Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
Vom Netzwerk:
irgendetwas als Gegenleistung für sein Gold bieten.«
    »Ich denke darüber nach«, sagte Brutus und schaute sich nach dem Senatsgebäude um, das hinter ihnen lag.
    Julius, der sich noch gut an seine frustrierenden Erlebnisse an Bord der Accipiter erinnern konnte, hätte es nie für möglich gehalten, einmal für das schwere Gewicht und die geringe Geschwindigkeit einer römischen Galeere dankbar zu sein. Als der Morgen mit dem plötzlichen grellen Licht der tropischen Küste anbrach, hatten seine Männer vor Angst aufgeschrien, als sie das viereckige römische Segel das erste Mal sichteten. Julius hatte es während der ersten Tageslichtstunden beobachtet, bis er sich sicher war, dass der Abstand schwand. Grimmig hatte er den Befehl gegeben, die Fracht über Bord zu werfen.
    Wenigstens hatte der Kapitän, der noch immer an einen Stuhl in seiner Kabine gefesselt war, dies nicht mit ansehen müssen. Wenn er davon erfuhr, würde er vor Wut toben, das wusste Julius, und er würde ihm noch mehr von Celsus’ Gold geben müssen, falls ihnen das Glück hold war. Es blieb ihm wirklich keine andere Wahl, obwohl es eine unangenehme Stunde gewesen war, in der seine Männer die Besatzung in kleinen Gruppen an Deck gebracht hatten, damit sie ihnen dabei half, die kostbaren Waren eines Kontinents ins Kielwasser zu werfen. Einige der wertvollen Hölzer hatten noch auf den Wellen getanzt, auf die sie gefallen waren, die Häute und Stoffballen jedoch waren schnell versunken. Als Letztes gingen die riesigen Stoßzähne aus gelbem Elfenbein über Bord. Julius wusste, wie unbezahlbar sie waren, und er überlegte, ob er sie behalten sollte, ehe sich sein Entschluss festigte und er widerstrebend das Zeichen gab, sie mit dem Rest über Bord zu werfen.
    Dann hielt er seine Männer in Bereitschaft und behielt das Segel am Horizont im gleißenden Licht der aufgehenden Sonne im Auge. Falls es noch näher käme, blieb ihm als einziger Ausweg nur, alles, was nicht niet- und nagelfest war, über Bord zu werfen, doch als die Stunden vergingen, wurde die Galeere, die sie verfolgte, immer kleiner, bis sie sich in der Reflexion des Lichts auf dem Meer verlor.
    Julius drehte sich zu seinen Männern um, die gemeinsam mit der Mannschaft arbeiteten. Gaditicus war nicht dabei, stellte er fest; er war unter Deck geblieben, als der Befehl erteilt worden war, die Fracht nach oben zu bringen. Sein Blick verfinsterte sich, aber er beschloss, nicht hinunterzugehen und die Konfrontation zu suchen. Früher oder später würde er schon einsehen, dass sie sich an ihren ursprünglichen Plan halten mussten. Das war ihre einzige Hoffnung. Er würde mit der Ventulus ein paar Wochen lang fernab der Küste kreuzen und seine Rekruten weiter in der Kriegsführung zur See ausbilden. Gerne hätte er einen Corvus bauen lassen, aber um einen Piraten zum Angreifen zu verleiten, mussten sie wie ein ganz gewöhnliches Handelsschiff aussehen. Erst dann würde sich herausstellen, ob es ihm gelungen war, aus Bauern Legionäre zu machen, oder ob sie versagen und ihn zwingen würden, mit anzusehen, wie die Ventulus ebenso unter ihm versenkt wurde wie die Accipiter . Er biss die Zähne zusammen und schickte ein kurzes Gebet zu Mars. Sie mussten diese zweite Chance nutzen.

 

    16
    Alexandria sah sich in dem kleinen Zimmer um, das ihr angeboten worden war. Es machte nicht viel her, aber wenigstens war es sauber. Jetzt, da sie mit ihrem Schmuck selbst Geld verdiente, ging es einfach nicht mehr an, Tabbic in seinem kleinen Haus weiterhin Platz wegzunehmen. Sie wusste, dass sie der alte Handwerker auch weiter bei sich wohnen lassen und auch eine kleine Miete von ihr annehmen würde, wenn sie darauf bestand, doch in der kleinen Wohnung im ersten Stock war kaum Platz genug für seine eigene Familie.
    Sie hatte ihnen nichts von ihrer Suche erzählt, denn sie wollte sie mit einer Einladung zum Essen überraschen, sobald sie etwas gefunden hatte. Inzwischen war schon fast ein Monat der Suche vergangen. Vielleicht empfanden sie es als merkwürdig, wenn eine Frau, die als Sklavin geboren worden war, überhaupt etwas ablehnte, aber die Zimmer, die man ihr für das Geld, das sie auszugeben bereit war, angeboten hatte, waren alle schmutzig, feucht oder mit allerlei hastig davonkrabbelnden Bewohnern bevölkert gewesen, die sie gar nicht genauer kennen lernen wollte.
    Sie hätte sich mehr als nur ein Zimmer leisten können, sogar ein eigenes kleines Haus. Ihre Broschen verkauften sich schneller, als

Weitere Kostenlose Bücher