In den Armen des Schotten
das Flugzeug in die Richtung zu drehen, aus der der Wind kam. Megan schaute aus dem Fenster und beobachtete Jack und Kenzie, die beide auf den Knien lagen und das Schneemobil frei klopften.
Als die Kufen des Flugzeugs über den Schnee glitten und sie abhoben, richtete sich ihr Blick auf das Ufer, wo sie die Feuerstelle sehen konnte, von der eine dünne Rauchwolke aufstieg. Doch dann flog Matt eine Schleife, um den Weg Richtung Pine Creek zu nehmen, und Megan verlor ihr gemütliches kleines Lager aus den Augen, sodass die wundervollste Nacht ihres Lebens endgültig der Vergangenheit angehörte.
18
I ch muss Sie fragen, was für Absichten Sie in Bezug auf Megan haben.«
Jack hörte auf zu hacken und sah über den Sitz des Schneemobils hinweg Kenzie an. »Komisch. Ich wollte Ihnen gerade dieselbe Frage stellen.«
Wenn Kenzies Miene irgendeinen Hinweis enthielt, dann den, dass es dem riesigen Schotten offenbar nicht gefiel, dass seine Frage mit einer Gegenfrage beantwortet wurde.
Jack begann zu verstehen, warum Grand-père diese grimmigen Highlander aus alten Zeiten so gut gefielen. Kenzie Gregor wirkte schlechthin anachronistisch. Trotz der modernen Kleidung und des kurzen Haars konnte Jack sich ihn mit Leichtigkeit in Kilt und mit tödlicher Genauigkeit geführtem Schwert auf einem mittelalterlichen Schlachtfeld vorstellen.
Der Mann war weit über einen Meter achtzig groß, und nachdem er seine Jacke abgelegt und die Ärmel hochgekrempelt hatte, wurden Muskeln sichtbar, die einen Bären in die Flucht geschlagen hätten.
Ob das Frauenherzen höher schlagen ließ?
»Megan ist wie eine Schwester für mich«, erklärte Kenzie und begann wieder Eis zu hacken.
»Glücklicherweise empfinden Sie nur geschwisterliche Zuneigung ihr gegenüber. Sie mag große Männer ohnehin nicht sonderlich.«
Kenzie sah ihn mit zusammengekniffenen Augen über den Schlitten hinweg an. »Die letzten fünf Monate mochte sie Männer im Allgemeinen nicht sonderlich. Aber ich warte immer noch darauf, dass Sie mir sagen, welche Absichten Sie haben, Stone.«
»Ich habe vor, sie zu heiraten … möglichst bevor unser Sohn geboren wird.«
»Ach ja?«, meinte Kenzie plötzlich erheitert. »Dann sind Sie hoffentlich darauf vorbereitet, sie schreiend, tretend und um sich schlagend zum Altar zu schleifen. Irgendwie sah es gerade aus, als wollte sie Ihren Kuss nicht erwidern.«
Jack zuckte die Achseln und begann wieder zu hacken. »Sie wird sich schon wieder beruhigen.«
»Matt hat erzählt, dass Sie das, was Sie getan haben, taten, weil Megan in Kanada in Gefahr war. Er hat auch gesagt, dass ihr das Problem bis hierher gefolgt sein könnte.«
Jack richtete sich auf und wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn. »In Ihrer Familie scheinen sich Nachrichten ja wie ein Flächenbrand auszubreiten. Ja, ich glaube tatsächlich, dass sie etwas hat, worauf Mark Collins erpicht ist.«
»Und Sie wollen nicht, dass sie es ihm gibt?«
»Ein Mann wurde wegen der Informationen, die Megan hat, umgebracht. Deshalb wird sie sie mir geben, damit ich sie an die kanadischen Behörden weiterleiten kann.« Er begann das Eis von der Kette zu entfernen und achtete darauf, sie nicht zu beschädigen.
»Sie wollen, dass sich die Behörden mit Collins befassen?«
»Ja. Sobald ich die Informationen weitergeleitet habe, wird Mark Collins Megan in Ruhe lassen, und das ist das Einzige, was mich wirklich interessiert. Um was für einen Gefallen haben Sie Megan an jenem Abend gebeten, als Sie bei ihr waren?«
Kenzie bückte sich und fing wieder an zu hacken, wobei er sich jetzt mit den Kufen beschäftigte. »Das geht Sie nichts an.«
»Alles was Megan betrifft, geht mich etwas an.«
»Es ist einfach nur ein Gefallen, um den ein Bruder seine Schwester bitten würde. Also machen Sie sich deshalb keine Gedanken.«
Jack zuckte zusammen, als Metall auf Metall traf. »Ich würde es wirklich sehr zu schätzen wissen, wenn Sie die Kufen dranließen«, meinte er, während er sein Beil hinwarf und aufstand. »Wollen wir mal schauen, ob wir ihn losrütteln können?«
Kenzie erhob sich ebenfalls, legte sein Beil ab und griff nach dem Trittbrett des Schlittens. Jack tat das Gleiche auf seiner Seite, und abwechselnd hoben sie das Gefährt an, bis Jack einmal aussetzte und es dann gleichzeitig mit Kenzie anhob. In diesem Moment löste sich die Kette.
Jack ging nach vorn, griff in die Rundung der Kufe und zog an ihr. Kenzie tat dasselbe und gemeinsam zogen sie das
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