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In den Armen des Feindes

In den Armen des Feindes

Titel: In den Armen des Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Rock
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auf die Leute in der Halle, die sie flüsternd beobachteten.
    Malcolm zog den Brief hervor und hielt ihn ihr unter die Nase. "Ja. Jetzt."
    Als er sah, wie sie kurz nickte, verschwand jede Hoffnung in ihm, der Brief könnte keine schlechte Nachricht enthalten. Wenn diese gerissene Teufelin ohne Protest einwilligte, nicht am Mahl teilzunehmen, bei dem sie sonst so gerne den Vorsitz führte, dann würde ihre Botschaft mit Sicherheit Neuigkeiten enthalten, die ihm nicht gefielen.
    Zum Teufel! Während sie den Gang hinunterschritten, brach er das Siegel und machte sich auf das Schlimmste gefasst.
     
    Rosalind stieg die Stufen zu ihrem Gemach empor, während ihr ein beharrlich schweigender Schotte auf den Fersen folgte. In Gedanken bedachte sie den Mann mit jedem Fluch, der ihr einfiel. Viele davon hatte sie erst vor kurzem von seinen kampflustigen Brüdern aufgeschnappt.
    Sie schlüpfte in ihr Turmzimmer und ließ sich auf derselben Bank nieder, auf der er in der vergangenen Nacht Platz genommen hatte. Wenigstens konnte sie hier mit Malcolm unter vier Augen über ihren letzten verzweifelten Versuch reden, ihm zu entkommen.
    Gleichzeitig war es allerdings eindeutig von Nachteil, mit diesem Mann allein zu sein. Sie beobachtete ihn, während er die Tür schloss. Seine angespannte Haltung weckte die Angst in ihr, er könnte sich jeden Moment auf sie stürzen. Auf seinen Wangen lag der Schatten dunkler Bartstoppeln, und seine Augen funkelten sie empört an.
    Immer noch umklammerte er mit der rechten Hand das Pergament, an dem sie den halben Tag lang gearbeitet hatte.
    "Was, zur Hölle, ist das?", knurrte er und wedelte mit der Botschaft unter ihrer Nase herum. Eine Botschaft, die an einen alten Freund ihres Vaters adressiert war.
    Rosalind glaubte, richtig zu handeln, als sie an den freundlichen englischen Witwer geschrieben und ihm ihre schreckliche Situation auf Beaumont geschildert hatte. Sie hatte durchblicken lassen, dass sie eine Heirat in Betracht zog, wenn sie auch keine Möglichkeit gefunden hatte, auf feine Art anzudeuten, dass sie zuvor noch etwas warten musste. Schließlich musste sie sichergehen, dass sie kein Kind von Malcolm erwartete. Falls sie aber doch schwanger war, würde sie sich irgendwie damit abfinden, mit dem Kindsvater eine lieblose Ehe einzugehen.
    "Dieser Brief war meine letzte Chance, mich aus dieser misslichen Lage zu befreien. Leider ist sie fehlgeschlagen, wie es scheint." Sie ignorierte seinen sichtbaren Zorn. Er konnte so viel toben und rasen, wie er wollte. Immerhin hatte er die ganze Angelegenheit verhindert, bevor sie ihm schaden konnte. Warum also regte er sich auf? Ihr Leben lag in Scherben, nicht seins.
    "Letzte Chance? Was willst du damit sagen? Dir wird schon wieder ein Plan einfallen, wie du morgen entkommen kannst. Es scheint, dass du eine unerschöpfliche Quelle des Ärgers für mich bist." Malcolm starrte sie an. Er stand jetzt nur wenige Zoll von ihr entfernt, doch was sie fühlte, war keine Angst …
    Zur Hölle!
    Der gerade erst gelernte Fluch passte genau auf diese verwirrende Flut von Gefühlen, die immer über sie hereinbrach, wenn Malcolm ihr nahe kam.
    " Wenn mir nur ein anderer Plan einfiele, dann würde ich ihn schon morgen ausprobieren. Doch Ihr habt mir tatsächlich die letzte Hoffnung auf eine gute Verbindung geraubt." Wie es schien, würde ihr gut durchdachter Plan nicht funktionieren.
    "Du wünschst dir wirklich diese Heirat?" Er kniff die blauen Augen zusammen. "Ich würde dir einen Gefallen tun, wenn ich dich mit einem tattrigen alten Mann vermählen würde, der kaum noch einen Zahn im Mund hat? Nur damit du sagen kannst, du bist mit einem Mann verheiratet, der auf der richtigen Seite steht? Du hast doch den Verstand verloren." Er warf ihr Pergament ins Feuer. "Und wieso glaubst du, dieser Lord Gareth würde dich nehmen, wo du doch selbst sagst, dass du gar nichts in die Ehe mitbringst?"
    Sie wurde rot bei seiner groben Anspielung auf ihren Brief und die feine Art, mit der sie Northfield mitgeteilt hatte, dass sie keine Jungfrau mehr war. "Er ist ein alter Freund der Familie."
    "Zweifellos liegt die Betonung auf 'alt'. Nun gut, du hast mich wieder einmal überrascht. Seit deiner Eskapade mit deinem kleinen Lord Evandale sollte ich dich eigentlich nicht unterschätzen. Bloß will ich ein dahergelaufener Strolch sein, wenn ich das hätte kommen sehen."
    "Ich habe Euch ja gesagt, dass es mir schwer fällt, einem Schotten die Treue zu schwören."
    Sie sah zu, wie

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