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In deinen schlimmsten Träumen: Roman (German Edition)

In deinen schlimmsten Träumen: Roman (German Edition)

Titel: In deinen schlimmsten Träumen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Fox
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ich habe Informationen, die dich interessieren dürften.«
    Anya seufzte. »Wo bist du gerade?«
    »Vor deinem Zentrum. Du kannst mir zuwinken.«
    Diese Mantel-und-Degen-Spielchen gingen allmählich wirklich zu weit. Für so etwas hatte Anya einfach keinen Nerv, heute nicht und auch in Zukunft nicht. Erst führt Sorrenti sich wie ein kleines Kind auf und jetzt auch noch Richards.
    »Erzähl es deiner Kollegin und lass mich da raus!« Sie knallte den Hörer auf die Gabel. Keine Sekunde später hatte sie das Büro verlassen, die Tür abgeschlossen und lief dem Polizisten entgegen.
    Auf dem Weg konnte sie ihre Wut kaum bezähmen. »Was für kindische Spielchen treibt ihr da eigentlich?«
    »Ein Glück, dass ich erst angerufen habe, damit du dich ein bisschen beruhigen kannst.« Hayden hob beide Hände. »He, ich wollte dich nur beschützen, falls Sorrenti noch mal irgendwelchen Schwachsinn abzieht.«
    Anya blieb stehen und atmete einige Male tief durch. »Ich brauche deinen Schutz nicht, vielen Dank. Und wenn du irgendwelche Probleme mit ihr hast, dann klärt das bitte untereinander. Lass mich da raus.«
    »In der Kommission ist ziemlich die Kacke am Dampfen, und auf Sorrenti wird schon länger massiv Druck ausgeübt, dass sie Willard schnellstmöglich in die Pfanne haut und sich dann um die anderen Serientäter kümmert. Aber nach dem Fotoskandal dürfte sie noch vor Ende der Woche der Journaille zum Fraß vorgeworfen werden. Der Polizeipräsident hat schon Maßnahmen ergriffen.«
    »Aber das war eine Anweisung des Gesundheitsministeriums.«
    »Schon, aber sie ist für die Sicherheit der Beweismittel in Sexualstrafsachen verantwortlich. Und mit ihrer Festnahmequote reißt sie niemanden vom Hocker.«
    Für die Sicherheit digitaler Fotodateien sollten eigentlich die Computerspezialisten zuständig sein, aber das war nicht Anyas Problem. »Und was sollte der geheimnistuerische Anruf?«
    »Überleg mal. Die Unabhängige Korruptionskommission untersucht, auf welchem Weg diese Bilder veröffentlicht wurden. Die zapfen alle unsere Telefone an, deshalb hab ich in der Krankenhauszentrale angerufen. Wäre ja möglich, dass ich einen Termin für eine Prostatauntersuchung ausmache. Nach Sorrentis Tobsuchtsanfall war ich mir nicht mehr so sicher, ob ich es als Polizist riskieren kann, einfach bei dir hineinzuspazieren.«
    Zum ersten Mal seit Tagen fiel Anya auf, dass die Sonne schien. Es war schön, draußen an der frischen Luft zu sein. »Lass uns ein Stückchen gehen.«
    Sie spazierten einen Weg entlang, vorbei am Eingang zur Unfallstation. Von der Straße bog ein Rettungswagen ab, um seinen Insassen abzuladen. Hayden wirkte angespannter als sonst. »Wir haben Nick Hudson beschattet.«
    »Sorrenti hat mir erzählt, dass du die Überwachung angeordnet hast. Auch darüber schien sie nicht gerade erfreut zu sein.«
    »Na ja, ich hab das über ihren Kopf weg durchdrücken müssen. Ich riskier meinen Arsch für diese Geschichte.«
    Toll, dachte Anya. Jetzt ruinierten ihre Entscheidungen auch noch anderer Leute Karriere. Ein blaugrüner Papagei flog an ihnen vorbei und wäre fast gegen ein Auto geprallt, das vor einer Stolperschwelle abbremste. Studenten schleppten Taschen und Lehrbücher in Vorlesungen. Ein alter Mann stand an einem Baum und rauchte eine Selbstgedrehte, der süßliche Tabakduft wehte zu ihnen herüber.
    Es sah aus, als bliebe Hayden stehen, um ihn zu inhalieren.
    »Ich hatte ganz vergessen, dass du aufgehört hast.«
    »Es ist wie bei einem Alkoholiker. Man hangelt sich von Tag zu Tag, aber ab und zu wird der Drang schon verdammt groß.«
    Zum ersten Mal wirkte Hayden verletzlich, und damit menschlicher denn je. Sie fühlte sich ein wenig unbehaglich dabei.
    »Ist denn irgendwas über Nick rausgekommen?«
    »Er passt auf das Vergewaltigerprofil. Seine Tante sieht zwar schmächtig aus, aber sie ist die Chefin im Haus. Sie ist eine Despotin. Von der Schwarzarbeit in der Kneipe abgesehen, ist er arbeitslos und hätte also genug Zeit, um die Opfer auszuspionieren, außerdem muss er nicht früh aus den Federn. Viel Zeit, um seine untätigen Hände zu beschäftigen.«
    Anya fiel das Hautmal wieder ein. »Was ist mit der Hand?«
    »Seine Hand ist nicht zweifarbig. Darauf habe ich eigens geachtet, als wir bei ihm zu Hause waren. Aber er ist viel mit dieser Desiree und ihrem Mann Luke Platt zusammen. Und jetzt pass auf, Platt hat einen Job. Er ist Tierpräparator. Verdient sich seinen Lebensunterhalt mit dem Ausstopfen von

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