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Immortalis

Immortalis

Titel: Immortalis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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einer Stunde hier zurückgelassen.»
    «Ah.» Er wirkte einen Augenblick lang unschlüssig, bevor er hinzufügte: «Es tut mir leid, was mit Ihrer Mom passiert ist.»
    Mia wusste nicht recht, was sie darauf antworten sollte. «Es scheint wohl zu den Risiken in dieser Gegend zu gehören.»
    «In letzter Zeit eigentlich nicht. Nicht im Libanon. Wir waren alle überrascht. Trotzdem – ich bin sicher, ihr passiert nichts.»
    Mia nickte, und ein verlegenes Schweigen senkte sich über sie.
    «Tja, wie ich höre, hatten Sie noch ein Wildwest-Abenteuer», sagte er schließlich.
    Mia zuckte die Achseln. «Anscheinend habe ich das Talent, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.»
    «So könnte man es sehen. Andererseits, die Tatsache, dass Sie an dem Abend, als Ihre Mom verschwand, da waren und Alarm schlagen konnten, könnte ihr letzten Endes das Leben retten.»
    Ihre Miene hellte sich auf. Der Gedanke war tröstlich. «Das hoffe ich. Kennen Sie meine Mutter?»
    Kirkwood nickte. «Ein wenig. UNESCO. Wir haben ein paar ihrer Ausgrabungen da draußen finanziert. Sie ist eine großartige Frau, und wir haben allergrößten Respekt vor ihr, wissen Sie. Die ganze Sache ist einfach … furchtbar. Sagen Sie, Mia – darf ich Sie Mia nennen?»
    «Natürlich.»
    «Wie kam sie Ihnen vor?»
    «Was meinen Sie damit?»
    «Sie waren die Letzte, die sie vor ihrer Entführung gesehen hat», sagte Kirkwood. «Wirkte sie nervös? Beunruhigt vielleicht?»
    «Nicht besonders. Sie war ein bisschen durcheinander, weil Faruk – Sie wissen schon, der irakische Händler – aus heiterem Himmel aufgetaucht war. Das hatte sie überrascht. Aber sonst …» Sie sprach nicht weiter, als sie sah, dass sein Blick zum Schreibtisch gewandert und an ihrem Block hängengeblieben war. Das Papier war bedeckt von den Notizen, die sie während ihres Telefonats gemacht hatte, und dazwischen waren die gekritzelten Zeichnungen des Uroboros.
    Fasziniert legte Kirkwood den Kopf schräg. «Das Symbol, das auf einem der Bücher war.» Es war halb eine Frage, halb eine Feststellung. «Dem aus dem Irak.»
    Mia war verblüfft. «Ja», antwortete sie, und sie fragte sich, woher er das wusste.
    «Wissen Sie, was das ist?»
    «Es heißt Uroboros. Ich weiß nicht viel darüber.» Sie war nicht sicher, wie viel sie sagen sollte, und sie wusste, dass ihr Lächeln gezwungen wirken musste. Ob er es bemerkte?
    «Glauben Sie, die Kidnapper sind in Wirklichkeit hinter diesem Buch her?»
    Jetzt fühlte sie sich in der Falle.
    Kirkwood schien es ihr anzusehen, denn er versuchte, ihr Unbehagen zu beschwichtigen. «Es ist okay. Ich arbeite mit Jim zusammen, wir tun alles, um Evelyn freizubekommen. Er hat mir von Ihrer Unterhaltung mit Ihrer Mom erzählt und gesagt, dass Sie ihn in ihre Wohnung geführt haben.» Er schwieg kurz. «Wir sind hier alle auf derselben Seite», fuhr er dann mit leisem Lächeln fort und beugte sich vor, um einen Blick auf ihre Notizen zu werfen.
    Sie entspannte sich und nickte. «Es ist das Bindeglied zwischen Evelyn, dem unterirdischen Gewölbe des Geheimzirkels und dem Hakim. Es muss etwas bedeuten.»
    Er zog ratlos die Brauen zusammen. «Der Hakim?»
    Sie bekam einen Kloß im Hals. Kaum, dass sie den Namen ausgesprochen hatte, wusste sie, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Sie suchte nach den richtigen Worten, um sich aus der Klemme zu lavieren, aber ihr fiel nichts ein. «Er ist … wissen Sie, er ist in Bagdad», stammelte sie. «Vielleicht sollten Sie lieber Jim danach fragen.»
    Zum Glück kam Corben in diesem Moment herein.
    Ein Mann war bei ihm, jünger als er, den sie noch nicht kannte. Er hatte kurzes kastanienbraunes Haar und einen Stiernacken, und er trug einen dunkelblauen Anzug ohne Krawatte. Corben war sichtlich überrascht, Kirkwood hier anzutreffen. Er nickte knapp. Kirkwood grüßte zurück, und Mia bemerkte das kaum sichtbare Missfallen in Corbens Miene, als sein Blick auf den Schreibtisch und die unübersehbaren Zeichnungen fiel.
    Corben deutete auf seinen Begleiter. «Das ist Greg», sagte er zu Mia. «Er bringt Sie zum Hotel, wenn Sie hier fertig sind, und er wird bei Ihnen bleiben. Wir bringen Sie im Albergo unter. Das ist ein kleines Hotel in Aschrafijeh, im christlichen Teil der Stadt, dort sind Sie gut aufgehoben.»
    «Okay.» Mia nickte.
    «Da wohne ich auch», sagte Kirkwood und wandte sich an Corben. «Was Neues von Ihrem Lauschangriff?»
    «Noch nichts», antwortete Corben nüchtern.
    «Und was haben Sie jetzt vor?»
    «Ich

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