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In deinen Armen

In deinen Armen

Titel: In deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Ich bin also nicht in Gefahr. Ich möchte nach Hause.«
    Er wirkte um einiges weniger berauscht und erschöpft, eher wie der befehlsgewohnte Clansherr »Du gehst nicht, solange ich mich nicht wieder an alles erinnern kann.«
    »Du wirst dich vielleicht nie mehr an alles erinnern können.«
    »Dann wirst du eine lange, lange Zeit hier bleiben müssen.«
    Sie zeigte auf die Tür. »Hinaus mit dir, und wage es nicht zurückzukommen.«
    Diesmal ging er.
    »Sie werden niemals alleine aus dem Haus gehen.« Kinman beugte sich vor, die Hände auf die Knie gestützt, und schaute MacLean ernst an.
    MacLean pflegte seinen Kater. »Sie haben Recht.«
    Im Kamin prasselte ein Feuer und gab einen schwachen Pinienduft frei. Die große Halle hallte wider vor Gelächter und Gesprächen, wie man sie nach dem Abendessen führt. Alles war, wie es sein sollte. MacLean saß mit den drei Engländern zusammen, dazu noch Graeme MacQuarrie, Jimmy MacGillivray und Rab Hardie. Die Frauen saßen am anderen Ende der Halle an ihrem eigenen Kaminfeuer. Donaldina versuchte Enid beizubringen, wie man mit der Handspindel Wolle spann, aus dem Gelächter zu schließen mit mäßigem Erfolg. Alles war nach dem Geschmack des Clansherrn. Die Männer unterhielten ihn, die Frauen beschäftigten sich.
    »Wir haben heute die meisten unserer Männer verschifft«, sagte Kinman. »Aber wer auch immer hinter Ihnen her ist, ist verzweifelt. Und es muss mehr als einer sein.«
    Obwohl Jackson am äußersten Rande der Gruppe saß, bezog man ihn doch in die Beratungen ein. Er machte sich, seinem Wesen und seinem Erscheinungsbild gemäß, fast unsichtbar, doch jetzt hob er die Hand. »Darf ich fragen, Mr. Kinman, woher Sie das wissen wollen?«
    »Der Mann, den Sie bei dem Angriff auf den Zug erschossen haben …«
    Das war MacLean neu. »Jackson hat jemanden erschossen?«
    »Einen Engländer, einen Offizier der Miliz, der im Ruf stand, auf dem Schlachtfeld unerbittlich zu sein«, gab Harry zur Antwort.
    »Seine Loyalität hat anscheinend aber jemand anderem gehört«, sagte Graeme.
    Kinman fuhr hoch, als habe Graeme einen jeden Engländer beleidigt.
    Harry nickte, ruhig wie immer. »Offensichtlich. Er war eigentlich zu unserer Verteidigung an Bord des Zugs.- Er hat den Maschinisten umgebracht und den Zug gestoppt. Als er in den Waggon eindrang, hat Jackson gefeuert.«
    MacLean beäugte den langweiligen, peniblen Jackson mit neuem Respekt. »Sie können schießen?«
    Jackson pickte einen Fussel von seinem Ärmel. »Mein früherer Arbeitgeber pflegte auf seinem Landsitz in der Nähe von Edinburgh Vögel zu schießen und hat darauf bestanden, dass ich es lerne.«
    »Ich dachte, Ihr früherer Arbeitgeber sei ein Freund der Throckmortons. Ein Lord Featherstonebaugh, wenn ich mich recht erinnere?«
    Jackson richtete seine kaum bemerkenswert blauen Augen auf MacLean. »Ich habe im Laufe meines Lebens für verschiedene Gentlemen gearbeitet.«
    Faszinierend. MacLean würde nach Blythe Hall schicken und Throckmorton bitten, die Vergangenheit des Kammerdieners gründlicher zu durchleuchten.
    Das Gelächter der Frauen lenkte MacLean ab, und er schaute einmal mehr zum anderen Ende der Halle hinüber. Er war monatelang ständig mit Enid zusammen gewesen, sie konnte ihm nicht schon fehlen, weil sie einen Tag lang getrennt gewesen waren – noch nicht einmal einen ganzen Tag.
    Als er an seine frühmorgendliche Ankunft in ihrem Schlafzimmer dachte, zuckte er zusammen. Er konnte es nicht fassen, so betrunken gewesen zu sein, ihr nachzustellen. Er hatte ihr sämtliche Familiengeheimnisse verraten, weil er in irgendeiner vertrackten Windung seines Hirns entschieden hatte, sie verdiene es, Bescheid zu wissen.
    Sogar jetzt noch, da er bei – wenn auch verkatertem – Verstand war, glaubte er das. Sie war fast von Beginn seines Abenteuers an bei ihm gewesen. Sie war seinetwegen in Gefahr. Solche Hingabe verdiente es, sie über den täglichen Gang der Dinge im Schloss auf dem Laufenden zu halten. Auch was die Kleinigkeiten betraf, die nicht von Bedeutung schienen.
    Kinman lenkte das Gespräch auf das anstehende Thema zurück. »Die anderen Männer sind an Bord gekommen, nachdem der Zug gestoppt hatte.«
    »Ich habe nur zwei gesehen«, sagte Jackson.
    »Aber im Dunkeln und bei dieser Verwirrung war es unmöglich, sie zu zählen. Ich weiß von noch mindestens einem, der MacLeans Wagen betreten hat, vermutlich kurz nachdem MacLean geflohen war«, erwiderte Harry.
    Kinman nahm MacLean am Arm, um

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