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Implantiert

Implantiert

Titel: Implantiert Kostenlos Bücher Online Lesen
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rindfleischroten Lochs im Kopf versuchte das Wesen aufzustehen. James
beugte sich aus dem Fenster, zielte sorgfältig und feuerte den nächsten Schuss aus nur einem Meter Entfernung ab.
    Die Kreatur sank schlaff und leblos zu Boden.
    Er beförderte eine weitere Patrone in die Kammer und betrachtete das tote Tier. So etwas hatte er noch nie gesehen. Lange Vorderbeine gingen in mächtige Pfoten über, die in schrecklichen Krallen endeten. Ein schwarz-weißes Fell, genau wie bei den Holstein-Kühen in seiner Scheune. Die stämmige Kreatur musste deutlich über 300 Pfund wiegen. Sie sah aus wie eine mit Kuhfell überzogene Kreuzung zwischen einem Orang-Utan und einem Alligator. Um ins Wohnzimmer zu spähen, musste das Wesen auf den Hinterbeinen gestanden und die großen krallenbewehrten Pfoten auf dem Fensterbrett abgestützt haben.
    »James Liebling ich habe wahnsinnige Angst es ist furchtbar kalt hier drin wir müssen hier sofort dicht machen.« Stephanie schauderte. Sie hatte ihre frotteebedeckten Arme um ihre Schultern gelegt.
    Ein eisiger Windstoß drang ins Zimmer und blies die Tischlampe weg wie eine Bö auf dem Meer, die ein Segel bläht. Die Lampe fiel zu Boden, und die Birne zerbrach beim Aufschlag. Die Vorhänge legten sich um sein Gesicht. James wischte sie beiseite und lehnte die Remington gegen das Fensterbrett.
    »Komm mit in den Keller und hilf mir, eine Sperrholzplatte zu holen.«
    Stephanie folgte ihm die Treppe hinab. »Liebling«, fragte sie, »ich habe so etwas noch nie gesehen was zum Teufel war dieses Ding?«
    Als er die Angst in ihrer Stimme hörte, wurde ihm klar, wie behütet ihr Leben auf der Insel bis vor fünf Minuten gewesen war. Keine Verbrechen, keine Bedrohung durch wilde
Tiere, überhaupt keine Gefahren, solange man die Macht der Natur und des Winters respektierte.
    »Ich weiß nicht, was das war, Steph.«
    James zog die Sperrholzplatte aus einem Stapel Bretter und reichte das eine Ende vorsichtig an Stephanie weiter, damit sie sich nicht an einem Splitter verletzte.
    Sie hörten ein Krachen von oben – der Wind hatte wahrscheinlich schon wieder etwas umgerissen. Sie mussten das Fernster so schnell wie möglich mit dem Sperrholz zunageln, bevor der Wohnzimmerteppich unter dem Schnee verschwand.
    Sie brachten die Sperrholzplatte nach oben. James ging rückwärts, wobei er sie beide in Richtung Fenster steuerte. Plötzlich blieb er stehen, als er ein gedämpftes Knirschen unter seinen Füßen hörte. Er sah nach unten und entdeckte einige Glasscherben, die auf dem Wohnzimmerteppich lagen.
    Aber das Glas war doch nach draußen geschleudert worden …
    Die düstere Erkenntnis traf ihn mit geradezu körperlicher Wucht. Er ließ die Sperrholzplatte fallen und drehte sich um.
    Über der zerschmetterten Fensterscheibe schwebte der mächtige Kopf einer zweiten Kreatur. Er war weiß bis auf einen schwarzen Fleck um das linke Auge. Dort, wo das linke Ohr hätte sein sollen, war nichts als eine Masse rosarotes Narbengewebe. Das Wesen war kaum einen Meter weit entfernt. Es war so nahe, dass James seinen heißen Atem spüren konnte.
    Er roch wie der Atem eines Welpen.
    James trat kräftig zu. Das Ding wollte nach seinem Bein schnappen, doch es war um den Bruchteil einer Sekunde zu
langsam. James’ Stiefel krachte gegen seine Schnauze, der Kopf des Wesens wurde nach hinten aus dem Fenster zurückgeschleudert.
    James griff nach seiner Schrotflinte.
    Doch die Schrotflinte war nicht da.
    Er verharrte mitten in der Bewegung, denn er wusste verdammt gut, dass er die Waffe genau hier zurückgelassen hatte. Er fragte sich gerade, wo sie wohl sonst sein konnte, als Stephanie wieder zu schreien anfing. Diesmal war es kein entsetztes Kreischen, sondern ein Aufschrei unter Schmerzen, als sich lange, dünne Zähne durch den Frotteestoff hindurch in ihre weiche Haut bohrten.
    James blieb nur ein kurzer Moment, um zu erkennen, dass bereits mehrere dieser Kreaturen im Haus waren. Das gefleckte Ding näherte sich hastig durch das Fenster. Es hatte das große Maul weit aufgerissen, und seine langen Krallen waren nach vorn gestreckt. James tastete nach der vom Tisch gefallenen Lampe.
    Er bekam sie zu fassen, holte aus und konnte noch ein Mal zuschlagen, bevor er unter dem Gewicht zweier Kreaturen zu Boden ging.

2. Dezember, 15:45 Uhr
    Andy schob seinen König zurück auf b8. Er hing in den Seilen, er schaffte es einfach nicht, sich gegen Magnus’ methodischen Angriff zur Wehr zu setzen. Eigentlich war das Spiel

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