Immer wieder Samstag Reloaded
für die Flasche suchen.
»Denkst du nicht, dass du mir etwas zu sehr vertraust?« Ich beobachtete sie fast schon ängstlich.
»Die eine Flasche geht schon noch, Mista Wrangler. Sie sind doch ein durchtrainierter Scheißer. Oder etwa nicht?«, scherzte sie und klemmte sie einfach unter meinen rechten Arm.
»Miss Angel ...«, hauchte ich ihr entgegen, dann runzelte ich die Stirn. »Stellen Sie das etwa infrage? Ich glaube, Sie schlagen gerade über die Stränge.«
»Ach ja?«, tönte sie vorlaut und blitzte mich mit ihren karamellfarbenen Scheinwerfern an, während ihre Wangen mit einem sanften, süßen roten Ton überzogen wurden.
Ich nickte bestimmt. »Oh ja!«
»Beweisen Sie es!« Provokativ zog sie eine Braue nach oben. Boah … dieses …
»Trisi?« Oh fuck, nicht die Fotze!
Ich linste an meinem Mädchen vorbei, um geradewegs in zugekleisterte Glubscher zu sehen. Woher nahm sich die Schlampe eigentlich das Recht heraus, so vorwurfsvoll zu klingen, als hätte sie irgendeinen verrückten Anspruch auf mich? Gerade wollte ich schon zu einer pissigen Antwort ansetzen, als Mia plötzlich rausplatzte: »Eva!« Und zwar schockiert, geradezu verängstigt. Mein Kopf fuhr zu ihr herum und fixierte sie misstrauisch aus halb zusammengekniffenen Lidern. »Was machst du denn hier?«, fragte Mia zusätzlich. Konsterniert blickte ich wieder zu Eva, die überheblich ihre dünnen Zahnstocherarme vor der Brust verschränkte.
»Was wohl? Ich gehe einkaufen. Und ich denke, ich werde wohl noch einen kleinen Abstecher machen.«
»Warte!«, hörte ich meine liebste Stimme flehen, doch die Angesprochene wandte sich bereits um und marschierte einfach so davon. Als mein Mädchen sich auch noch umdrehte, mich stehen ließ, um Eva hinterherzustürmen, klappte mein Unterkiefer ungefähr bis auf die Butter auf.
»Was zum Fuck?«, fluchte ich und folgte ihr mitsamt meiner Last, während Mia um die Ecke bog. Dort angekommen konnte ich sie allerdings nirgendwo mehr ausmachen. Sie war weg, genau wie der aufgetakelte Barbieverschnitt. Wieso zum Teufel lief sie Eva hinterher? Was sollte der Scheiß?
Das ganze Spiel war mir zu blöd und ich würde hier mit Sicherheit nicht auf der Suche nach ihr durch den kompletten Laden rennen wie Bello, der sein Herrchen suchte. Darum ging ich zur nächstbesten Kasse, um den Scheiß, den ich trug, erstens loszuwerden und zweitens zu bezahlen, denn der Mist störte allmählich gewaltig. Alles kreuz und quer in Tüten verstaut lehnte ich mich an eine Wand, von der aus ich eine gute Aussicht auf das gesamte Geschäft hatte und wartete – mit finsterer Miene und auf eine Erklärung bestehend. Ich kam mir vor wie bestellt und nicht abgeholt, und das hatte noch keine Frau gewagt.
Zu ihrem Glück tauchte sie jedoch bald wieder auf und kam schnell auf mich zugelaufen. Teilweise Schuld, aber auch Frustration strahlte mir entgegen. Was mich am meisten aufregte und irritierte, war die Sorge in ihrem Gesicht, als ihre Augen die meinen fanden. Irgendwas war hier faul. Aber bevor ich sie auch nur ansatzweise ins Kreuzverhör nehmen konnte, kaute sie wortlos auf ihrer Unterlippe, schlang plötzlich die Arme um meine Hüften und presste sich an mich. Ich erstarrte eine Sekunde, bevor ich die Geste erwiderte und beruhigend ihren Rücken rieb. Meine Wut auf mein Mädchen verebbte so schnell, wie der Groll gegen Eva anwuchs. So heftig, dass ich ihr die kleinen hässlichen Titten rausreißen wollte.
»Verdammte Scheiße, Baby, sag nur einen Ton und ich kümmere mich darum«, knurrte ich aufgebracht. Mia schüttelte lediglich hektisch den Kopf.
»Es hat nichts mit Eva zu tun ... Sie ist ganz nett zu mir gewesen. Ich musste sie nur wegen Englisch etwas fragen …«, log sie mich an und ich wurde nur noch argwöhnischer. Aber Mia wollte, dass ich ihr glaubte, also nahm ich ihr die Vorstellung ab – zumindest tat ich so. Was ich mir in meinem Hirn zusammenreimte, brauchte sie ja nicht wissen. Genauso wenig, dass ich Eva noch mal eine eindeutige Warnung zukommen lassen würde, sollte sie vorhaben, mit meinem Mädchen zu ficken. Jetzt aber hielt ich mein Baby einfach nur fest, und zwar solange, bis sie freiwillig von mir abrückte.
Als sie das tat, war das Thema offensichtlich nicht mehr der Rede wert, denn sie lächelte engelsgleich und streichelte meine Wangen. Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und drückte ihre roten Lippen auf meine. Verdammt ausgehungert küsste ich sie zurück. Und wie ...
***
Ich nahm
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