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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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dann war es auch für ihn zu viel.
    Er ergab sich, nahm gierig und füllte seine Sinne.
    Mit geschlossenen Augen verlor er sich in ihr.
    27. November 1822 
    Am frühen Abend
    ln meinem Zimmer im Gasthof in Marseille
    Liebes Tagebuch,
    meine Bemühungen gestern waren von Erfolg gekrönt. Nicht, dass ich mit viel Widerstand gerechnet hatte, aber jetzt muss ich abwarten und sehen, ob der Köder wirkt.
    Der Tag verging mit den letzten Vorbereitungen. Dank der Juneaux, unseren Gastgebern, ist alles so festgezurrt und vollständig, wie es nur sein kann, und alles liegt bereit, damit wir morgen früh aufbrechen können zu unserer wilden Jagd nach Boulogne. Das ist der Hafen, den Gareth seinen Anweisungen nach aufsuchen soll. Ich muss zugeben, dass ich mich darauf freue, den Ort zu sehen und endlich wieder Englands Gestade zu erblicken. Außerdem  betrachte ich diesen letzten Teil der Reise als eine Abfolge von Möglichkeiten - Chancen, um Gareth dazu zu bringen, seine Liebe zu mir zu erkennen und zu erklären.
    Vorzugsweise unsterbliche.
    Vorzugsweise, bevor wir die grünen Wiesen und Felder unserer Heimat Wiedersehen.
    Ich warte gespannt, ob mein Plan von gestern Nacht das erwünschte Ergebnis erbringen wird - der erste Schritt meines Feldzuges.
    Wie immer bin ich voller Hoffnung.
    E.
    Sein Tag war eine endlose Abfolge von lästigen Überprüfungen und Problemlösungen in letzter Minute gewesen. Dennoch, als er in dieser Nacht die Treppe hochging, war sich Gareth reichlich sicher, dass sie alles getan hatten, was in ihrer Macht stand - dass sie tatsächlich dank der Hilfe der Juneaux und Emilys Idee, sie hinzuzuziehen, sich nun in einer besseren Ausgangslage befanden, als er es zu hoffen gewagt hatte, um die Weiterreise nach Norden an den Ärmelkanal in Windeseile zu bewerkstelligen.
    Am oberen Korridor angekommen, war er sich einer gewissen Anspannung bewusst, inzwischen vertraut und fast beruhigend - einer Anspannung, wie sie am Abend vor einer Schlacht auftrat, wenn die Gewissheit, bestens gewappnet zu sein, mit der Unausweichlichkeit im Widerstreit lag, bis morgen warten zu müssen, bevor man handeln konnte.
    Er war zu erfahren, um sich davon aus der Ruhe bringen zu lassen. Im Grunde genommen begrüßte er sie sogar.
    Aber die andere Anspannung, die ihn erfasste und unter der anderen verborgen lag, war etwas völlig anderes.
    Für diese Anspannung war allein sie verantwortlich -Emily - und ihr Erscheinen in der Nacht zuvor in seinem Zimmer. Und mehr noch das, was sie im Anschluss daran getan hatten, in seinem Bett. Es wäre im lieber, wenn es anders wäre, aber er konnte es nicht leugnen - konnte nicht so tun, als ob er die freudige Erwartung nicht verspürte, die sich in ihm regte, als er sich seiner Zimmertür näherte.
    Die Vorfreude nahm nicht ab, als er die Hand auf die Klinke legte.
    Er war schon halb erregt, sein Herz klopfte bereits verräterisch schnell, als er die Tür öffnete und hineinging. Sein Blick wanderte geradewegs zum Bett.
    Es war leer.
    In dem Dämmerlicht im Raum suchte er mit den Augen alles ab, nur um ganz sicherzugehen, aber er hatte keine verführerische junge Dame übersehen.
    Sie war nicht gekommen.
    Er schloss die Tür, stand da und starrte auf sein Bett.
    Ein Teil seines Verstandes hatte sich schon auf Schuldzuweisungen gestürzt - letzte Nacht hatte er etwas getan, was ihr zuwider gewesen war, oder er hatte es versäumt, etwas zu tun, was sie erwartet hatte. Oder ...
    Der vernünftiger agierende Teil seines Verstandes unterbrach die Tirade wenig hilfreicher Mutmaßungen. Der Teil, der erfahrener Befehlshaber war, rief sich die gestrige Nacht in allen Einzelheiten ins Gedächtnis und zog kühl Schlussfolgerungen.
    Warum war sie nicht gekommen? Das war die Frage, die er beantworten musste.
    Er benötigte ein paar Augenblicke, bis er so weit zurückgedacht hatte, um sich an die seltsame Entschiedenheit zu erinnern, mit der sie sein Zimmer betreten hatte. Und das dann mit den abschätzenden Blicken in Übereinklang zu bringen, die sie ihm den Tag über immer wieder zugeworfen hatte, vor allem aber am Abend.
    Letzte Nacht war sie nicht einer Laune folgend zu ihm gekommen - sondern mit einem Plan. Oder besser einem Teil eines Plans. Und dieser Plan war ...?
    Er fluchte.
    Mit fest zusammengepressten Lippen ging er zum Fenster, schaute auf die leere Gasse unten, dann schüttelte er den Kopf und begann auf und ab zu laufen.
    Das sollte er besser nicht tun - er sollte nicht nachgeben. Sie

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