Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In den Armen des Eroberers

In den Armen des Eroberers

Titel: In den Armen des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
»Wenigstens ein Diener …«
    »Nein.« Damit schnitt Devil alle weiteren Einwände ab. Er musterte seine Angestellten der Reihe nach. »Ich bin durchaus in der Lage, selbst auf mich achtzugeben.« Sein Tonfall verbot jeglichen Widerspruch; natürlich erfolgte auch keiner. Er nickte abschließend. »Ihr könnt jetzt gehen.«

21
    Vane starrte Devil mit unverhohlenem Entsetzen an. »Wie viele Anschläge auf dein Leben haben bisher stattgefunden?«
    Devil zog die Brauen hoch. »Wenn Honoria recht geht in ihrer Annahme, dann sind es drei. Bisher deutet nichts darauf hin, daß jemand sich an meinem Wagen zu schaffen gemacht hat, aber in Anbetracht der anderen beiden Vorfälle glaube ich fast, sie könnte recht haben.« Sie saßen in Vanes Salon am Tisch, und Devil hob einen Krug mit Ale an die Lippen und trank einen kräftigen Zug.
    Vane stand immer noch verblüfft am Fenster. »Der Wagen, das Gift – und der dritte Anschlag?«
    »Gestern morgen wurde im Park auf mich geschossen.«
    »Du warst schon früh unterwegs?«
    Devil nickte. Vanes Blick wurde starr; ohne etwas zu sehen, schaute er aus dem Fenster. Devil wartete. Er fühlte sich tödlich ruhig nach den dramatischen Vorfällen in der Nacht. Wenn er nicht gerade seine Frau geliebt hatte, war er seinen Gedanken nachgehangen. Die Nähe zum Tod klärte den Kopf ganz wunderbar – die Tatsache, daß er um ein Haar Honoria verloren hätte, bewegte ihn dazu, alle Ausflüchte wegzuwischen und die Fassade aus logischen Gründen, die er zur Erklärung seiner Heirat errichtet hatte, endgültig einzureißen. Was er für seine Frau empfand, hatte nicht das geringste mit Logik zu tun.
    Er drehte sich abrupt um und blickte zu Vane hinüber – innerlich schüttelte er spöttisch den Kopf. Über sich selbst. Sobald seine Gedanken an diesem Punkt angelangt waren, bei diesem Gefühl, das er nicht erklären konnte und wollte, zog er sich zurück. Dieses unbenennbare Gefühl machte ihn so verletzbar, daß er es kaum ertrug, sich sein Vorhandensein auch nur einzugestehen. Es riß eine klaffende Bresche in seine Verteidigungslinien; instinktiv reagierte er darauf, indem er schnellstmöglich die Mauer wieder hochzog.
    Doch bald würde er den Tatsachen ins Gesicht sehen müssen. Die Unsicherheit lag ihm wie ein Bleigewicht im Magen, die Ungewißheit trieb ihn zum Wahnsinn. Er bedeutete Honoria etwas – die vergangene Nacht war der Beweis. Vielleicht mochte sie ihn sogar auf eine Art, die Frauen manchmal eigen war, auf einer anderen Ebene als der des sexuellen Interesses. Das mußte er unbedingt wissen.
    Das herauszufinden, ohne zu fragen, ohne sein brennendes Interesse an der Antwort zu verraten, war eine Herausforderung, der er sich voll und ganz widmen wollte – sobald er mit seinem potentiellen Mörder fertig war.
    Dem Mann, der um ein Haar seine Frau getötet hätte.
    Devil hob den Blick, als Vane sich umwandte. »Das ist eine todernste Angelegenheit.« Vane begann, im Zimmer auf und ab zu schreiten. »Warum ausschließlich in London?« Er warf Devil einen Blick zu. »Oder ist in Somersham Place etwas Verdächtiges vorgefallen?«
    Devil schüttelte den Kopf. »In London fühlt er sich sicherer – unter so vielen Menschen. In Cambridgeshire herrscht offenes Land vor, und auf meinen Ländereien sind nahezu immer Arbeiter beschäftigt.«
    »Das hat uns bei der Suche nach Tollys Mörder auch nicht geholfen.«
    Devil senkte den Blick und ließ das Ale in seinem Krug kreisen.
    »Um deinen Wagen zu sabotieren, mußte der Mörder unbemerkt in deine Stallungen gelangen, wissen, welchen Wagen du nehmen würdest und wie er vorzugehen hatte, damit es wie ein Unfall aussah, was einige Kenntnisse deiner Gewohnheiten voraussetzt. Wer auch immer es war, der im Park auf dich geschossen hat, mußte wissen, daß du gewohnheitsmäßig so früh ausreitest. Und derjenige, der das Gift in die Karaffe gegeben hat …«, Vane sah Devil mit düsterer Miene an, »… der mußte wissen, wo sich die herzoglichen Gemächer befinden und auch, wie, wann und was du zu trinken pflegst.«
    Devil nickte. »Hätte er das nicht gewußt, wäre er viel sparsamer mit der Dosierung gewesen – ein Schluck von diesem Brandy hätte gereicht, um einen Ochsen zu töten, und deshalb hat Honoria es ja auch bemerkt.«
    »Also«, schlußfolgerte Vane, »der Täter weiß das alles, aber …« Er unterbrach sich und blickte Devil an.
    Devil verzog das Gesicht. »Er wußte aber nicht, daß Honoria nicht nur das Bett, sondern auch

Weitere Kostenlose Bücher