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In dein Herz geschrieben

Titel: In dein Herz geschrieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Duncan Andrea Brandl
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in der Auffahrt.
    »Wer um alles in der Welt ist das denn?«, fragte Doris, die hinter Cassandra getreten war.
    Der Mann stellte den Motor ab und schaute zum Haus herüber.
    »Walton, geh raus und sieh nach, was er will«, forderte May ihn auf.
    Doris stieß Chester an. »Du auch.«
    Ehe sie sich auf den Weg machen konnten, nahm der Mann den Helm ab, und Cassandra sog so scharf den Atem ein, dass sich alle Blicke auf sie richteten. Das war doch nicht möglich.
»Wartet«, sagte sie. »Lasst mich rausgehen.« Sie trat auf die Veranda. Das konnte doch unmöglich der Mann sein, den sie zu sehen glaubte. Die anderen scharten sich um sie.
    »Wer ist das?«, fragte May.
    »Dennis«, antwortete Cassandra. »Das ist Dennis.«
    »Wahnsinnskerl!«, bemerkte Annie Laurie.
    »Wer ist Dennis?«, fragte Doris.
    »Cassandras Verlobter«, antwortete May.
    »Ex«, korrigierte Cassandra. »Ex-Verlobter.«
    Dennis sah, dass sie nicht mit ihm gehen wollte, doch es war die einzige Chance auf ein wenig Privatsphäre, und sie wusste das. Er musste sie für eine Weile von ihnen loseisen. Inzwischen war mehr als genug Zeit verstrichen, und sie mussten reden, nur sie beide, und der einzige Ort, der dafür in Frage kam, war sein Haus.
    Sie nahm den Zusatzhelm entgegen und setzte ihn auf, ehe sie ein Bein über die Sitzbank schwang. Er spürte, wie sie zögerte, ehe sie ihm die Arme um die Taille legte, und musste hinter seinem Visier lächeln. Als er den Motor aufheulen ließ, so laut er nur konnte, sah er zu dem Boot hinüber, das am Ende des Anlegers im Wasser schaukelte. Okay, Freundchen, sieh ruhig her, dachte er. Ich bin wieder da. Und mit mir ist nicht zu spaßen. Am liebsten hätte er einen Kavalierstart hingelegt, wie er ihn auf dem Parkplatz vor der Kirche geübt hatte, doch er bezweifelte, dass Cassandra allzu begeistert wäre, wenn er eine schwarze Reifenspur in der Einfahrt ihrer Tante hinterlassen würde. Als er auf den Highway einbog und beschleunigte, verstärkte sie ihren Griff. Am liebsten hätte er wie ein Hahn gekräht. Er fühlte sich großartig. Er war wieder da, verdammt noch mal, und diesmal würde er sich nicht so einfach verjagen lassen.
    Obwohl das Haus nur gemietet war, konnte er seinen Stolz nicht leugnen, als er vorfuhr und den Motor abschaltete. Sie nahm den Helm ab und reichte ihn Dennis, dann ging sie
die Verandastufen hinauf und starrte ihn an, während er den Reißverschluss seiner Lederjacke öffnete und ihr folgte. Sein Outfit mochte ja lässig aussehen, doch ihm war verteufelt heiß. Wahrscheinlich hatte er sich inzwischen fünf Kilo abgeschwitzt.
    Sie musterte ihn, als erkenne sie ihn nicht wieder. »Dennis?«, sagte sie. »Was hast du getan?«
    Es machte ihn ganz nervös, dieses Angestarrtwerden. Er warf seine Jacke auf einen der Schaukelstühle und lehnte sich mit dem Rücken gegen das Verandageländer. Der Sturm war weitergezogen, doch es war noch immer windig. Die kühle Luft fühlte sich herrlich auf seinen nackten Armen an. »Nichts. Nur Kontaktlinsen und ein neuer Haarschnitt. Ich dachte, es gefällt dir.«
    »Tut es auch. Ich meine, es sieht gut aus. Es ist nur … keine Ahnung.«
    Zufrieden registrierte er, wie sie nach Worten rang. Ein gutes Zeichen. »Setz dich. Ich hole uns was zu trinken.«
    Dennis machte Tee, den sie in den Schaukelstühlen auf der Veranda tranken. Um diese Zeit, kurz vor der endgültigen Dunkelheit, war es still in der Gegend. Das bläuliche Licht eines Fernsehers flackerte im Haus nebenan, und sie hörte die Stimmen von Kindern, die irgendwo in der Nähe spielten. Das Haus auf der anderen Straßenseite war bis auf die Verandabeleuchtung dunkel. »Hazel hat wohl die zweite Schicht«, meinte er.
    »Wer?«
    Er nickte zum Haus hinüber. »Meine Nachbarin. Sie arbeitet als Schwester im Krankenhaus.«
    »Dennis, wie lange bist du schon hier?«
    »Erst seit ein paar Tagen. Ich wollte mich zuerst eingewöhnen.« Sie brauchte nicht zu erfahren, dass es so lange gedauert hatte, bis er den Mut aufgebracht hatte. Außerdem hatte er mehr Fahrpraxis haben wollen, bevor er mit Cassandra auf
dem Soziussitz herumfuhr. Trotz des Kurses auf dem College war er manchmal noch ein wenig nervös beim Fahren.
    »Was tust du hier? Ich meine, lebst du jetzt hier?«
    »Nur über den Sommer. Ich bin zu dem Entschluss gelangt, dass ich auch Ferien brauche.«
    »Dennis.«
    Er sprang auf und streckte die Hand nach ihrem Teeglas aus. »Los, lass uns Eis essen gehen. Was hältst du davon?«
    »Dennis, wir

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