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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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sah Mullins sie und kam zu ihnen, auch wenn er nicht wusste, warum, und half dabei, die Stelle um die Luke freizuhalten und alle Angreifer davon zurückzudrängen.
    Gareth bemerkte Arnia neben Mooktu und Dorcas hinter Mullins. Beide Frauen sahen zerzaust aus, aber keine wies irgendwelche sichtbaren Verletzungen auf. Sie waren beide mit Messern bewaffnet. Er wusste, Arnia konnte damit umgehen - und Dorcas’ war blutig.
    Dann drang eine neue Welle Sektenanhänger auf sie ein, und er musste sich um andere Sachen kümmern.
    Der erste Brandsatz wurde hinter ihm abgeworfen. Bister hatte gut gezielt, aber seine Wurfweite ließ zu wünschen übrig. Die brennende Flasche zerbarst auf dem Deck des anderen Schiffes. Überrascht beeilte sich die Besatzung dort, die sich ausbreitenden Flammen auszutreten.
    Aber die nächste traf die untere Hälfte des Mittellateinsegels.
    Das Öl wurde von dem Stoff aufgesaugt, der sogleich zu brennen anfing. Das Segel stand in Flammen.
    Wie er es erwartet hatte, beeilten die Matrosen sich, das Feuer zu löschen, aber Watson warf seine Flaschen schnell hintereinander ab, und das hintere Lateinsegel begann zu brennen.
    Mit lauten Rufen und Flüchen liefen die Männer auf dem Schiff umher und füllten Eimer mit Wasser. Doch bevor sie alle Flammen gelöscht hatten, traf Bister erneut erst das Mittelsegel und dann die oberste Spitze des Hecksegels.
    Das andere Schiff begann Geschwindigkeit zu verlieren und zurückzufallen - wodurch das vordere Lateinsegel in Bisters Reichweite geriet. Watson widmete sich unterdessen der Aufgabe, die Feuer an den Segeln in der Mitte und hinten am Brennen zu halten.
    Einer von den Vorteilen, die die Sektenanhänger bislang bei diesem Überfall gehabt hatten, war der gewesen, dass sie sich völlig auf den Nahkampf hatten konzentrieren können und sich nicht darum kümmern mussten, was auf der Schebecke passierte. Aber da sich nun ihr eigenes Schiff in Schwierigkeiten befand, hatte sich das geändert. Abgelenkt blickten sie immer wieder über die Wellen, nur um zu sehen, wie ihr Schiff weiter und weiter abtrieb.
    Das Kampfgeschehen wendete sich, die bislang begünstigten Sektenanhänger gerieten ins Hintertreffen. Dacosta und seine Besatzung spürten das. Rasch nutzten sie diesen Vorteil aus, bedrängten nun ihrerseits die Angreifer und machten sich daran, ihre Anzahl an Bord zu reduzieren.
    Manche der Sektenanhänger entschieden, im Meer sei es sicherer.
    Und dann ganz plötzlich erreichten die Kämpfe an Deck der Schebecke das Stadium des Aufräumens. Bister erschien neben Gareth, als er einen Schritt von dem abnehmenden Kampfgewühl zurücktrat.
    »Uns sind die Brandsätze ausgegangen« - Bister nickte zu dem anderen Schiff »aber es sieht aus, als hätte es gereicht. Watson ist es sogar gelungen, den Segelkasten zu treffen, daher werden sie uns so bald nicht nachkommen.«
    »Es sei denn, sie bringen ihre Ruder aus.« Dacosta bahnte sich einen Weg zu ihnen. Er schaute zu dem Schiff, das hinter ihnen immer weiter zurückfiel, dann zu seinen eigenen Segeln und schüttelte den Kopf. »Nein, noch nicht einmal dann.« Er schaute zu Gareth. »Diese Sektenanhänger - wie wahrscheinlich ist es, dass sie gute Ruderer sind?«
    »Nicht sonderlich.« Gareth sah zu Emily, als sie sich zu ihnen stellte. Sie schien unversehrt. Sie fasste nach seinem Arm, als Stütze und als Trost, und etwas in ihm wurde ruhig.
    Dacosta hatte sein Fernrohr geholt. Er richtete es auf das andere Schiff.
    »Seine Mannschaft wird erst die brennenden Segel herunterholen und ins Meer werfen müssen, bevor sie überhaupt nur daran denken können, an die Ruder zu gehen. Und wenn die Sektenanhänger nicht fähige Ruderer sind, dann gibt es nicht genug Besatzung, um viel zu bewirken.« Er schaute zurück und gab seinem Ersten Maat ein Zeichen. »Wir lassen die Segel gehisst - unter diesen Bedingungen kann es nicht schaden.«
    Gareth fing Emilys Blick auf.
    »Das war eine ausgezeichnete Idee, das Öl zu verwenden.«
    Dacosta blickte sie an und hob anerkennend die Augenbrauen.
    »Das war Ihr Einfall, Mamselle?«
    Emily lächelte schwach.
    »Wir mussten irgendetwas tun, daher ...« Sie unterdrückte den Impuls, sich gegen Gareth zu lehnen. Kämpfen war so furchtbar erschöpfend ... um bei der Wahrheit zu bleiben, es war einfach rundherum furchtbar. Sie versuchte nicht hinzusehen, während die Besatzung die reglosen Körper untersuchte und anschließend die Toten über Bord warf. Diejenigen von ihren Angreifern,

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