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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Vorwarnung an den Kopf geworfen wurde.
    »Alexandria hat ihn mitgebracht«, sagte er und stieß Octavian mit einem kräftigen Schubs in Richtung der Ställe davon. »Er ist ein entfernter Verwandter von dir, aus der Familie der Schwester deines Großvaters. Aurelia hat ihn anscheinend ins Herz geschlossen, aber er muss immer noch lernen, wie man sich benimmt.«
    »Und wie man mit dem Gladius kämpft und reitet?«, fragte Julius, der sich über Tubruks Verwirrung amüsierte. Den Verwalter derart durcheinander zu sehen, war etwas völlig Neues für ihn, deshalb ließ er die Angelegenheit mit Vergnügen ihren Lauf nehmen.
    Tubruk kratzte sich hinter dem Ohr, zog eine Grimasse und schaute Octavian nach, der den Wink endlich verstanden hatte und sich trollte.
    »Es war meine Idee. Er ist von größeren Jungen verprügelt worden, von irgendwelchen Lehrlingen in der Stadt, und ich dachte, ich könnte ihm beibringen, wie man sich schützt. Ich wollte das alles noch mit dir besprechen, aber …«
    Jetzt platzte Julius laut heraus, und Tubruks verdutzter Gesichtsausdruck machte das Ganze auch nicht besser.
    »Ich habe dich noch nie so nervös gesehen«, meinte er. »Es sieht ganz so aus, als hättest du einen Narren an dem kleinen Welpen gefressen.«
    Irritiert von dem plötzlichen Stimmungswechsel zuckte Tubruk lediglich die Achseln. Es war typisch für Octavian, seine Anordnungen wieder einmal zu ignorieren. Jeder Tag schien für ihn ein neuer Anfang zu sein, der ihn sämtliche Lektionen und Strafen vergessen ließ.
    »Für einen so kleinen Burschen ist er sehr eigensinnig. Jetzt, nachdem wir ihn ein bisschen ins Lot gebracht haben, erinnert er mich manchmal an dich.«
    »Ich stelle nichts von dem in Frage, was du in meiner Abwesenheit getan hast, Tubruk. Wenn dein Urteil für meinen Vater gut genug war, dann ist es allemal gut genug für mich. Ich sehe mir den Jungen heute Abend genauer an, wenn ich wieder da bin. Ist er nicht ein bisschen zu klein, um sich auf den Gassen der Stadt zu prügeln?«
    Tubruk nickte, er war erfreut, dass Julius nichts dagegen einzuwenden hatte. Er fragte sich, ob dies der richtige Moment war, zu erwähnen, dass der Junge ein eigenes Zimmer im Haus und sein eigenes Pony im Stall hatte. Wahrscheinlich nicht.
    Immer noch lächelnd ging Julius auf das Hauptgebäude zu. Tubruk blieb allein im Hof stehen. Aus dem Augenwinkel bemerkte er eine kurze Bewegung beim Stall und seufzte. Der Junge hatte schon wieder gelauscht, wahrscheinlich aus Angst, dass man ihm sein Pferdchen wegnehmen würde – die einzige Drohung, mit der man bei ihm etwas erreichen konnte.
    Julius saß schweigend im Ankleidezimmer seiner Mutter und sah zu, wie eine Sklavin die Salben und Farben auftrug, die ihren schlechten Zustand verbergen sollte. Die Tatsache, dass sie ihm erlaubte, sie ohne all dies zu sehen, erschreckte ihn ebenso sehr wie die Erkenntnis, wie dünn sie geworden war und wie krank sie aussah. Schon so lange hatte er sich geschworen, dass er mit ihr darüber reden wolle, wie gut er ihre Krankheit mittlerweile nachvollziehen konnte, und aus den Trümmern seiner Kindheit so etwas wie eine neue Freundschaft zu gewinnen. Jetzt, da es so weit war, wusste er nicht, wie er anfangen sollte. Die Frau, die dort vor dem Spiegel saß, war für ihn beinahe eine Fremde. Ihre Wangen waren zu tiefen Höhlen eingefallen, die sich der Farbe widersetzten, die die Sklavin dort verteilen wollte, und die durch die helleren Töne hindurchschimmerten wie ein über ihr schwebender Schatten des Todes. Ihre dunklen Augen waren matt und teilnahmslos, ihre Arme so mager, dass es ihn erbarmte, wenn er sie nur ansah.
    Zumindest hatte Aurelia ihn erkannt. Sie hatte ihn mit Tränen in den Augen und einer schwächlichen Umarmung begrüßt, die er mit unendlicher Vorsicht erwidert hatte, da er das Gefühl hatte, er könne das zerbrechliche Wesen, zu dem sie geworden war, jederzeit zermalmen. Doch sogar dabei hatte sie leicht aufgekeucht, als er sie in die Arme genommen hatte, und sofort hatte er ein schlechtes Gewissen verspürt.
    Nachdem die Sklavin die Gerätschaften in einem hübsch lackierten Kasten verstaut und sich mit einer Verbeugung zurückgezogen hatte, wandte sich Aurelia ihrem Sohn zu und versuchte sich an einem Lächeln, obwohl ihre Haut durch die Behandlung mit der Schminke knitterte wie Pergament.
    Julius rang mit seinen Gefühlen. Cabera hatte ihm gesagt, sein Leiden sei ein anderes als das seiner Mutter, außerdem wusste er, dass

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