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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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Burg kannte. Die Anlegestelle war unterhalb der Burg. Wo hatte sie noch nicht nach einem Meerzugang gesucht? Die Kerker. Vermutlich waren die Gefangenen einst übers Wasser zur Burg gebracht worden. Also war der Zugang vielleicht in der Nähe von Kalens Büro.
    Sie flog buchstäblich die Treppe hinunter zur großen Halle. Dort lief sie an dem David und den anderen Meisterwerken vorbei, die sie kaum eines Blickes würdigte, und hinaus in den Hauptinnenhof. Die hinter den Rhododendren verborgene Tür war fest verschlossen, und sie aufzubekommen gestaltete sich nicht eben leicht. Christine holte sich eine Tasse aus dem Atelier, füllte sie mit Brunnenwasser und stellte sie vor die Tür. Dann tunkte sie ihre Finger hinein und malte eine Rune auf die Tür.
    Isa. Hindernis.
    Die Umrisse der Tür leuchteten hellblau auf, und Christine befahl ihr streng, sich zu öffnen. Nach einem kurzen Augenblick, in dem sie bereits glaubte, dass ihr Zauber versagt hatte, schwang die getarnte Wandtür gerade weit genug auf, dass Christine die Hand dazwischenschieben konnte.
    Sie zog sie weiter auf und ließ sie geöffnet, damit Licht auf die dunkle Treppe fiel. Vorsichtig stieg sie nach unten und eilte durch den schmalen Gang. Sie erreichte Kalens Büro. Diesmal war alles finster, und das leise Surren der Computer und der Klimaanlage wirkte unheimlich.
    Sie suchte nach dem Lichtschalter. Kaum hatte sie ihn gefunden und betätigt, musste sie blinzeln, weil plötzlich alles grell wurde. Sobald sie wieder klar sah, steuerte sie geradewegs auf das Telefon zu, das auf Kalens Schreibtisch stand, und wählte Ambers Handynummer.
    »Leider ist der gewünschte Teilnehmer derzeit nicht zu erreichen. Bitte versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal …«
    »Mist!« Christine versuchte es mit Ambers Festnetznummer.
    »Hier ist Amber Silverthorne. Ich grüße alle, die auf den Pfaden des Lichts wandeln. Im Moment kann ich leider nicht ans Telefon gehen, aber wenn ihr mir eine Nachricht hinterlasst …«
    Ungeduldig wartete Christine auf den Piepton. »Amber, hier ist Christine. Tut mir leid, dass ich mich nicht früher gemeldet habe, aber ich habe hier ein paar … Probleme. Heute Nacht soll etwas Furchtbares passieren. Ich glaube, Kalen ist hinter einem Ewigen her, und …« Sie schloss kurz die Augen. »Ich weiß nicht, was genau passieren wird. Ich … ich ruf dich morgen an, wenn ich kann.«
    Sie legte den Hörer wieder auf und atmete langsam aus. Wenn Amber die Nachricht abhörte, geriet sie gewiss außer sich, aber darüber konnte Christine jetzt nicht nachdenken. Sie musste nach Inverness, und um dorthin zu kommen, musste sie erst einmal von der Insel runter.
    Sie verließ das Büro und ließ die Tür sperrangelweit offen, um den Gang zu beleuchten, den sie nun entlanglief. Beinahe hätte sie die kleine Tür übersehen, hinter der eine Wendeltreppe nach unten führte. Meerwassergeruch wehte Christine entgegen, und sie hörte das herrliche Geräusch von Wellen, die gegen Felsen schwappten.
    Von der Treppe aus gelangte sie auf einen flachen Felsen, der von einem höhlenartigen Bogen geschützt war. Von hier blickte man hinaus aufs Meer und auf einen alten groben Anlegesteg. Zwei lange Boote mit Drachenbugs waren an dem Steg vertäut.
    Ein kleines Stück vor ihr befand sich eine hölzerne Plattform, die an einem Seilzug hing. Der primitive Lastenaufzug senkte sich langsam und gab eine Öffnung in der Höhlendecke frei. Mit einem dumpfen Knall berührte er den Boden. Ein Dutzend Heinzelmännchen sprang von der Plattform, gefolgt von Pearl. Christine beobachtete, wie Kalens Haushälterin die Heinzelmännchen in eines der Boote scheuchte und schimpfend und schubsend dafür sorgte, dass alle sicher an Bord kamen.
    Als das letzte Heinzelmännchen im Boot war, steckte Pearl zwei Finger in ihren Mund und stieß einen grellen Pfiff aus. Sofort erschienen zwei muskulöse Meermänner an der Wasseroberfläche und legten sich Geschirre an, die vorn am Boot baumelten.
    »Das war’s«, sagte Pearl zu den Meermännern. »Jetzt ist nur noch die menschliche Hexe übrig, und die holt Kalen selbst ab.«
    Die Meermänner nickten. Wehmütig blickte Pearl sich auf der Anlegestelle um. Christine wich in den Schatten zurück, doch es war schon zu spät, denn die Haushälterin kniff bereits verdächtig die Augen zusammen.
    »Sie! Was machen Sie hier?«
    Christine trat vor. »Ich will weg«, sagte sie. »Ich muss zu Kalen.«
    »Der Master will, dass Sie

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