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Implantiert

Implantiert

Titel: Implantiert Kostenlos Bücher Online Lesen
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hoffen, dass er nicht so schnell zum Schuppen kommt und unsere Fußspuren sieht, die aus der Scheune führen. Los jetzt!«
    Sie schob ihre Schulter unter Tims Arm, um einen Teil seines Gewichts zu tragen. Zusammen stapften sie durch den tiefen Schnee.
     
    Sven sah sich überall um, suchte Hinweise auf irgendein menschliches Wesen. Jemand würde in der Nähe sein. Musste in der Nähe sein. Schließlich konnten dreiundvierzig Kühe nicht einfach aus dem Nichts auftauchen. Es handelte sich nicht um James Harveys Herde. Soweit Sven wusste, waren James’ Kühe nicht trächtig, und diese hier waren so trächtig, wie es trächtiger kaum noch ging.

    Mookie hatte sich ganz in ihre übliche Aufgabe gestürzt. Sie kreiste die Herde ein und fixierte die Tiere, wobei sie den Kopf dicht über dem Boden hielt. Wenn ihre Augen Laser wären, hätte sie es sogar geschafft, ein Loch in den Mond zu bohren. Sie sorgte dafür, dass die Kühe zusammenblieben und wartete auf Svens Befehle.
    Sven ging zu einer der Kühe hin. Bis auf einen schwarzen Augenfleck war ihr Kopf vollkommen weiß. Auf dem Plastikschild in ihrem Ohr stand A-34. Direkt darunter hatte jemand mit Filzstift Molly McButter geschrieben. Die Kennzeichnung bedeutete, dass die Kühe zur Hauptherde aus dem Süden der Insel gehören mussten.
    Wie zum Teufel hatten die Tiere über fünfzehn Kilometer weit nach Norden ziehen können – bei Nacht und während eines Blizzards, der alles auf den Kopf stellte?
    »Na, Molly, wie geht’s dir? Ich wette, du hast eine interessante Nacht hinter dir, eh?«
    Die Kuh schwieg.
    Sven sah keine Spuren. Es gab nur einige wenige Streifen im Schnee. Das bedeutete, dass die Kühe schon mehrere Stunden am Waldrand gestanden und das Ende des Sturms abgewartet hatten, während der Weg, auf dem sie gekommen waren, zugeschneit worden war.
    Sven tätschelte Molly und redete beruhigend auf sie ein. »Nun, meine Damen, das Beste wird sein, wenn ich euch alle in Sicherheit bringe, eh? Der nächste Sturm ist schon angekündigt.«
    Er hob die Hand. Mookies Kopf wirbelte herum, der Rest ihres Körpers blieb regungslos, die Augen auf Sven gerichtet. Höchste Konzentration. Nichts auf der Welt gefiel ihr so gut – abgesehen vielleicht von einem kleinen Nickerchen.
    »Mookie, such.« Der wendige Hund schoss durch den
Schnee, stürmte in den Wald und begann, nach verirrten Tieren zu suchen, um sie zur Herde zurückzutreiben.
    Sven startete das Schneemobil und führte die Herde in die Scheune.

1. Dezember, 8:14 Uhr
    Clayton stoppte den Nuge vor Svens Scheune. Er ließ den Motor laufen und sprang raus. Nur einen Herzschlag später stürmte ein vierzig Pfund schwerer, glücklicher schwarzer Border Collie aus dem Schuppen. Mookie sprang an Clayton hoch und legte ihm die Vorderpfoten auf die Brust, hüpfte mit ihren Hinterbeinen auf und ab und versuchte, sich so lang wie möglich zu machen, um ihm das Gesicht zu lecken. Sie winselte vor Aufregung.
    »Nur die Ruhe, eh?« Clayton lachte und drehte das Gesicht von Mookies drängender Zunge weg. »Immer schön entspannt bleiben, Mädchen.«
    »Mookie, sitz«, rief Sven bestimmt. Mookies Rumpf sank in den Schnee. Die Zunge hing ihr aus dem lächelnden Maul. Ihr Schwanz zuckte hin und her und wirbelte kleine Schneewölkchen auf.
    »Morgen, Sven. Ich dachte, ich komm mal vorbei und sehe nach, ob so ein alter Furz wie du den Sturm überstanden hat.«
    »Mir geht’s gut«, sagte Sven. »Bist du hier draußen, um die Telefonleitungen zu reparieren?«
    Clayton schüttelte den Kopf. »Noch nicht. Ich bring zuerst mal die Pisten in Ordnung. Die Leitungen sind also kaputt? «

    »Ja«, sagte Sven. »Ich hab versucht, im Landhaus anzurufen, um denen zu sagen, dass ich ihre Kühe habe.«
    Es dauerte einen Moment, bis Clayton bewusstwurde, was er da gehört hatte. Er starrte Sven an. Dann ging er zum offenen Scheunentor. Sven folgte ihm. Mookie folgte ihm bei Fuß.
    In der Scheune sah Clayton, dass über vierzig Kühe im offenen Bereich zwischen den Boxen standen. Er ging zu einem der Tiere und warf einen Blick auf dessen Ohrmarke. A-13 stand da; zusätzlich hatte jemand mit Filzstift Clara Belle darunter geschrieben.
    »Eine A-Markierung«, sagte Clayton. »Sie gehört zur Hauptherde.«
    »Ja«, erwiderte Sven.
    »Da gieß mir doch einer Meteorscheiße über’n Kopf. Ich habe doch gesehen, wie genau diese Kühe letzte Nacht in das verdammte Riesenflugzeug geladen wurden.«
    »Das Flugzeug muss zurückgekommen sein.«
    Clayton

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