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In den Armen des Feindes

In den Armen des Feindes

Titel: In den Armen des Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Rock
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daran, wie Rosalinds Haut vergangene Nacht im Feuerschein ausgesehen hatte.
    Ihre geröteten Wangen sagten ihm, dass ihre Gedanken den gleichen Weg nahmen.
    "Du denkst an letzte Nacht, nicht wahr?"
    Obwohl sie bei seinen Worten leicht zitterte, schüttelte sie den Kopf und mied seinen Blick. Es gab ihm eine gewisse Befriedigung, dass ihr die Stimme versagte und sie ihm nicht laut widersprechen konnte.
    "Du sagst nicht die Wahrheit." Er ließ seinen Blick über sie schweifen, vom schimmernden Schleier bis zu ihren Samtschuhen. "Es geht dir nicht mehr aus dem Kopf – genauso wie mir."
    "Nein." Sie ballte die Hand. Ließ los. Ballte sie wieder zur Faust. Dann, als ihre Blicke sich trafen, seufzte sie. "Vielleicht habe ich ein, zwei Mal daran gedacht. Aber eher, weil die Geschehnisse dieser Nacht nicht mehr … rückgängig zu machen sind. Mir wurde bewusst, dass ich nun über meine Zukunft nachdenken muss."
    "Ja." Gott sei Dank, sie fing an, vernünftig zu werden. "Das Klügste – nein, das Einzige –, was du tun kannst, ist heiraten. Ich habe schon …"
    "Ist Euch jemals bewusst geworden, dass ich nicht den Weg gehen werde, den Ihr für den besten haltet?" Jäh ließ sie ihn los. Und wenn Malcolm auch merkte, dass die Musik geendet hatte, schien es ihm doch eher, als wäre Rosalind hastig zurückgetreten. "Vielleicht eröffnen sich mir noch andere Möglichkeiten, von denen Ihr nichts wisst?"
    Sie eilte davon, dass ihr grünes Gewand und die hellen Locken nur so hinter ihr her wirbelten. Fort von ihm.
    So weit also seine brillante Taktik! Was das Umwerben eines wankelmütigen Mädchens betraf, so schien ihm sein König weit überlegen zu sein.
    Der Ärger ließ Malcolm die Geduld verlieren. Er würde mit Rosalind sprechen und alles zum Guten wenden, ob sie ihn anhören wollte oder nicht.
    Glücklicherweise kannte er ein sicheres Mittel, wie er sie dazu bringen konnte, ihm zuzuhören. Eine List, an die Robert the Bruce besser gar nicht erst denken sollte, wenn er wusste, was gut für ihn war.
    Und glücklicherweise würde sich dieses höchst effektvolle Vorgehen für Malcolm genauso lohnen wie für Rosalind.

12. Kapitel
     
    Rosalind lächelte ihren Gästen zu, während sie in Richtung ihres Gemachs ging, und scherzte mit Lachlan Gordon, der sein Bestes tat, Gerta in eine dunkle Ecke des Burghofs zu locken. Nicht, dass Gerta etwas dagegen zu haben schien.
    Wie es aussah, waren alle auf Beaumont zu sehr damit beschäftigt, die gute Ernte zu feiern, als dass sie sich viel um die verräterische Verbindung ihrer Herrin mit ihrem schottischen Eroberer gekümmert hätten. Von Gewissensbissen geplagt, schlüpfte Rosalind in den Nordturm, um in ihren Räumen ein wenig Ruhe zu finden.
    Da alle draußen feierten, würde kaum jemand in der Burg sein. Eigentlich galt es als sehr unhöflich, das eigene Fest einfach so zu verlassen, allerdings war es bereits so spät, dass sich vielleicht niemand dadurch beleidigt fühlte. Sie konnte Malcolm nicht noch einmal heute Nacht gegenübertreten.
    Das Einzige, was sie bereute, war, dass sie jetzt keine Gelegenheit mehr hatte, mit Robert the Bruce zu sprechen. Vielleicht hatte sie ihn ja falsch verstanden? Und wenn der Mann wissen wollte, wie sie sich ihre Zukunft wünschte, warum sollte sie es ihm nicht sagen, auf die verschwindend kleine Chance hin, dass er sie nicht enttäuschte? Schließlich hatte sie nichts zu verlieren, wenn sie ihm von ihren Hoffnungen erzählte. Dummerweise hätte sie nur zuerst selber gerne gewusst, worauf sie eigentlich hoffte.
    Sollte sie sich an einen rechthaberischen Schotten binden, der zwar ihren ganzen Körper entflammen, aber vielleicht nie ihr Herz rühren konnte? Sollte sie sich einen englischen Lord suchen, mit dem sie ein ruhiges Leben führen und sich sicher sein konnte, dass sie niemals die Familientreue zu England verraten würde? Oder sollte sie sich auf das einlassen, was immer Robert the Bruce ihr anbieten würde?
    Nichts davon versprach ihr eine gute Ehe oder Harmonie oder – was am wichtigsten war – wahre Liebe.
    Sie fand ihr Gemach kalt und vollständig dunkel vor. Josephine musste geglaubt haben, dass ihre Herrin sich noch lange nicht zu Bett begeben würde. Vorsichtig ging Rosalind durch den Raum und suchte nach einer Kerze, die sie an einer der Fackeln in der Halle anzünden konnte, um etwas Licht zu haben.
    Als sie die Hand um den schweren Silberleuchter schloss, ertönte aus dem Dunkel eine leise Männerstimme. "Es ist ein bisschen

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