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In dein Herz geschrieben

Titel: In dein Herz geschrieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Duncan Andrea Brandl
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Tages ging sie einkaufen und sah diese wirklich hübsche, schlanke Frau auf sich zukommen. Erst da merkte sie, dass sie auf einen Spiegel zuging. Die hübsche Frau war sie selbst.«
    »Sie hat sich selbst nicht wiedererkannt?«
    »Nein.«
    »Abgefahren.«
    »Eben.«
    Eine Brise kam auf, und Cassandra hielt das Gesicht in den Wind. Sie lehnte sich gegen den Stamm und sog das satte Grün der Blätter, das Blau des Himmels und das Weiß der Wolken in sich auf. Oh, es war so herrlich, an einem Tag wie diesem am Leben zu sein, an diesem Ort sitzen zu dürfen. »Annie Laurie, ich möchte dir danken, dass du mich hierher gebracht hast.«
    »Gern geschehen.« Annie Laurie nahm eine Handvoll Sand und sah zu, wie er durch ihre Finger rieselte, als hätte sie noch nie etwas Spannenderes beobachtet.
    Cassandra lächelte über die Lässigkeit ihrer Erwiderung, als wüsste sie, dass ihr eine große Ehre erwiesen worden war, wollte jedoch kein großes Aufhebens darum machen.
    »Daddy kommt heute Abend. Wir gehen ins Crab Shack essen. Willst du mitkommen?«
    Wie auf ein Stichwort verflog Cassandras Entspannung, während sie entsetzt bemerkte, dass allein die Erwähnung seines Namens diese Reaktion auslösen konnte. »Ich kann nicht. Heute Abend bin ich mit Dennis verabredet.«
    »Oh.« Annie Laurie sprang auf und wischte sich die Hände an ihren Shorts ab. »Ich hab Hunger.«

    »Tja.« Cassandra zog sich am Baumstamm hoch. »Dann lass uns etwas essen.« Begeistert von der Aussicht, wieder aufs Wasser zu kommen, folgte sie Annie Laurie den Pfad zum Strand hinunter. Sie hatte zwar schon früher im Yana’s in Swansboro gegessen, doch mit dem Boot hinzufahren war ein echtes Abenteuer.
    Unvermittelt wirbelte Annie Laurie herum, so dass Cassandra um ein Haar gegen sie prallte. »Er ist immer noch da!«, flüsterte sie.
    Cassandra blickte über die Schulter und sah den Jungen, Jim, der noch immer in der Bucht angelte. Oh Mann, dachte sie. »Wieso fragen wir nicht, ob er ins Yana’s mitkommen will?«
    »Was! Auf keinen Fall!«
    »Warum nicht?«
    »Darum.«
    »Er sieht aber nett aus.«
    »Cassandra, bitte! Versprich mir, dass du nichts sagen wirst. Versprich es!«
    »Ich werde nichts sagen.« Annie Laurie wirkte so verzweifelt, dass Cassandra sich gemein vorkam, es überhaupt vorgeschlagen zu haben. Einem Beinahe-Teenager dabei zu helfen, einen Jungen wissen zu lassen, dass sie ihn mochte, würde keine leichte Aufgabe werden.

27
    Im ersten Moment sah Cassandra sie nicht, und als sie es dann tat, hätte sie um ein Haar kehrtgemacht, zurück zum Wagen. Was hatte Hazel auf Dennis’ Veranda zu suchen? Dennis hatte sie doch wohl nicht auch zum Abendessen eingeladen?
    »Hey!« Hazel erhob sich halb aus dem Schaukelstuhl und winkte ihr zu. In Jeans, T-Shirt und mit Pferdeschwanz wirkte sie noch jünger als bei ihrer ersten Begegnung. »Kommen Sie ruhig rauf«, sagte sie.
    Sie tut, als gehöre ihr das Haus, dachte Cassandra. Mist, jetzt musste sie auch noch die Gesellige spielen. Sie ging die Stufen hinauf. »Wo ist Dennis?«
    »Er musste kurz zum College und etwas erledigen, deshalb hat er mich gebeten, auf Sie zu warten. Er müsste gleich wieder hier sein.«
    Toll. Sie konnte unmöglich ins Haus gehen, um dort auf ihn zu warten, sonst würde sie unhöflich wirken. Sie setzte sich in den zweiten Schaukelstuhl und begann zu schaukeln, ehe sie kurz zu Hazel hinübersah, die über einem in einen Holzrahmen gespannten Stoffstück gebeugt dasaß. »Woran arbeiten Sie denn da?«
    Hazel blickte auf und lächelte. »An einer Decke. Erstmal ein Geviert.« Sie hob den Rahmen hoch, so dass Cassandra es betrachten konnte.
    »Wie schön.« Und das war es auch, eine Art Windmühlenmuster, gelb auf blauem Hintergrund. »Wie heißt das Muster?«
    »Flying Fish. Es ist das Muster meiner Großmutter.«
    »Meine Oma hat auch Decken genäht.« Cassandra besaß
eine mit einem großen doppelten Ehering darauf, die sie nach der Hochzeit mit Dennis als Überwurf auf das Bett hatte legen wollen.
    »So komme ich nicht auf dumme Gedanken«, erklärte Hazel und lächelte wieder. Sie wandte sich wieder dem Rahmen zu, und Cassandra sah zu, wie sie die winzigen Stiche ausführte. Sie wusste aus Erfahrung, dass diese Handarbeit schwieriger war, als sie aussah. Sie hatte es einmal an einer Decke versucht, an der ihre Großmutter gearbeitet hatte, doch ihre Stiche waren viel zu grob geraten, manche waren sogar über einen Zentimeter lang. Aber wie gern hatte sie ihr dabei

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