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In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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wirklich nicht ablenken lassen, egal wie sehr ich mich danach sehnte, Annie den Kopf zu waschen und ihr klarzumachen, was Malik für ein Schwein war. Das musste warten. Sobald er dem Gras beim Wachsen zusehen würde, hatte ich noch genug Zeit, Annie vom Gegenteil ihrer Fantastereien zu überzeugen. Bis dahin blieb mir nichts anderes übrig, als ihre Hasstirade über mich ergehen zu lassen. Und, mich nicht wie eine Irre zu benehmen, solange es die Situation nicht von mir verlangte.
Donner grollte. Fette schwarzgraue Wolken schoben sich über den Himmel. Regen begann bereits zu tröpfeln als ich mich seufzend erhob, den Sand von dem Fetzen Stoff strich, den ich immer noch trug, und barfuß zurück ins Haus tapste. Ich war aufs Äußerste beunruhigt. Doch welche Wahl blieb mir denn? Ich konnte Malik ja schlecht aus Annies Kopf prügeln. So entschied ich, erst Mal darüber hinwegzusehen, mich, soweit möglich, zusammenzureißen und die wichtigste Tatsache nicht aus den Augen zu verlieren, nämlich eine Waffe gegen Malik zu finden – und Mums Rückkehr Morgen. Oh Graus!
Brian erwartete mich an der Verandatür und hielt mir Gentleman-like die Hand hin. Seine Augen huschten beunruhigt über meinen Körper und wieder zurück zu meinem Gesicht. Ich ergriff seine Hand und kam mir ein kleines Bisschen erwachsener vor. Er zog mich vorsichtig über die Türschwelle in die Küche, legte die andere Hand mit leichtem Druck in meinen Rücken.
„Wie fühlst du dich?“, wollte er wissen.
Ich nickte leicht. „Es geht schon wieder.“
Er lächelte erleichtert. „Du bist nicht fortgelaufen“, meinte Brian mit tiefer Stimme.
„Ja … sieht so aus, was?“ Ich lächelte eher halbherzig und ließ mich von ihm zum Tisch bugsieren. Er füllte mir koffeinfreie Cola in ein Glas und stellte es vor mir auf den Tisch. Mit einer ungewöhnlich geschmeidigen Bewegung glitt er auf den Stuhl neben mir und rieb nachdenklich sein Kinn.
„Ich frage mich, wieso sie überhaupt hier ist.“
„Es ist sicherer“, bemerkte ich und nippte am Glas. In diesem Moment wusste ich wie sich Roland aus der Dunkle-Turm-Saga fühlte, als er zum ersten Mal Pepsi trank. Die Cola schmeckte extrem süß und erzeugte eine sofortige Suchtreaktion. Ich ergriff das Glas und kippte mir den gesamten Inhalt in den Hals. Kaum dass ich das Glas abgestellt hatte, war es bereits wieder bis zum Rand gefühlt und ich trank den Inhalt erneut in einem Zug leer. Es schmeckte so lecker wie noch nie.
„Würden wir sie ziehen lassen, wäre ihr direkter Weg vermutlich zu Malik. Oder er würde sie sofort zu sich holen.“
„Das meine ich nicht“, sagte Brian ruhig. Ganz nebenbei strich seine Hand über meinen Rücken. „Es ist eher die Tatsache, dass sie bereits Zweifel hegte, als Linda mit ihr sprach. Wenn deine Freundin ihr von Beginn an nicht geglaubt hat, wieso ist sie dennoch mitgekommen? Verstehst du worauf ich hinaus will?“
Ich sah ihn über den Rand des Glases hinweg an und schüttelte den Kopf. „So war doch die Anweisung?“
„Auch das meine ich nicht. Es ist doch so. Deine Freundin ist mit uns gekommen und hat kein einziges Mal Anstalten gemacht, Reißaus zu nehmen. Obwohl sie die Geschichte nicht glaubt und dich zudem noch für eine … naja … für eine Verrückte hält. Ich finde es sehr seltsam. Sie verlangt nicht einmal, nach Hause gelassen zu werden. Ich frage mich, wieso sie hier bleibt. Was geht in ihrem Kopf vor?“
Ich musste lachen, denn für mich lag auf der Hand, wieso Annie absolut nicht den Eindruck vermittelte, gehen zu wollen, auch wenn sich vermutlich alles in ihr danach sehnte die Kurve zu kratzen.
„Willst du das wirklich wissen?“
Mit einem dumpfen Klonk stellte ich das Glas zurück auf den Tisch und grinste ihn an. Brian runzelte die Stirn.
„Sie ist sterbensneugierig!“, erklärte ich. „Stell dir mal vor, deine ehemals beste Freundin mutiert plötzlich zu so ´ner Bekloppten, verprügelt in ´nem düsteren Club einen Wildfremden, zwei merkwürdige Kerle im Schlepptau. Dann das Gespräch mit Linda und die Tatsache, dass sie die ganze Zeit in irgendeinem Geheimversteck unter der Schule war. Also ehrlich!“ Ich schmunzelte. „So ätzend sie die Sache findet, so sehr ich sie anwidere, sie ist scheißeneugierig und hat vermutlich Angst irgendetwas zu verpassen! Ich kann das absolut nachvollziehen!“
Brian schüttelte beinahe missbilligend den Kopf und sagte zum ersten Mal etwas, dass mich stutzen ließ. „Sterbliche!“
Ich sah ihn mit

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