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In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd Beate Darius
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National Antiquities Hunni als Repräsentantin hergeschickt haben. Sie hat echt ein Händchen für Artefakte. Und gäbe eine gute Archäologin ab. Sie versteht verdammt viel von der Materie.«
    »Jedenfalls ist sie immer wieder für eine Überraschung gut«, murmelte Rurik vielsagend. Er sah den beiden Männern nach, bis sie mit der Dunkelheit verschmolzen.
    Diese Dumpfbeutel. Auf die Idee, dass Tasya gelogen hatte, weil sie ganz andere Motive verfolgte, wären die
zwei vermutlich nie gekommen. Aber gut, man lernte eben nie aus. Archäologen als Wachleute vor einem Grab zu postieren, konnte er künftig knicken. Da konnte er auch gleich Schaufensterpuppen hinstellen.
    Natürlich wäre ihm nie die Idee gekommen, dass Tasya um diese nachtschlafende Zeit im Ausgrabungsgebiet herumgeistern könnte. Also - wer war jetzt der Dumpfbeutel?
    Er schlich sich leise wie ein Dieb über die Steinrampe zum Grabeingang.
    Für sein Empfinden wusste Tasya zu viel und steckte ihr hübsches Näschen in so ziemlich alles, was sie nichts anging. Bestimmt gab es dafür triftige Gründe, dass sie die Grabung dermaßen gespannt mitverfolgte, oder? Er nahm sich fest vor, sie umgehend zur Rede zu stellen - die Sache duldete keinen Aufschub.
    Aus dem Schacht drang Licht. Sie hatte den Stollen ausgeleuchtet, und er hörte das unablässige Klicken ihrer Kamera. Damit sie ihn nicht bemerkte, drückte er sich in den höhlenförmigen Mauerdurchlass und spähte vorsichtig ins Innere.
    Da stand sie, in einem Camouflage-T-Shirt, das sie in knallenge Jeans gesteckt hatte.
    Kein Wunder, dass die Jungs ihr alles abkauften, was sie erzählte. Die süße Tasya mit ihrer hinreißenden Figur konnte einem ein X für ein U vormachen.
    Sie trug schwarze Arbeitsstiefel, ihr khakifarbener Rucksack stand neben ihr auf dem Boden. Möglich, dass sie sich wegen der staubigen Grabhöhle so angezogen hatte. Oder trug sie die dunklen Tarnfarben aus demselben Grund wie er? Um nicht aufzufallen?

    Sie kniete an der Wand hinter dem Bord, auf dem die Schatztruhe gestanden hatte. Reliefs bedeckten den Stein, und sie hielt das Objektiv der Kamera dicht an das Mauerwerk, um jede dieser Strukturen einzufangen.
    War das nicht faszinierend? Sie arbeitete exakt an der Wand, die er sich ebenfalls vorknöpfen wollte.
    Wieso interessierte sie sich für die Reliefs? Womöglich lagen im Inneren der Gruft weitere Goldschätze verborgen. Oder kostbare Geschmeide.
    Was suchte sie da eigentlich?
    Im Moment kümmerte es ihn nicht wirklich.
    Weil sie allein waren. Jetzt hatte er sie da, wo er sie haben wollte. Weglaufen war nicht drin.
    Er baute sich ganz bewusst im Eingang zum Grabschacht auf, blockierte die ersten Sonnenstrahlen, die ins Innere fluteten, die Wand streiften - sie streiften.
    Sie wirbelte herum, duckte sich intuitiv und ballte die Fäuste.
    »Wieso bist du so nervös?« Er zog den Kopf ein und zwängte sich durch den Höhleneingang. »Schlechtes Gewissen oder so?«
    »Rurik. Was willst du denn hier?« Sie sah ihn fest an.
    »Meine Jungs meinten, dass du hier bist.«
    »Ja. Wie du siehst.« Sie hängte sich die Kamera um den Hals und schraubte hektisch an dem Objektiv herum.
    Bingo. Sie hatte ein schlechtes Gewissen.
    »Ich wollte unbedingt wissen, was in dem Grab ist«, sagte sie entschuldigend.
    »Du bist aber gar nicht im Grab. Stattdessen konzentrierst
du dich auf die Wandfresken am Eingang. Das musst du mir mal genauer erklären.«
    »Ich arbeite als Fotografin für National Antiquities. Folglich muss ich jeden Winkel des Grabes ablichten.« Ihre schwarzen Haare fächerten sich wild um ihr Gesichtsoval, als hätte sie ihren Bob bloß mit den Fingern zurechtgezupft.
    Rurik streckte eine Hand nach ihr aus.
    Sie warf impulsiv den Kopf zurück, lehnte sich mit lässig eingeknickter Hüfte an die Wand.
    War das eine Einladung? Wollte sie ihm damit demonstrieren, dass sie nichts dagegen hatte, wenn er auf Tuchfühlung ging? Womöglich war heute sein Glückstag.
    Er schob ihr eine Strähne hinters Ohr.
    Sie nagte an ihrer Unterlippe.
    Schlaues Mädchen. Du hast es geschnallt.
    Er schob seine Hand in ihren Nacken und zog Tasya an sich.
    »Nein.« Sie drohte ihm mit den Fäusten.
    »Probier ruhig, mich zu stoppen.« Er grinste sein strahlendes Zahnpastalächeln. »Ich find’s reizvoll, wenn Frauen sich wehren.«
    »Wieso? Was willst du mit mir machen? Mich zwingen, dich zu küssen?« In ihrer Stimme schwang der maßlose Zorn einer selbstbestimmten emanzipierten Frau.
    »Wetten,

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