Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
Vom Netzwerk:
angeschlossen. Er hätte es lieber gesehen, wenn man diese fetten Hände an einen Holzbalken genagelt und den Mann bis zu seinem qualvollen Tod auf dem Forum ausgestellt hätte. Ein solches Ende hätte viel besser zu Cato gepasst. Wenigstens hatte er die Genugtuung gehabt, dass Catos Familie trotz seiner verzweifelten Schreie in die Sklaverei verkauft wurde. Sein Haus war dem Senat übergeben worden, der Erlös aus dem Verkauf würde zur Finanzierung der Legionen beitragen, die Pompeius zum endgültigen Schlag gegen die Sklaven führen wollte.
    Julius saß neben Pompeius und sah dem Geschehen wie betäubt zu. Der Feldherr hatte ihn triumphierend nach vorne gebeten, damit er die Hinrichtung aus nächster Nähe mit ansehen konnte, doch er fühlte nichts dabei. Es bereitete ihm keine Freude, Catos Tod mit anzusehen. Es war nicht mehr, als das Leben eines Hundes zu beenden oder ein Insekt zu zerquetschen. Der aufgedunsene Senator begriff nicht einmal, wie viel Leid er verursacht hatte, und so sehr er auch dafür leiden musste, nichts davon konnte Cornelia zurückbringen. Lass es schnell gehen, flüsterte er leise. Lass das alles zu Ende gehen.
    Cato sah sich um und spuckte auf die Steine des Forums. Er sah die Senatoren und die vielen Bürger, die sich versammelt hatten, um seiner Hinrichtung beizuwohnen. Dieses eine Mal schien keine Gefahr von der Menschenmenge auszugehen. Er war bei den Bewohnern der Stadt nie besonders beliebt gewesen, als könne irgendjemand sich darum scheren, was sie dachten oder taten. Abermals spuckte er aus und schürzte angesichts des wartenden Pöbels verächtlich die Lippen. Tiere waren sie, einer wie der andere, ohne Verständnis dafür, dass es einem großen Manne zustand, das Gesetz in seinen Händen zu formen, wie es ihm beliebte. Marius hatte das gewusst, und Sulla auch. Keiner dieser anderen würde je verstehen, dass es kein Gesetz gab, außer dem, das man in Händen halten konnte.
    Cato hörte Schritte, drehte sich um und sah Pompeius auf sich zukommen. Er verzog das Gesicht. Der Mann hatte nicht einmal genug Stil, ihn sterben zu lassen, ohne noch ein paar Worte des Hohns und der Verachtung an ihn zu richten. Er war zu nichts Großem geschaffen. Sulla hätte seinem Feind die Würde eines Todes in aller Zurückgezogenheit gewährt, ganz gleich, was zwischen ihnen vorgefallen sein mochte. Er war ein Mann gewesen, der begriffen hatte, was Macht wirklich bedeutete.
    Pompeius beugte sich so weit vor, dass er Cato ins Ohr flüstern konnte.
    »Deine Familie wird in der Sklaverei nicht lange durchhalten. Ich habe sie alle selbst gekauft«, raunte die gehässige Stimme.
    Cato sah ihn kalt an.
    »Germinius auch?«, fragte er.
    »Er wird die letzte Schlacht nicht überleben.«
    Cato musste lächeln. Er fragte sich, ob es Pompeius leichter fallen würde als ihm selbst, Julius und Brutus zu bändigen. Trotzig hob er den Kopf. Es schien ihm passend, dass sein Geschlecht mit ihm enden sollte. Er hatte von Königen aus grauer Vorzeit gehört, die befohlen hatten, ihre Familien lebendig auf ihre Scheiterhaufen zu werfen. Pompeius war ein Narr, weil er versuchte, ihm wehzutun.
    »Du wirst einen Tag wie diesen erleben«, sagte er zu Pompeius. »Du bist ein zu kleiner Mann, um eine Stadt wie diese lange in der Hand zu halten.« Als Pompeius’ Gesicht sich in einem zornigen Krampf verzerrte, lachte er laut.
    »Nimm dein Schwert und bring es zu Ende«, fuhr der Feldherr den Henker an, der sich tief verbeugte, während Pompeius zu den wartenden Senatoren zurückging.
    Cato nickte dem Mann zu. Auf einmal fühlte er sich sehr müde, fast benommen.
    »Heute nicht, Bursche. Manche Dinge muss ein Mann mit eigener Hand erledigen«, murmelte er und zog ein schweres Armband von seinem Handgelenk. Mit dem Daumen ließ er eine rasiermesserscharfe Klinge aus dessen Rand hervorgleiten und wandte sich mit höhnischem Grinsen der Menge zu. Dann schnitt er sich mit einer kurzen Handbewegung seitlich in die Kehle, durchtrennte die große Schlagader und wartete, während das Blut über seine weiße Haut sprudelte.
    Der Henker machte einen Schritt auf ihn zu, doch Cato hatte noch genug Kraft, eine Hand zu erheben und die Klinge zurückzuweisen. Die Menge sah mit viehischer Faszination zu, wie seine Beine zu zittern anfingen und er plötzlich mit hörbarem Krachen auf die Knie fiel. Selbst dann starrte er sie alle noch einmal an, ehe er zur Seite kippte.
    Als die Anspannung des Todes sich löste, seufzten die versammelten

Weitere Kostenlose Bücher