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In Den Armen Des Normannen

In Den Armen Des Normannen

Titel: In Den Armen Des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gefühle und schwor sich immer wieder, dass niemand sie je wieder so verletzen würde. Von jetzt an würde sie die Männer ausnutzen, so wie diese sie ausgenutzt hatten.
    Jetzt erfuhr sie auch von ihrer Mutter die Wahrheit über die Lorbeeren. Tief in ihrem Inneren wehrte sie sich gegen die Tatsache, dass ihre Mutter den Entschluss gefasst hatte, ihr Kind abzutreiben. Gefühlskälte herrschte zwischen den beiden, ganz besonders, nachdem Lillyth herausgefunden hatte, dass ihre Mutter gewusst hatte, dass Guy verheiratet gewesen war, als er die Scheinzeremonie in der Kirche veranstaltet hatte. Lillyth fühlte sich von allen betrogen und hielt sich dementsprechend von allen fern.
    Nach drei Wochen kehrte Guy zurück. Er war schlecht gelaunt, ernst und kurz angebunden zu jedem, der in seine Nähe kam, Rolf und Guys Brüder fanden sich damit ab, dass er wieder so war, wie er gewesen war, ehe Lillyth in sein Leben getreten war. Guy und Lillyth gingen sich aus dem Weg, so gut es nur ging, doch wenn das nicht möglich war, verhielten sie sich wie Fremde. Lillyth war nach außen hin ruhig, doch in ihrem Inneren brodelte der Groll. Wann immer sie Guy sah, fühlte sie sich ganz krank, und sobald sie allein war, zitterte sie nach diesen Begegnungen von Kopf bis Fuß. Die Anspannung zwischen ihnen war so groß, dass man sie fast mit Händen greifen, dass man sie schmecken und riechen konnte. Jeder war sich dessen deutlich bewusst, weil die Eindringlichkeit der Gefühle alle mit einbezog, die in ihre Nähe kamen.
     
    Esme hatte Emma gebeten, ihn zu heiraten, und Emma war begeistert. Wegen ihres offensichtlichen Zustandes waren sie heimlich in die Kirche gegangen, hatten geheiratet und es dann später bekannt gegeben. Emma fühlte einen Augenblick lang Panik, als sie erfuhr, wie Montgomery Lillyth betrogen hatte, doch schnell schob sie diese Gedanken beiseite und sagte sich heftig, dass Esme ihr gehörte, selbst wenn ein Dutzend anderer Frauen irgendwo auf ihn warteten.
    Adela und Hugh hatten sich auch entschieden, zu heiraten, doch fühlten die beiden, genau wie Edyth, die mittlerweile offiziell mit Andre verlobt war, dass sie ihr Glück vor Lillyth verbergen mussten. Die einzige Möglichkeit das zu tun, war, den Kontakt zu ihr abzubrechen und sich auch nicht mehr mit ihr zu unterhalten. Das war ohnehin nicht sehr schwierig, denn Lillyth hatte sich von allen zurückgezogen und zog es vor, allein zu sein.
    Lillyth wusste, dass es so nicht weitergehen konnte. Es wurde unerträglich für sie. Als sie erfuhr, dass Vater Sebastian nach Berkhamstead zurückkehrte, begann sich ein Plan in ihrem Kopf zu formen. Sie wusste, dass sie es in Godstone nicht länger aushalten könnte und dass sie irgendwo anders hingehen musste. Doch wie sollte sie überleben? In diesen Zeiten bräuchte sie den Schutz eines Normannen. Robert de Mortain kam ihr in den Sinn. Wer stand in diesem Land höher als er? Nur der König persönlich! Sie besaß Roberts Ring, hatte seine Einladung, was brauchte sie noch mehr?
    Ein Teil von ihr wich zurück, als sie daran dachte, was es bedeuten würde, wenn sie zu Robert ging. Sie würde die Dirne eines Normannen werden. Sie lachte laut auf über sich selbst! Sie war bereits über ein halbes Jahr die Dirne eines Normannen gewesen. Warum sollte sie also jetzt noch Skrupel haben?
    In diesen Tagen traute Lillyth niemandem, doch sie begriff, dass sie den Mönch in ihr Vertrauen würde ziehen müssen, wenn er sie mitnehmen sollte. Sie entschied sich, bis zum Tag vor seiner Abreise zu warten. Sie zeigte ihm Roberts Ring und erklärte ihm, dass sie zusammen mit ihm reisen wollte, doch dass Guy de Montgomery nichts von ihrer Reise erfahren durfte. Vater Sebastian war auf seinem eigenen Pferd mit zwei Packpferden nach Godstone gekommen. Lillyth packte ihre Sachen mit den seinen zusammen, sodass sie am Morgen auf die Packpferde geladen werden konnten. Sie nahm nur wenige Dinge mit. Sie brauchte einen warmen Umhang, ein passendes Reitkleid und nur eine Samttunika mit einem passenden Unterkleid. Überflüssiges Gepäck wäre nur eine Last, außerdem hatte jedes Kleid für sie eine ganz besondere Bedeutung. Erinnerungen an Guy hingen in jeder Falte ihrer Kleider. Sie hatte die Absicht, die Vergangenheit rücksichtslos hinter sich zu lassen.
    Jetzt saß sie in dem kleinen Schlafzimmer, das sie mittlerweile allein bewohnte. Sie hatte vor, lange vor der Morgendämmerung aufzustehen, um sich für die Reise, die vor ihr lag, fertig zu

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