In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)
bot, was er mit ihr tat, und womit er jeden Zweifel, falls noch einer bestanden hätte, wegschmelzen ließ.
Als er seine Lippen von ihren löste, gab er sie jedoch nicht frei. Er hielt sie weiterhin fest und warm im Arm, drückte sie mit liebevoller Zärtlichkeit an sich. Er lachte leise. »Ich habe das Gefühl, als wäre ich auf dem Schiff. Der ganze Raum bewegt sich wie bei hohem Wellengang.« Sein Mund lag an ihrem Ohr, und sein warmer Atem ließ Jessica erbeben. Dabei war es natürlich, von ihm gehalten zu werden, so, als hätte es immer schon so sein sollen. Als wäre sie nur für den Moment geboren, an dem Jack sie küsste und sie in seinen Armen lag.
»Das ist das Beste, das ich mir je erträumt hätte«, flüsterte er. »Wenn ich das damals schon gewusst hätte, wäre ich niemals fortgegangen.«
»Sag so etwas nicht, sonst glaube ich noch, dass du morgen doch nicht wegfährst.« Sie hoffte es von ganzem Herzen.
Jacks Umarmung wurde enger. Es war, als wollte er sie daran hindern, sich bei seinen folgenden Worten zu befreien und davonzulaufen. »Jessie …«
»Schon gut, sei still, Jack, ich sage ja schon nichts mehr.«
»Dann«, sagte er, wobei er sie mit einer Hand eng an sich zog und mit der anderen ihr Kinn umfasste und zu sich emporhob, »lass dir jetzt gesagt sein, Jessica Finnegan, dass du ab sofort mir gehörst. Das ist hoffentlich klar und deutlich.« Er beugte sich über sie und verteilte, während er sprach, Küsse auf ihr Gesicht. »Alles gehört mir. Dieses Gesicht, dieser Hals, dieser Nacken … Ich werde heute Nacht jedes noch so kleine Stückchen von dir in Besitz nehmen.«
»Bin ich eine Prise?« Jessica brachte ein zittriges Lachen zustande.
»Die wertvollste, die ich je entern wollte.«
Jessica erbebte, als Jack begann, ihr Kleid zu öffnen. Er ließ sich Zeit, sie zu entkleiden, obwohl seine Hände dabei zitterten, und küsste sie immer wieder.
Und Jessica schätzte seine Langsamkeit, die Rücksicht. Sie war nicht verschämt, nicht prüde – was man von einer Frau, die mit einer in Leder gebundenen Ausgabe des indischen Kamasutras davongelaufen war, auch nicht zu erwarten hatte –, aber es war eine gewisse Schüchternheit und zugleich scheues Verlangen in ihr.
Zuerst zögerte sie, Jack ebenfalls von der störenden Kleidung zu befreien, die ihre Hände und ihre Lippen daran hinderten, ihn zu streicheln und zu küssen, wie er es tat. Als sie ihm dann jedoch scheu und mit geröteten Wangen das Hemd aus der Hose zerrte und es über seinen Kopf zog, lächelte Jack, zärtlich und zugleich erregt.
Er konnte immer noch nicht das Glück fassen, Jessica im Arm zu halten. Obwohl es ihn drängte, sie möglichst rasch zu besitzen, ging er langsam vor, jeden Handgriff, jede Berührung genießend. Es war nicht die berechnende Verführung, die sich Zeit lässt, sondern der Wunsch, sie nicht zu erschrecken, und der langsame Genuss, die hinausgezögerte Erwartung von etwas, das zu schmerzlich begehrt worden war, um es sich jetzt mit zu großer Hast zu nehmen. Dabei hatte er so wenig Zeit, und es gab so viele Arten, Jessica zu lieben, sie zu streicheln, sie dabei zu beobachten, wie sie sich aufbäumte, wie sie erschöpft zusammensank, sich an seine Brust schmiegte, und der Ausdruck in ihrem Gesicht, wenn er Küsse auf ihre Haut verteilte. Diese Nacht gehört nur ihnen beiden, und er hatte vor, sie auszukosten.
Noch war sie nicht völlig nackt. Sie trug ihr Mieder und ihren Unterrock. Er sah, dass sie schwer atmete und die Röte auf ihren Wangen sich vertieft hatte. Ihr Blick glitt unsicher zu seiner Schlafzimmertür.
Er zögerte nicht, nahm sie auf die Arme, stieß die Tür auf und trug Jessica hinein. Sein Bett war sauber und gemacht, dank Vanessas Einfall, jeden Tag eines der Dienstmädchen herüberzuschicken, die bei ihm aufräumen sollten. Er legte Jessica sacht auf die bunte Quiltdecke. Ihr eigenes Geschenk, das sie ihm vor acht Jahren gemacht hatte. Sie hatte fast ein Jahr dafür gebraucht, und Jack hatte, während er in seiner Koje auf dem Schiff lag, oft bereut, die Decke nicht mitgenommen zu haben. In der Mitte hatte sie ein Schiff appliziert, das der Tuesday so ähnlich sah, wie es nur möglich war, und rundum waren Steuerräder gestickt. Hätte er damals gedacht, dass Jessica jemals darauf liegen würde, bereit, ihm alles zu schenken? Der Raum war nur durch das Licht der Kerzen im Wohnzimmer erhellt, und er ging hinaus, um den Leuchter zu holen. Er stellte ihn auf die Kommode in
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