In den Armen des Spions
und Kugeln, die er bei den Gewehren verstaute, die er erst unter dem einen, dann unter dem anderen Kutschbock untergebracht hatte.
Sie waren so gut vorbereitet, wie es nur möglich war.
Um ihn herum drängten sich auf dem mit Kopfsteinen gepflasterten Hof jede Menge Juneaux, Jung und Alt bunt gemischt, um die beiden Familienmitglieder zu verabschieden und der englisch-indischen Reisegesellschaft, die die fröhliche Sippe unter ihre Fittiche genommen hatte, eine gute Reise zu wünschen.
Er ging, um Emily aus einem Knäuel Juneaux zu befreien. Es waren viele Frauen, die ihn aus klugen Augen abschätzend anschauten. Er hegte wenig Zweifel, welche Gedanken ihnen durch den Kopf gingen, besonders, als eine alte Dame ihrer Nachbarin laut zuflüsterte, dass sie wirklich ein ganz reizendes Paar abgaben.
Er tat so, als habe er das nicht gehört.
Emily lächelte glücklich. Sie schaute auf, als er näher kam, und ihr Lächeln änderte sich. Wie genau, das konnte er nicht sagen, aber es wurde auf jeden Fall weicher, persönlicher und vertrauter, dann machte sie neben sich Platz für ihn.
Er stellte sich hin, aber nur, um ganz allgemein in die Runde zu lächeln und sie und die Umstehenden zu erinnern:
»Wir müssen jetzt aufbrechen.«
Oder sie würden den ganzen Tag hier stehen.
Emily hörte die unausgesprochenen Worte und musste zustimmen. Aber dann glitt seine Hand über ihre Taille, und sie musste sich Mühe geben, einen köstlichen kleinen Schauer zu unterdrücken - etwas, was den Frauen um sie herum nicht entging.
Sie lächelten ermutigend.
Sie musste das Lächeln erwidern und sich im Geiste eingestehen, wie herrlich es sich anfühlte, die Eine für Gareth zu sein - der mit seinen breiten Schultern und dem vollen braunen Haar so gut aussah -, diejenige, die er holen gekommen war.
Seine Hände berührten sie, wieder eine wortlose Aufforderung. Sie unterdrückte ihre Reaktion darauf, wandte sich an die Wirtin und begann sich zu verabschieden.
Ausrufe, gute Wünsche und überschwängliche Dankesbezeigungen erklangen von überall, dann leitete Gareth sie mit einer Hand auf ihrem Rücken unaufhaltsam zu den wartenden Kutschen. Als sie die Tür der ersten erreichten, drehte sie sich um und winkte ein letztes Mal den Menschen im Hof zu, dann nahm sie die Hand, die er ihr bot, fühlte seine Finger, die sich stark und warm um ihre schlossen, und verspürte wieder dieses angenehme Aufflackern von tiefer Freude in sich. Sie atmete tief durch, um sich zu beruhigen, und erlaubte ihm, ihr beim Einsteigen in die Kutsche behilflich zu sein.
Gareth drehte sich um und lächelte leicht angespannt, verneigte sich vor den Versammelten und dankte ihnen, dann drehte er sich um und stieg ebenfalls in die Kutsche, zog die Stufen hoch und schloss die Tür.
Bister und der Kutscher saßen bereits auf dem Kutschbock und warteten. Dorcas saß Emily gegenüber. Gareth entschied sich für den Platz neben ihr, dann schnalzte die Peitsche, die Pferde setzten sich in Bewegung, und die Kutsche machte einen Ruck, dann holperte sie durch die Hintergasse auf die Seitenstraße.
Grüße und gute Wünsche folgten ihnen und verhallten dann, als sie sich weiter und weiter entfernten. Er blickte zurück, als sie um die Ecke bogen, und vergewisserte sich, dass die zweite Kutsche, in der Arnia und Mooktu saßen, Watson und Mullins sowie gegenwärtig Jimmy oben auf dem Kutschbock neben dem Fahrer, dicht hinter ihnen folgte.
»Ich nehme an, wir werden recht langsam durch die Stadt fahren.«
Er blickte zu Emily, sah, dass sie aus dem anderen Fenster schaute.
»Ja. Und es wäre wahrscheinlich besser, sich nicht am Fenster zu zeigen.«
»Oh.« Sie wich sogleich zurück. »Die Sektenanhänger sind irgendwo dort draußen, nicht wahr?«
Er nickte. Sie hatten das in den vergangenen anderthalb Tagen vergessen dürfen. Die jüngeren Mitglieder der Juneaux’ hatten an beiden Enden der Straße Posten bezogen und nach den Männern der Schwarzen Kobra Ausschau gehalten. Bister und Jimmy hatten die Oberaufsicht innegehabt, aber in dem Zeitraum, in dem sie unter dem Schutz der Juneaux’ gestanden hatten, hatten sie sich wesentlich sicherer gefühlt als seit Wochen.
In Gareths Fall sogar seit er sein Quartier in Bombay verlassen hatte, den Schrifthalter in der Hand.
Emily und Dorcas unterhielten sich mit der Suche nach Denkmälern und berühmten Gebäuden, während die beiden Kutschen sich in gemäßigtem Tempo durch den geschäftigen Morgenverkehr bewegten. Er
Weitere Kostenlose Bücher