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In dein Herz geschrieben

Titel: In dein Herz geschrieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Duncan Andrea Brandl
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Exemplaren, darunter sogar ein paar Erstausgaben. Sie ging durch die Reihen neuer Bücher, ehe sie auf die antiquarische Seite schlenderte, um zu sehen, was es dort gab, und den beiden alten Damen hinter der Registrierkasse nickend zuzulächeln.
    Es gab zwei lange Reihen mit Liebesromanen im Taschenbuchformat. Sie brauchte eine halbe Stunde, um sich durch die erste Reihe zu arbeiten und die Bücher ihrer Lieblingsautoren herauszunehmen. Doch sie stellte sie allesamt wieder zurück, ohne genau zu wissen, weshalb. Es war lange her, seit sie einen Liebesroman gelesen hatte; nicht mehr, seit sie angefangen hatte, mit Dennis auszugehen. So musste es wohl sein, wenn man die Liebe im wahren Leben erlebt - man braucht keine erfundene Version mehr. Nein, das konnte nicht stimmen. Hier standen mehr Bücher, als alle alleinstehenden Frauen jemals lesen konnten. Am Ende der Reihe stieß sie auf einen historischen Roman mit einem Piraten auf dem Cover und einer vielversprechenden Inhaltsangabe. Sie liebte Schnulzen mit Piraten. Die Vorstellung, von einem zu allem entschlossenen, willensstarken Mann mitgenommen, aus allem herausgerissen zu werden, was man kannte, und in eine neue Welt der Romantik und der Gefahr einzutauchen, hatte einen ganz besonderen Reiz.
    Als sie um die Ecke bog, um sich die nächste Reihe vorzunehmen, blieb sie abrupt stehen. Da stand Doris O’Neal, etwa auf halber Höhe, mit einem Arm voller Bücher und einem weiteren Exemplar in der freien Hand, dessen Inhaltsangabe sie gerade las. Doris las Liebesromane? Sie hätte sogar eher noch Hector als Schnulzenfan eingeschätzt, aber Doris? Also das war ihr schmutziges kleines Geheimnis, der Grund, weshalb
sie jedes ihrer Bücher mit einem Umschlag aus Stoff versah. Cassandra hatte vermutet, dass sie Bücher als Devotionalien ansah, deren Verschmutzung sie verhindern wollte. Stattdessen war die alte Frau im Herzen eine Romantikerin. Und dem Cover ihrer jüngsten Errungenschaft nach zu urteilen, hatte auch sie eine besondere Schwäche für Piraten.
    Doris musste gespürt haben, dass sie beobachtet wurde, denn sie hob den Kopf und lief dunkelrot an, als sie Cassandra an der Ecke stehen sah. »Was machst du denn hier?«, fragte sie in demselben gehässigen Tonfall, den sie Harry Jack gegenüber bei seinen ersten Besuchen angeschlagen hatte, als er gekommen war, um mit ihr Puzzle zu spielen. Doch Cassandra hatte sie durchschaut. Es mochte ja sein, dass sie gehässig klang, doch das war reine Tarnung.
    Cassandra konnte beim Anblick ihrer schuldbewussten Miene das Lachen nicht länger zurückhalten. Was war denn schon dabei? Es gab keinerlei Grund, sich zu schämen, abgesehen davon, dass Doris behauptete, mit diesem Thema längst abgeschlossen zu haben. Sie war genauso schlimm wie Ruth Ann, die behauptete, Liebe schaffe doch nur Probleme. Und wofür sei sie schon nütze, wenn man sich nicht gerade Kinder wünsche. Nein, nein, Liebe und Romantik seien nichts als Unsinn, sagte sie immer. Meine Güte, wie gern hätte sie sich Doris gegenüber aufgespielt, doch sie brachte es nicht über sich. Doris sah aus wie ein Kind, das mit der Hand in der Keksdose erwischt worden war und sich auf eine saftige Ohrfeige gefasst machte. Und es war tatsächlich ein klein wenig wie mit Keksen, oder nicht? Herrlich süß und befriedigend, ziemlich ungesund und schier unwiderstehlich.
    Sie trat neben Doris und warf einen Blick auf das Buch in ihrer Hand. »Das hier sieht gut aus. Borgst du es mir, wenn du es gelesen hast?«
    Doris musterte sie einige Momente lang, und Cassandra sah, wie sie mit sich kämpfte. Schließlich nickte sie, gab das
Buch zu den anderen, die sie bereits ausgesucht hatte, und hob ihre Beute auf den anderen Arm.
    »Soll ich dir ein paar abnehmen?«
    Doris blickte auf das Buch in Cassandras Hand. »Mehr nimmst du nicht mit?«
    »Ich bin ein langsamer Leser. Misery habe ich für heute Abend noch nicht geschafft, deshalb wollte ich gleich mit Überredung fürs nächste Mal anfangen. Ich werde bestimmt eine Weile dafür brauchen.«
    »Ich habe auch damit angefangen, musste es aber weglegen. Von dieser altmodischen Sprache bekomme ich Kopfschmerzen.« Doris reichte ihr die Hälfte ihres Stapels, und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zur Kasse.
    »Du wirst dich daran gewöhnen«, beruhigte Cassandra sie, »mir gefällt es allmählich.«
    »Gut.«
    Doris bestand darauf, Cassandras Buch zu bezahlen. Sie erkauft sich mein Schweigen, dachte Cassandra, als sie ihr aus dem

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