In den Armen des Feindes
genug, um herauszufinden, ob sein letzter Kuss so etwas wie ein Unfall gewesen war. Alle vernünftigen Gedanken lösten sich in Luft auf, und sie gab sich ganz dem wundervollen Gefühl hin, von seinen Armen gehalten zu werden. Es war ein seltsam berauschendes Gefühl, einfach überwältigend und ein wenig verrucht.
Sein Blick glitt von ihren Augen zu ihren Lippen, und sie wusste, was nun folgen würde. Vielleicht sollte sie ein wenig protestieren. Nein sagen. Doch alles, was von ihr zu hören war, war ein kleiner Seufzer.
Die Knie wurden ihr weich, als er mit dem Mund zart über den ihren strich. Bei seiner Berührung breitete sich eine köstliche Mattigkeit in ihren Gliedern aus, und sie ließ sich gegen ihn sinken und genoss seine Stärke, seine festen Muskeln. Ihr eigener weicher Körper schmiegte sich perfekt an den seinen an. Ein sinnlicher Zauber schien sie einzuhüllen, und Rosalind war wie in einem Trancezustand. Nichts existierte mehr als Gefühl und alles verzehrende Glut.
Mit beiden Händen streichelte Malcolm über ihren Rücken, wühlte in ihrem Haar, während er mit den Lippen ihren Hals liebkoste. Sein warmer Atem ließ sie vor ungekannter Sehnsucht erschauern.
"Rosalind …" Das geflüsterte Wort war Seufzer und Bitte zugleich.
Noch nie hatte sie so etwas … Elementares verspürt. Dieses plötzliche Verlangen nach Malcolm kam tief aus ihrem Innern, und die langen Jahre, in denen sie allein hatte leben müssen, verstärkten noch ihre Sehnsucht.
Er löste die Hand von ihrem Haar und fuhr unter den Rand ihres Surkots, liebkoste die zarte Haut ihrer nackten Schulter. Die Wärme seiner Hand schien ihren ganzen Körper zu durchströmen, und sie fragte sich, wie es wohl sein würde, wenn er sie am ganzen Körper berührte. Überall.
Wieder wurde sie von einer Welle des Verlangens ergriffen und gab sich noch mehr diesen unbekannten dunklen Gefühlen hin. Sie legte ihm die Hände auf die Schultern, zog ihn näher an sich heran und suchte bei ihm Halt, während ihre Welt immer mehr aus dem Gleichgewicht geriet. Die Hitze seines männlichen Körpers schien sie zu versengen. In ihr verbrannten all ihre Ängste, jedes Gefühl für Anstand.
Er erfüllte ihre Sinne, als sei er erschaffen worden, die Lust in ihr zu erwecken. Sie wollte wissen, wie seine Haut schmeckte, doch sie brachte es nicht fertig, sich seinen Küssen zu entziehen, die sie bereits süchtig gemacht hatten. Mit kleinen schnellen Schlägen ließ er seine Zunge ihren Mund erobern und weckte verbotene Visionen einer anderen Art der Vereinigung in ihr.
Ein leidenschaftlicher Schrei klang durch den Garten, und Rosalind erkannte verwundert, dass sie es war, die geschrien hatte. Mit einem Hunger, der ihr Angst machte, wollte sie es, wollte ihn. Sie hatte kein Recht, ihn auf diese Art zu berühren. Nicht, wenn ihre Küsse eigentlich einem anderen gehörten.
Der Himmel mochte ihr beistehen!
Sobald Malcolm begann, sie dort zu küssen, wo seine Hände sie zuvor sanft berührt hatten, wusste Rosalind, dass sie sich bereits zu lange seinen Liebkosungen hingegeben hatte. Sie hatte alle Kontrolle über sich verloren und war kaum noch des Denkens oder Sprechens fähig. Wenn sie alldem nicht sofort ein Ende bereiten würde, wäre sie ihm hilflos ausgeliefert.
"Malcolm, ich kann nicht. Ihr müsst …"
Ihr guter Vorsatz kam ins Wanken, als er jetzt ihre Brust streichelte, und das Lustgefühl, das ihr dabei jäh durch den Körper schoss, ließ sie nach Luft schnappen.
Falls er ihre Reaktion bemerkt hatte, so reagierte er nicht sofort darauf. Langsam fuhr er mit den Fingern über ihr Schlüsselbein und an ihrem Hals entlang. Rosalinds Herz schlug schneller, weil seine Hand tiefer glitt und dann ihre Brust umfasste. Voller Erwartung reckten sich ihre Knospen empor.
Malcolm blickte auf. Mit einem Finger hob er ihr Kinn an, so dass sie ihn ansehen musste. "Heirate mich, Rosalind."
Sein Blick hielt sie in Bann, wollte sie zwingen, ja zu sagen. In diesem Moment wünschte sie sich nichts so sehr, wie von ihm geküsst zu werden, nichts so sehr, wie ihr Gewand noch ein wenig tiefer über die Schulter gleiten zu lassen.
Um dieses wunderbare Gefühl, das sie wie ein Feuerbrand ergriffen hatte, noch besser zu erforschen, war sie fast schon bereit, ja zu sagen.
Da – endlich – drangen seine Worte zu ihr durch.
Heirate mich!
"Ich kann nicht!" Voll Panik stieß sie ihn von sich.
"Warum nicht?"
Es war an der Zeit, die Wahrheit zu sagen. "Ich bin einem
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