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In den Armen des Schotten

In den Armen des Schotten

Titel: In den Armen des Schotten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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»Na gut«, flüsterte er in ihr Haar. »Gleich morgen früh heiraten wir.« Wieder versuchte er, ihr ins Gesicht zu sehen, und diesmal gelang es ihm. »Warum kommt das jetzt so plötzlich? Und warum bringt dich die Entscheidung, mich zu heiraten, zum Weinen?«
    Megan versuchte, ihre Fassung zurückzugewinnen. Sie versuchte es wirklich. Aber dann stellte sie sich den Mann vor ihr als kleinen Jungen vor, der beobachtete … »Du hast gesehen, wie deine Familie starb!«, schluchzte sie und verbarg ihr Gesicht wieder an seiner Brust.
    Er wurde ganz still. »Wovon redest du überhaupt?«, flüsterte er gepresst. »Was ist hier eigentlich los?«
    »Ich k … kenne die ganze Geschichte«, schluchzte sie. »Über den Unfall und wie du versucht hast, sie zu retten. Der Lastwagenfahrer erzählte Frank sogar, wie er dich die Straße runtergezerrt hat, damit du nicht mehr … Oh Gott, es muss schrecklich gewesen sein!«
    Jack umfasste ihre Schultern und hielt sie von sich weg. Megan bebte, blinzelte ihn unter Tränen an und sah, wie er den Bericht nahm, der auf dem Schreibtisch lag. Schweigend blätterte er ihn durch. Sein Gesicht war völlig ausdruckslos. »Du hast jemanden nach Medicine Lake geschickt, um über mich Nachforschungen anzustellen?«, fragte er leise mit täuschend sanfter Stimme, als er bei einer Seite mehrere Sekunden verweilte, ehe er weiterblätterte. Schließlich richtete er den Blick wieder auf sie. »Hättest du mich nicht einfach fragen können?«
    Sein Blick war kühl, und Megan spürte, wie sich ein kalter, tiefer Abgrund zwischen ihnen auftat.
    »Nein, warte, ich vergaß. Du glaubst ja nichts von dem, was ich dir erzähle.« Er warf den Bericht auf den Tisch zurück, und das leise Geräusch ließ Megan zusammenzucken. »Ich habe mich gerade daran erinnert, dass ich morgen einiges zu erledigen habe«, erklärte er ihr. »Da wird die Hochzeit wohl nicht stattfinden können. Nicht dass ich es eilig hätte, mich an eine Frau zu binden, die mir nicht vertraut … und noch weniger an eine, die mich aus Mitleid heiraten will.«
    Er drehte sich um und ging zur Tür.
    »Jack, warte!«, rief Megan, packte den Bericht und rannte damit zum Kamin, wo sie ihn in die glühenden Kohlen warf. »Ich habe ihn noch nicht einmal gelesen. Das brauche ich nicht mehr!«
    »Das spielt keine Rolle«, sagte er und schloss die Tür leise hinter sich.
    Megan lief ihm hinterher, doch er war schon am Ende des Flurs, und sie musste sich durch eine Horde von Kindern kämpfen, ehe sie bei der sich bereits schließenden Haustür ankam. Sie riss sie auf und rannte auf die Brücke hinaus, die über den plätschernden Bach führte. »Jack! Warte! Bitte, warte!« , bettelte sie.
    Er blieb am Ende der Brücke stehen und drehte sich zu ihr um.
    »Es tut mir leid. Ich habe dir anfangs nicht vertraut, als du hier in Pine Creek aufgetaucht bist. Deshalb habe ich jemanden damit beauftragt, deine Geschichte zu überprüfen. Aber jetzt vertraue ich dir, Jack. Ich habe den Bericht verbrannt, weil ich dir vertraue.«
    »Ach ja? So sehr, dass du mir sagst, um welchen Gefallen Kenzie dich gebeten hat?«, fragte er, und seine ausdruckslose Stimme übertönte sogar das Rauschen des Bachs.
    »Bitte, frag mich das nicht«, flehte sie, während sie mit ausgestreckter Hand einen Schritt auf ihn zutat. »Ich … ich habe ihm mein Wort gegeben.«
    »Und was ist mit der kleinen Fahrt nach Bear Mountain, die du gestern mit deiner Schwester gemacht hast?«, fragte er. »Mir davon nichts zu erzählen, hast du auch versprochen?«
    Sie wich einen Schritt zurück und stieß dabei mit dem Rücken gegen die Tür.
    »Ich bin der Polizeichef, Schätzchen. Meinst du nicht, dass ich davon erfahre, wenn in den frühen Morgenstunden eine Pistenraupe des TarStone-Skigebiets durch die Stadt düst? Also, wo seid ihr beiden, Camry und du, bis sechs Uhr morgens gewesen?«
    Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus.
    »Tja«, meinte er schließlich. »Interessant, was man alles unter Vertrauen verstehen kann.« Zum Gruß tippte er sich mit den Fingern an die Stirn. »Wir sehen uns in der Stadt.«
    Mit diesen Worten drehte er sich um und ging in der Dunkelheit davon.
    Megan sah ihm hinterher, bis er mit den Schatten verschmolz. Dann ging sie wieder rein und lief an allen vorbei, die gerade ins Esszimmer strömten, wohin ihre Mutter die Geburtstagstorte trug. Sie rannte die Treppe zu ihrem Kinderzimmer hoch, warf sich aufs Bett und starrte an die Decke, ohne auch nur eine

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