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In Den Armen Des Normannen

In Den Armen Des Normannen

Titel: In Den Armen Des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
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erklärte sie ruhig.
    Er zog einen Ring von seinem kleinen Finger und steckte ihn an ihre Hand. Sie schüttelte den Kopf. »Er ist zu kostbar.«
    »Das ist kein Geschenk. Ich werde ihn Euch nur leihen, aber solltet Ihr je verletzt werden, Lillyth, dann bringt ihn mir zurück.« Er zog ihre Hand an seine Lippen, und seine klugen, freundlichen Augen sagten ihr, dass er alles verstand.
    Es war noch immer recht früh, als sie zurückkamen, und Lillyth hoffte, dass niemand sie sehen würde. Guy war jedoch im Stall, anscheinend bereitete er sich auf die Jagd vor, doch Lillyth wusste, dass er auf sie gewartet hatte. Wie eine Königin schwebte sie an ihm vorüber, ohne ihm einen Blick zu gönnen, und ging in die Halle. Guy und Robert sahen einander schweigend an, doch ihre Blicken sagten alles, was über die Frau gesagt werden musste, die gerade ihre Gesellschaft verlassen hatte. Guys durchdringender Blick übermittelte die Botschaft, dass es eine Machtprobe geben würde, wenn Robert die Dinge noch weiter vorantrieb, und Roberts kühler Blick sagte Guy, dass er für den Augenblick Ruhe geben würde, doch wenn sich in Zukunft die Gelegenheit bot, würde er nicht zögern, seinen Vorteil zu ergreifen. Für den Augenblick entschieden sich beide für einen Waffenstillstand. Alle Männer aus Godstone gingen an diesem Tag auf die Jagd. Sie kamen mit einem solchen Überfluss an Wild zurück, dass sie sich fragten, ob sie wohl jemals alles aufessen könnten.
    Nach dem Frühstück zeigten die Ladys von Godstone ihren Besuchern ihre hübschen Stoffe und Wandbehänge.
    »Ah, diese Wandbehänge sind ein reines Vergnügen. Matilda, Williams Frau, macht auch wundervolle Wandbehänge, und ihre Ladys sind ganz besonders dafür ausgebildet. Im Augenblick plant sie, einen Wandbehang zu machen, der Williams Eroberung von England zeigt«, erzählte Lady de Mortain gedankenlos.
    »Wann wird die Königin nach England kommen?«, wollte Lady Alison wissen.
    »Oh, Matilda wird nicht übereilt den Kanal überqueren, so wie ich das getan habe. Zu viel Stolz! Sie wird warten, bis William zu ihr reist, um sie zu holen. Ist es nicht eigenartig, alle zittern vor William, aber Matilda, die nicht viel größer sein kann als einen Meter dreißig, beherrscht ihn mit eiserner Hand. Sie sind das seltsamste Paar!«
    Lillyth verbarg ihr Lächeln, sie fühlte die große Rivalität zwischen den beiden Frauen.
    »Wirklich, ich muss mich wiederholen, das ist sicher der wunderschönste Stoff, den ich je gesehen habe. Ihr macht wunderschöne Sachen hier in Godstone. Die Farben sind so leuchtend! Wie stellt Ihr nur eine so lebhafte rote Farbe her?«, fragte Lady Mortain.
    »Aus der Krappwurzel«, antwortete Alison.
    »Aber natürlich!«, rief Lady Mortain. »Warum nur habe ich nicht daran gedacht?«
    »Alle unsere Farben stellen wir aus Pflanzen, wilden Blumen und Wurzeln her. Ich habe eine ganze Vorratskammer voller wunderschöner Färbemittel«, antwortete Alison.
    Lillyth mischte sich schnell in die Unterhaltung ein. »Guy de Montgomery hat einen Auftrag für deinen bestickten Stoff von König William bekommen. Zweifellos möchte er ihn haben, wenn die Königin nach London kommt«, erzählte sie unbefangen.
    Lady Mortain nahm sofort den Faden auf, genau wie Lillyth es erhofft hatte.
    »Oh, aber Matilda kommt wahrscheinlich erst in Monaten, während ich und meine Lady verzweifelt nach so feinen Stoffen für unsere Kleidung suchen. Natürlich ist das Klima hier ganz anders, und wir können mit dem, was wir haben, nicht auskommen.«
    »Aber Madame, wir wären geehrt, Kleidung für Euch zu machen und sie Euch zu liefern, lange bevor wir den Auftrag des Königs ausführen. Immerhin braucht Ihr die Sachen viel dringender. Ihr könnt von den Stoffen, die wir bereits gemacht haben, alles kaufen, was Euch gefällt, und könnt sie gleich mitnehmen. Mutter wird Euch wegen der Stoffe gern beraten. Ihr braucht nur Lord Robert zu sagen, dass er Monsieur Montgomery das bezahlt, was Ihr ausgewählt habt.« Sie verbeugte sich leicht und war recht erfreut über das Geschäft, das sie gerade gemacht hatte. Sie würden Gold brauchen, um mehr Land zu kaufen. Land, das ihre Söhne eines Tages besitzen würden. Sie rief sich ins Gedächtnis, dass sie im Augenblick nicht einmal mit Guy sprach, und ihre Mundwinkel zogen sich vergnügt nach oben. Sie würde ihn bis an den Rand des Erträglichen reizen. Ein Schauer der Verzückung rann durch ihren Körper, als sie sich vorstellte, was wohl

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