Immortal. Dunkle Leidenschaft
Götter und Göttinnen wachten aus der Ferne über sie, und Amber hatte die Gegenwart der Göttin und Hathors bei ihren Ritualen und den Zaubern, die sie mit Susan beschwor, gefühlt. Niemals jedoch hatte sie sie gesehen oder sich ausgemalt, dass sie Unsterblichenkrieger ausbildete.
»Es stimmt schon, dass die Göttinnen sich in modernen Zeiten weiter zurückgezogen haben«, fuhr Adrian fort. »Sie sind froh, dass der Göttinnenkult in der Welt wiederbelebt wird, nachdem man sie so lange vergessen hatte.«
»Ich vermute, dass du mit dem Gott auch per Du bist, stimmt’s?«
»Aber ja.« Adrian nickte. »Wir jagen manchmal zusammen.«
»Du bist der seltsamste Mann, der mir je begegnet ist.«
»Gut möglich«, pflichtete er ihr bei und aß weiter. Es machte weder den Eindruck, dass diese Unmengen Essen, die er in sich hineinstopfte, ihn pappsatt machten, noch dass die Süßattacke seinem Magen zusetzte. »Mir sind allerdings schon weit seltsamere Wesen als du begegnet und nicht ansatzweise so hübsche.«
Der Blick, mit dem er sie bedachte, war durch und durch unanständig und hatte zudem noch den unangenehmen Nebeneffekt, dass sie sofort daran denken musste, wie er ihre Brust liebkost hatte, während er zugleich seine Beine gespreizt hatte, damit sie ihn besser berühren konnte. Sein Penis war riesengroß und heiß gewesen, so dass sie gar nicht wieder aufhören wollte, ihn zu streicheln. Und das Pulsieren seiner Hoden erst … Er war kurz vor dem Orgasmus, als der Dämon aufkreuzte und sie unterbrach. Verfluchter Dämon!
Adrians Augen wurden eine Nuance dunkler. Er leckte einen Tropfen Sirup von seiner Gabel, wobei er verführerisch die Zunge einwölbte, um die süße Flüssigkeit in seinen Mund zu transportieren.
»Wie schade, dass wir in Eile sind!«, raunte er ihr sehr leise zu.
In Ambers Bauch wurde es auf einmal sehr heiß, und sie schob ihren Teller energischer als geboten von sich. »Wir sollten lieber aufbrechen.«
Er nahm noch einen letzten Schluck Kaffee und schloss genüsslich die Augen. Sein Adamsapfel bewegte sich langsam auf und ab. Nachdem er die Tasse wieder abgestellt hatte, leckte er sich schon wieder einen Tropfen von den Lippen. Das machte er doch absichtlich!
»Ich bin so weit.«
Amber konnte sich gerade noch beherrschen, nicht »Ich bin auch so weit« zu erwidern, stand auf und ging zum Tresen.
Adrian zückte eine prallgefüllte Brieftasche und zahlte. Dann legte er eine Hand auf ihren Rücken und führte sie hinaus auf den Parkplatz. Angesichts der nächtlichen Kälte war seine Wärme eine wahre Wohltat! Als sie auf den Wagen zugingen, überlegte sie ernsthaft, mit einem kleinen Zauber zu bewirken, dass niemand in ihre Richtung sah und sie ihn küssen konnte, um endlich ihre vollkommen unangebrachten Gedanken loszuwerden. Wieso dachte sie unentwegt daran, wie süß seine Zunge nach all dem Sirup schmecken musste?
Alle Fantasiebilder verschwanden schlagartig, als ein halbes Dutzend junger Männer, einige von ihnen mit Frauen im Arm, aus dem Schatten traten und ihren Wagen umstellten.
Die Männer waren in ihren Jeans, T-Shirts und Jeansjacken geradezu uniformiert, während die jungen Frauen ganz unterschiedlich gekleidet waren: in kurzen Shorts und knappen Tops, engen Lederhosen und Bustiers, die ihnen die Brüste bis unters Kinn hoben. Aber alle hatten leichenblasses Make-up aufgelegt – schwarzen Eyeliner und schwarzen Lippenstift.
Gang , war Ambers erster Gedanke, aber dann wehte ihr der Hauch von Todesmagie entgegen. Das war kein Gang, sondern ein Haufen Vampire.
»Schon gut«, sagte Adrian, »der Wagen ist geschützt.«
»Aber wir sind nicht drin! «, erwiderte sie der Klarheit halber.
»So viele auf einmal«, murmelte Adrian wie zu sich selbst. »Sie werden mehr und stärker, und zwar nicht nur hier. Warum?«
Blitzschnell war Adrian vor ihr und machte riesige Schritte auf die Vampire zu. Amber seufzte und rannte los, um ihn einzuholen. Die Vampire standen lächelnd um ihren Wagen herum. Obwohl es jederzeit hell werden konnte, schienen sie vollkommen gelassen und zuversichtlich, mit Amber und Adrian noch ein Festmahl zu genießen, bevor die Sonne aufging.
Als sie näher kamen, stellte Amber fest, dass sie es nicht nur mit Vampiren zu tun hatten. Die vier Mädchen und zwei der jungen Männer waren Menschen, wahrscheinlich Blutsklaven, was sie kein bisschen ungefährlicher machte. Für ihre Meister kämpften Blutsklaven bis zum bitteren Ende, und das gnadenlos. Sie waren
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