In den Armen des Spions
setzen, ohne dass sie davon wussten und damit einverstanden waren. Er zog es vor, wenn sie angesichts der Aussicht Feuer und Flamme waren.
Er, Watson und Bister hatten die Stadt abgesucht, in den wichtigsten Postgasthöfen vorgesprochen, aber die meisten vermieteten ihre Kutschen ungern zu diesen Bedingungen -für die gesamte Reise von Süden nach Norden -, und sie mussten erst noch jemanden finden, der genug Interesse bekundete, um ihm ihre Geschichte anzuvertrauen.
Aber sie mussten schnell Kutschen finden und nach Norden aufbrechen, sonst riskierten sie es, in die Hände der Sektenanhänger zu geraten, die tatsächlich sehr gezielt nach ihnen suchten. Glücklicherweise hatten sie am anderen Ende der Stadt angefangen. Es würde noch ein paar Tage dauern, bis sie in die Gegend kamen, wo ihr Gasthof stand.
Während der Mahlzeit hatte er geschwiegen. Er hatte Emilys Blick mehrere Male auf seinem Gesicht gespürt, ihn aber nicht erwidert. Schließlich hatte er Messer und Gabel zur Seite gelegt, seinen Teller weggeschoben und sich in seinem Stuhl zurückgelehnt - und ihr in die Augen gesehen.
Sie hatte ihn einen Moment angeschaut und dann gefragt:
»Was ist los?«
»Keine Kutschen.« Er erklärte das Problem und die wachsende Dringlichkeit.
Sie schaute in die Ferne, dachte nach, und dann sagte sie:
»Du hast an den Hauptpoststationen nachgefragt. Was ist mit den kleineren?«
Er runzelte die Stirn, aber bevor er antworten konnte, beugte sie sich vor und legte eine Hand auf seine auf der Tischplatte. Er bezwang den Drang, die Hand umzudrehen und um ihre schmalen Finger zu schließen.
»Nein.« Ihr Blick glitt an ihm vorbei, verweilte einen Moment und kehrte dann zu seinem Gesicht zurück.
»Ich dachte nur beispielsweise an diesen Gasthof. Hier gibt es keine Kutschen zu mieten - nun, nichts, was größer ist als ein Gig -, aber er wird von der Familie geführt. Und Familien haben Verwandte, Vettern und Onkel, und kennen andere in verwandten Geschäftsfeldern.«
Sie schaute wieder an ihm vorbei. Er bemerkte, dass sie zu dem Gastwirt weiter hinten im Raum sah.
»Warum fragen wir nicht unseren Wirt?« Sie richtete ihren Blick wieder auf ihn. »Wir sind jetzt zwei Tage hier, und sie haben uns hervorragend versorgt - waren interessiert, aber nicht aufdringlich oder neugierig, und Arnia und Dorcas kommen ausgezeichnet mit der Wirtin aus. Sie hat uns mit einer Tinktur gegen Jimmys Kopfschmerzen ausgeholfen.« Begeisterung ließ ihre Züge aufleuchten. »Es kann nicht schaden, sie zu fragen.«
Als er ihr ins Gesicht schaute, mahnte er sich innerlich zur Vorsicht.
»Wir werden sie ins Vertrauen ziehen müssen - und was ist, wenn sie entscheiden, dass es zu gefährlich für sie ist, uns hier zu beherbergen, nachdem wir das getan haben?«
»Sie werden uns nicht vor die Tür setzen - nicht, wenn wir es ihnen richtig erklären.« Sie drückte seine Finger. »Komm mit - lass es uns versuchen.«
Er zögerte einen Moment lang, dann erwiderte er den Druck ihrer Finger, ließ widerstrebend ihre Hand los und stand auf.
Sie hatten verhältnismäßig spät gespeist, und die anderen Gäste - die meisten waren Leute aus der Stadt - waren bereits gegangen. Nur drei Männer waren noch da und teilten sich einen Krug Wein. Der Wirt war gerne bereit, sich mit Emily und Gareth an einen schmalen Tisch in der Ecke zu setzen. Auf Emilys Vorschlag rief er seine Frau hinzu. Sie kam und sah sie neugierig an.
Gareth begann, indem er erklärte, sie seien fast alle Engländer, was keine große Überraschung für die Wirtsleute war, aber da der Sieg über Napoleon erst sieben Jahre her war, gab es Formalitäten zu beachten. Glücklicherweise waren die meisten Franzosen, vor allem die, die im Handel tätig waren, wieder dazu übergegangen, die Engländer mit ihrer gewohnten, gelegentlich überheblichen Toleranz zu behandeln. Nichtsdestotrotz verzichtete Gareth darauf, seine Beteiligung an dem Krieg zu erwähnen und sagte nur, dass er bis vor Kurzem in Indien gedient habe und gegenwärtig mit einer besonderen Aufgabe betraut sei, die zufällig mit seiner Rückkehr nach England zusammenfiel.
In knappen Worten umriss er ihre Reise und erklärte, dass es die Sektenanhänger gab und was es mit ihnen auf sich hatte, welches Ziel sie verfolgten.
Mit vor Schreck geweiteten Augen erkundigte sich die Wirtin nach der Sekte. Emily beugte sich vor und antwortete ihr. Ehe Gareth die Unterhaltung wieder in die geplanten Bahnen lenken konnte, hatte sie die
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