In den Armen des Feindes
erkannte nun, dass sie Flammen darstellten. Das war kein einfacher Vogel, sondern ein Phönix, der sich aus dem Feuer erhob. Das Interessanteste war indes, dass er den üppigen Körper einer Frau besaß. Die geflügelte Gestalt, die sich aus der Asche der Zerstörung erhob, stellte eine Frau dar.
"Es ist ein Phönix." Einen Augenblick lang hatte Rosalind die überwältigende Vorstellung, dass es ihr eigenes Abbild war.
"Was meinst du?" Er hörte auf, ihr Haar zu streicheln. Sie reichte ihm die Silberkugel und deutete auf das Bild.
"Du wirst dich aus der Asche erheben." Malcolm deutete auf das letzte Bild der Kugel – Mann und Frau, dicht nebeneinander sitzend. "Und das da werden du und ich sein."
Rosalind fragte sich, ob er wirklich glaubte, was er sagte, selbst jetzt noch, nachdem sie Lord Gareth geschrieben hatte.
"Ich möchte dich zu meiner rechtmäßigen Frau machen."
"Aber Ihr liebt mich doch nicht. Warum mich noch heiraten, wo Ihr schon alles von mir erhalten habt?"
Er legte die warme Hand an ihre Wange und strich ihr dann zart über den Hals. "Ich habe noch nicht alles von dir erhalten, Rosalind de Beaumont. Bei weitem nicht. Wir sind beide zuvor betrogen worden. Jetzt, wo uns die Augen geöffnet wurden, können wir einander etwas Beständigeres und Stärkeres als bloße närrische Verliebtheit schenken."
Seine Hand glitt über ihren Nacken, und er zog sie enger an sich, um sie zu küssen. Seine Augen hielten sie im Bann, bis er sie im letzten Augenblick schloss. "Etwas viel Schöneres."
Sein Mund lag auf ihrem, und seine Zunge drängte sie sanft, die Lippen zu öffnen. Endlich gab Rosalind dem Drängen nach, und sie wurde mit einem unaussprechlich süßen Gefühl belohnt, das jede Faser von ihr durchströmte. Malcolm trank ihre Küsse, bis sie glaubte, ohnmächtig werden zu müssen. Als würde er es spüren, legte er den anderen Arm um sie und zog sie fest an sich.
"Malcolm." Rosalind war erstaunt, seinen Namen aus ihrem Mund zu hören. Und noch erstaunter war sie über das atemlose Flehen, das in ihrer Stimme lag.
"Rosalind", flüsterte er träumerisch, während sein Mund ihren schlanken Hals liebkoste und seine warme Hand auf ihrem Bauch lag. "Lass mich alles von dir haben."
Die Glut, die er vor zwei Nächten in ihr entzündet hatte, flammte wieder auf, dieses Mal noch heißer, noch verzehrender. Sofort erinnerte sie sich an jede verführerische Liebkosung, jeden wollüstigen Kuss. Rosalind schlug alle vernünftigen Gedanken in den Wind und schlang die Arme um ihn. Und es war ihr völlig gleich, ob das alles aus Liebe geschah.
Ja, sie war verrückt nach diesem Mann. Diesem guten, ehrenhaften Mann. Vielleicht würde in ihrer Verbindung die Logik und die Liebe keine große Rolle spielen, dafür aber Feuer und Leidenschaft. Sicher gab es Ehen, die auf viel weniger basierten.
Während er die Bänder am Oberteil ihres Gewandes löste, küsste er ihre Schulter und das kleine Tal zwischen ihren Brüsten. Sobald sie seinen warmen Atem auf ihrer Haut fühlte, grub sie die Finger in sein Haar und zog ihn näher an sich. Und wenn dieser Barbar auch bei ihren verlangenden Bewegungen an ihre Haut geschmiegt wissend lächelte, es kümmerte sie nicht. In diesem Augenblick war es ihr egal, ob er vielleicht über sie triumphierte. Denn er hatte ihr zu viele Sinnenfreuden gezeigt, sie mit Genüssen bekannt gemacht, von denen sie keine Ahnung gehabt hatte.
Ihre Brustspitzen wurden hart und richteten sich unter seiner Berührung auf. Malcolm erriet ihr Verlangen und umfasste eine der vollen Brüste, während er zart an der harten Knospe knabberte, bevor seine Zunge den Schmerz linderte. Ein Schrei kam über ihre Lippen, denn er glitt mit der Hand unter ihren Rocksaum und streichelte ihre Wade. Malcolm nahm sich viel Zeit, um das Strumpfband zu lösen und ihr die Strümpfe abzustreifen.
Endlich hatte er ihr Bein entblößt, und spielerisch glitt er mit einer Hand weiter bis zum Knie und dann über ihren Schenkel hinauf. Bevor er das Dreieck ihrer Weiblichkeit erreichte, verweilte er liebkosend auf ihrer nackten Hüfte.
Rosalind zitterte und verlangte ungestüm nach mehr. War es wirklich erst vor zwei Nächten gewesen, dass sie in seinen Armen gelegen hatte, um zum ersten Mal die Leidenschaft kennen zu lernen? Es schien vor Äonen gewesen zu sein, dass er sie berührt hatte.
"Bitte." Sie wusste nicht genau, worum sie ihn bat, doch sie würde ganz Beaumont verwetten, dass er es wusste.
"Ich will dir alles
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