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In den Armen des Feindes

In den Armen des Feindes

Titel: In den Armen des Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Rock
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Rasch wurden fünfzehn der fast dreißig Männer, die die Außenmauern verteidigt hatten, gefangen genommen. Ein Blick auf die Gefangenen, eine bunte Mischung aus Alt und Jung, sagte Malcolm, dass Beaumonts Verteidiger kaum noch Widerstand bieten würden. Kein einziger ernst zu nehmender Krieger war unter ihnen. Mit Genugtuung stellte Malcolm fest, dass die Belagerung wohl nicht mehr lange dauern würde.
    Seine Freude schwand schnell, als ein Pfeil, nur eine Handbreit vom Ohr entfernt, an seinem Kopf vorbeizischte.
    "Heiliger Himmel", murmelte er, während ein wahrer Pfeilhagel auf die Köpfe seiner Männer niederprasselte.
    Während er den anderen zuschrie, in Deckung zu gehen, suchte er selbst Schutz unter einem jungen Baum. Der äußere Hof von Beaumont konnte sich nur weniger Bäume oder Büsche rühmen. Malcolm senkte wieder sein Visier, doch der Pfeilhagel hörte so schnell auf, wie er begonnen hatte.
    Gewiss versuchten die verzweifelten Männer von Beaumont sich ihren Vorrat an Pfeilen klug einzuteilen. Trotzdem waren zwei der Schotten bei diesem letzten Angriff getötet und sechs weitere seiner Leute bei dem Kampf an den äußeren Mauern umgekommen oder zumindest ernsthaft verwundet worden. Eine unnötige Verschwendung von Leben, wie Malcolm fand. Er lastete Will Beaumont den Verlust seiner Kameraden an.
    Dieser verdammte Narr. Wie es schien, war der Burgherr kühn genug, um seine Männer in einen hoffnungslosen Kampf gegen seine Eroberer zu schicken. Doch es schien ihm der Mut zu fehlen, selbst an dem Scharmützel teilzunehmen.
    "Was sagst du jetzt, Malcolm?", rief Jamie McNair ihm von seinem Platz hinter einer kleinen Steinmauer zu. "Sollen wir ihr Wasser vergiften?"
    Malcolm unterdrückte ein Lachen und dankte seinem Bruder innerlich dafür, dass er ihm die düsteren Gedanken vertrieben hatte. "Regst du dich immer noch darüber auf, dass man dir deine feine Kleidung verdorben hat? Du bist doch sonst nicht so blutrünstig?"
    Mit gerunzelter Stirn rieb Jamie an seinem verdreckten Pelz herum. "Der ist ruiniert, Bruder, und das weißt du auch genau. Oh, diese verdammten englischen Speichellecker!" Sein Blick wanderte über die Mauern von Beaumont und dann zurück zu Malcolm. "Wie willst du es anstellen, in ihre Burg zu kommen?"
    "Wir werden uns die Außenseite anschauen." Diesen Teil einer Schlacht mochte Malcolm am meisten – die taktische Vorbereitung, die Suche nach einer Lücke in der Verteidigung. Wenn er erst einmal über seinen eigenen Besitz herrschte, würde er das Wissen, das er sich im Krieg angeeignet hatte, zur Erhaltung des Friedens nutzen. "Ich treffe dich auf der Rückseite der Burg. Dann sehen wir mal, was wir gefunden haben."
    Die Burg Beaumont konnte man mit ihren niedrigen Türmen kaum ein Meisterwerk der neueren Baukunst nennen, zum Teil bestand sie sogar aus jahrhundertealten römischen Ziegeln. Doch ermöglichte die rechteckige Bauweise der Festung mit vier Türmen an den Ecken eine gute Verteidigung, wenn die Burg ausreichend bemannt war. Malcolm bezweifelte nicht, dass man mit ein wenig Anstrengung die Burg uneinnehmbar machen konnte.
    Heute jedoch würden ihre Bewohner nicht unbesiegt bleiben.
    "Willst du noch mehr dieser verdammten englischen Pfeile auf dein eigenes Fleisch und Blut herunterregnen lassen?"
    Malcolm grinste, während er sich darauf vorbereitete, zum nächsten, mehr als zwanzig Yards entfernten, Baum zu rennen. "Bleib unten."
    Zuerst konnte er noch Jamies Gemurmel hören. Dann erreichte das unverwechselbare Zischen eines durch die Luft sausenden Pfeils sein Ohr. Malcolm widerstand dem Bedürfnis, sich seinen kleinen hölzernen Schild über den Kopf zu halten, und warf sich stattdessen kopfüber unter das schützende Blätterdach des Walnussbaums.
    Zack!
    Er spürte die Wucht des Aufschlags im ganzen Körper, als sein Schild getroffen wurde. Verwirrt starrte er auf den brennenden Pfeil, der rasch das trockene Holz in Brand setzte. Die Hitze der auflodernden Flammen brachte ihn wieder zur Besinnung, und er ließ den rasch auseinander brechenden Schild fallen. Wenn er auch kein Erbstück war, so hatte doch Laird McNair selbst den Schild für seinen Sohn hergestellt. Es betrübte Malcolm, diesen wertvollen Teil seiner Ausrüstung jetzt zerstört zu sehen. Doch es hatte seine Aufgabe erfüllt und ihn vor einem zweifellos tödlichen Schuss bewahrt.
    Von seinem sicheren Platz dicht am Walnussbaum spähte er zu dem nördlichen Wachturm hinüber, von wo aus der Pfeil gekommen

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