Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

In dein Herz geschrieben

Titel: In dein Herz geschrieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Duncan Andrea Brandl
Vom Netzwerk:
musste etwas Schlimmes sein, wenn sie keine Zeugen für ihre Unterredung haben wollte. Seine Bauchmuskeln spannten sich an, als sie sich zu ihm umdrehte. Doch hinter ihrer wütenden Fassade sah er, dass sie den Tränen nahe war. Was hatte er nur getan?
    »Wieso hast du mir verschwiegen, dass du noch verheiratet bist?«

    Oh je, dachte er. Jeannie! Erbärmlicher Idiot, genau das war er. Wie hatte er nur denken können, dass Cassandra mitten in seiner verdammten Familie saß und es nicht herauskam. Es wäre das Einfachste auf der Welt gewesen, es ihr am Abend vorher auf dem Boot zu erklären, aber nein, er hatte es ja auf die harte Tour machen müssen. Verdammter Idiot!
    »Und?« Bei ihrem Anblick, wie sie mit vor der Brust gekreuzten Armen dastand, war ihm klar, dass er ohne eine Antwort nicht davonkommen würde.
    »Hör zu, Cassandra, es tut mir leid. Ich wollte es dir ja sagen. Das hätte ich gestern Abend schon tun müssen. Aber dann habe ich gedacht, ich warte vielleicht lieber, bis ich alles mit Lilah geregelt habe, und erzähle es dir erst dann. Ich dachte, auf diese Weise ist es einfacher.«
    »Was meinst du mit geregelt?«
    »Die Scheidung.«
    »Oh, jetzt lässt du dich also auf einmal scheiden? Und machst mich zu einer Ehezerstörerin?«
    »Sie selbst hat unsere Ehe schon vor langer Zeit zerstört, Cassandra. Es hat nichts mit dir zu tun.«
    »Wieso kommst du dann ausgerechnet jetzt darauf, dich von einer Frau scheiden zu lassen, die dich vor acht Jahren verlassen hat?«
    »Sie war weg, und sie würde auch nie wieder zurückkommen. Ich habe kein Dokument gebraucht, um das zu beweisen.«
    »Und was ist mit Annie Laurie? Glaubst du nicht, es ist verwirrend für sie, einen Vater zu haben, den sie kaum sieht und der noch immer mit einer Mutter verheiratet ist, die sie überhaupt nicht mehr sieht?«
    Es musste viel passieren, um Hector in Wut zu bringen, doch diese Bemerkung erfüllte ihren Zweck. »Lass das«, sagte er, »zieh Annie Laurie nicht da hinein.«
    »Sie ist schon drin, Hector, und dafür bin nicht ich verantwortlich,
sondern du und deine Frau. Offensichtlich hast du dir um mich keine allzu großen Gedanken gemacht, aber tu es wenigstens für deine Tochter.«
    »Ich werde mich nicht mit dir über Annie Laurie unterhalten. Das geht dich nichts an. Halt dich da raus.«
    Sie hätte nicht gekränkter aussehen können, wenn er ihr eine Ohrfeige verpasst hätte. Ihr Kinn und ihre Lippen bebten, doch sie riss sich zusammen. »Du hast recht«, sagte sie mit zitternder Stimme, »es geht mich nichts an. Und ich werde mich raushalten. Und zwar ab sofort, bis ich wieder zu Hause bin, wo ich hingehöre. Aber vorher will ich dir noch ein paar Dinge sagen. Erstens solltest du lieber anfangen, weniger Zeit auf deinen Booten und mehr mit deiner Tochter zu verbringen, denn ehe du dich’s versiehst, ist sie erwachsen und weg von hier. Zweitens kann ich es nicht ausstehen, angelogen zu werden. Und sag jetzt nicht, du hättest es nicht getan, denn etwas Wichtiges für sich zu behalten ist nämlich dasselbe wie eine Lüge. Deine Mutter wirft mir vor, ich würde mit Männern herummachen, aber der Einzige, der herummacht, bist du. Und drittens …«
    »Daddy!«
    Beim Klang von Annie Lauries Schrei fuhr Hector abrupt herum. Er hatte sie noch nie so entsetzt schreien gehört. Sie ließ die Fliegentür hinter sich zuschlagen und kam auf ihn zugelaufen. »Daddy, du musst anrufen, du musst am Flughafen anrufen und herausfinden, ob alles mit ihr in Ordnung ist.« Sie packte seine Hand und begann zu zerren. »Bitte, Daddy, bitte, komm.«
    »Was ist denn los, Schatz?«
    Annie Laurie schenkte ihr keine Beachtung.
    »Ein Flugzeugabsturz. Vielleicht ihr Flugzeug. Vielleicht ist sie tot. Wir müssen anrufen und es herausfinden. Im Fernsehen haben sie eine Telefonnummer angegeben. Wir müssen sofort anrufen.«

    Hector sah Cassandra an, die ebenso verwirrt zu sein schien wie er. »Hast du eine Ahnung, wovon sie redet?«
    Cassandra schüttelte den Kopf.
    Hector ging vor Annie Laurie in die Hocke, nahm sie bei den Schultern und schüttelte sie sanft. »Annie Laurie, hör mir zu. Du musst dich beruhigen und mir sagen, wovon du redest. Sag es Daddy.«
    »Ich habe ihr das Geld geschickt, das ich gespart habe, damit sie sich ein Flugticket kaufen und zu meiner Geburtstagsparty kommen kann, und jetzt ist das Flugzeug abgestürzt, und sie ist vielleicht tot, und es ist alles meine Schuld. Oh, bitte, Daddy, bitte.«
    Oh Gott, dachte Hector. Sie

Weitere Kostenlose Bücher