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Imperator 01 - Die Tore von Rom

Imperator 01 - Die Tore von Rom

Titel: Imperator 01 - Die Tore von Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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mich dort gut auskenne. Bar Gallienus führt den anderen. Noch Fragen?«
    Rings um den Tisch herrschte Stille. Gallienus sah Orso in die Augen und nickte zustimmend.
    »Dann sammelt eure Legionäre ein, meine Herren. Sorgen wir dafür, dass der alte Mann stolz auf uns sein kann. Unser Schlachtruf lautet ›Marius‹. Das Signal sind drei kurze Trompetenstöße. In einer Stunde.«
    Sulla trat einen Schritt von den blutbefleckten Männern vor ihm zurück. Von den einhundert, die er vor Stunden in die Schlacht geschickt hatte, waren nur elf zurückgekehrt, um ihm Bericht zu erstatten, und auch sie waren ausnahmslos verwundet.
    »Legat. Die mobilen Einheiten waren nur teilweise erfolgreich«, sagte ein Soldat, der Mühe hatte, trotz seiner schwer arbeitenden Lunge aufrecht zu stehen. »In der ersten Stunde haben wir viel Schaden angerichtet und haben in kleinen Handgemengen schätzungsweise fünfzig Feinde niedergemacht. Überall dort, wo es möglich war, haben wir sie allein oder paarweise erwischt und überrumpelt. Dann muss es sich herumgesprochen haben, denn wir sind regelrecht durch die Straßen gejagt worden. Wer immer sie auch befehligt hat, er muss die Stadt sehr gut kennen. Einige von uns sind auf die Dächer gestiegen, wurden dort aber bereits erwartet.« Er holte Luft, und Sulla wartete ungeduldig, bis sich der Mann wieder gefasst hatte.
    »Ich habe gesehen, wie mehrere unserer Männer von Frauen oder Kindern umgebracht wurden, die mit Messern aus den Häusern kamen. Da es Zivilisten waren, haben unsere Leute gezögert und wurden in Stücke gehackt. Meine eigene Einheit ist einer ähnlichen Gruppe von Erstgeborenen zum Opfer gefallen, die sich ihrer Rüstung entledigt hatte und nur mit Kurzschwertern unterwegs war. Wir waren schon lange gerannt, und sie haben uns in einer kleinen Gasse in die Enge getrieben. Ich …«
    »Du hast gesagt, du bringst Meldungen. Es war von Anfang an klar, dass die mobilen Trupps nur begrenzten Schaden anrichten können. Ich hatte gehofft, Angst und Chaos zu verbreiten, aber anscheinend ist bei den Erstgeborenen noch ein Rest von Disziplin übrig. Einer von Marius’ Stellvertretern muss die allgemeine taktische Kontrolle übernommen haben. Wahrscheinlich hat er vor, so bald wie möglich zum Gegenangriff überzugehen. Haben deine Männer Anzeichen dafür gesehen?«
    »Jawohl, Legat. Sie ziehen ihre Leute in aller Stille zusammen. Ich weiß nicht, wann oder wo sie angreifen werden, aber irgendein Überfall dürfte in nächster Zeit stattfinden.«
    »Das war wohl kaum achtzig meiner Männer wert, aber immerhin eine nützliche Information. Begebt euch zu den Sanitätern. Zenturio!«, fuhr er einen Mann ganz in der Nähe an. »Alle Mann auf die Barrikaden. Sie werden schon bald einen Durchbruch versuchen. Verdreifacht die Männer an der vordersten Linie.«
    Der Zenturio nickte und gab den Boten ein Zeichen, die Nachricht an die Außenposten der Front zu bringen.
    Plötzlich wurde der Himmel schwarz vor Pfeilen; ein stechender, summender Todesschwarm raste auf sie zu. Sulla sah, wie sie sich auf seine Stellung herabsenkten und ballte die Fäuste. Rings um ihn warfen sich Männer zu Boden, doch er blieb aufrecht stehen, und nicht einmal ein Zucken umspielte seine glitzernden Augen.
    Die Pfeile regneten prasselnd um ihn nieder, doch er blieb unversehrt. Er drehte sich um und lachte seine auf dem Boden kriechenden Berater und Offiziere aus. Einer kniete auf dem Boden und zerrte an einem Pfeil, der ihm aus der Brust ragte. Blut rann ihm aus dem Mund. Zwei andere starrten mit glasigen Augen regungslos in den Himmel.
    »Ein gutes Omen, findet ihr nicht?«, sagte er, immer noch lächelnd.
    Weiter vorn blies irgendwo in der Stadt eine Trompete drei kurze Stöße. Lautes Gebrüll erhob sich als Antwort. Durch den Lärm hörte Sulla einen Namen, der laut skandiert wurde, und für einen Augenblick regten sich Zweifel in ihm.
    »Ma-ri-us!«, schrien die Erstgeborenen. Dann stürmten sie heran.

 

    32
    Alexandria hämmerte an die Tür des kleinen Juwelierladens. Es musste doch jemand da sein! Sie wusste, dass er wie viele andere die Stadt verlassen haben konnte, und bei dem Gedanken, dass sie mit ihrem Klopfen vielleicht die Aufmerksamkeit auf sich zog, wurde sie ganz blass. Ein paar Häuser weiter schabte etwas knarrend, wie eine Tür, die sich öffnete.
    »Tabbic! Ich bin’s, Alexandria! Bei den Göttern, mach auf, Mann!« Keuchend ließ sie den Arm fallen. Nicht weit entfernt wurden Rufe

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