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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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dann sagte einer:
    »Die Außengebäude und der Stall sind halb verfallen, aber das Haupthaus hat noch Wände, Fensterläden und Türen sowie den Hauptteil des Daches.«
    »Kamine ebenfalls«, warf ein anderer ein. »Man kann dort auch bei diesem Wetter Zuflucht finden. Zigeuner tun das manchmal.«
    Gareth wechselte einen Blick mit Mooktu, als das Gemurmel anschwoll.
    »Dort werden sie sein.«
    Mooktu nickte.
    »Sie haben sie gefangen genommen, damit Sie kommen -sie werden warten, bis Sie da sind.«
    Er meinte »warten, bevor sie irgendetwas Drastisches tun«; die Sekte war dafür bekannt, Männer zu zwingen mitanzusehen, wie ihre Lieben gefoltert wurden. Sein Herz war bleischwer, aber Gareth nickte - er versuchte, seine unwillkürliche Reaktion zu unterdrücken, um nachdenken zu können.
    Er musste überlegen, sonst würde er sie verlieren.
    Er würde sie nicht verlieren.
    Perrot zupfte ihn am Ärmel.
    »Sie müssen uns helfen lassen.« Der Wirt deutete auf die Menge, die sich in der Gaststube drängte. Die Einheimischen, die hier essen wollten, und der stetige Strom von Neuankömmlingen, die von denen von der neuen Entwicklung unterrichtet worden waren, die zum Suchen ausgesandt worden waren. »Diese Sekte - sie haben uns an der Nase herumgeführt. Sie haben uns angegriffen und die junge Dame entführt, während sie hier unter meinem Dach Gast war. Wir haben Sie nicht ernst genommen und dachten, Sie seien hier sicher.« Wie ein alternder Offiziersbursche schob er seine Brust vor. »Sie müssen uns erlauben, diesen Schandfleck von unserer Ehre zu tilgen, indem wir helfen, sie zurückzuholen.«
    Viele Einheimische, Jung und Alt, pflichteten Perrot laut bei.
    Gareth blickte Mooktu, Bister und Mullins an, die warteten, bereit loszugehen, dann hob er die Hände und bat um Ruhe. In die entstandene Stille hinein sagte er:
    »Alle, die helfen wollen - wir werden gerne Ihre Hilfe in Anspruch nehmen. Aber ...« Er sprach laut über die aufkommende Unruhe hinweg und sorgte einmal mehr für Stille. »Wir dürfen auf keinen Fall etwas tun, das Miss Elphinstones Leben in Gefahr bringt.« Er machte eine Pause und fühlte die vertraute Last des Kommandos auf seinen Schultern; seine Gedanken überschlugen sich. Nach einem Augenblick wusste er es. »Ich weiß, was wir tun müssen.«
    Er sandte Bister, Mooktu und Mullins aus, um sich an den Wachposten der Sekte vorbeizuschleichen.
    »Sie werden mehr als einen oder zwei Posten entlang der Straße zu dem Schloss stehen haben, dicht genug an der Stadt, dass sie noch Zeit haben, zum Chateau zurückzulaufen und die dort Wartenden vor unserem Kommen zu warnen. Bezieht Stellung zwischen den Posten und dem Schloss, so nah beim Anwesen wie möglich, ohne dass ihr vom Gebäude aus gesehen werden könnt. Ihr müsst jeden Boten aufhalten und verhindern, dass irgendeine Nachricht durchdringt. Dort stoßen wir dann zu euch, sobald wir uns formiert haben.«
    Die drei nickten und gingen.
    Dorcas und Arnia folgten ihnen mit dem Auftrag, den Priester zu finden und die Kirchenglocken zu läuten.
    Gareth sah Watson an und schaute dem Älteren ins Gesicht.
    »Sie müssen hier bleiben - Sie wissen, was zu tun ist.«
    Watson nickte.
    »Das werde ich tun.«
    Er wandte sich wieder den Versammelten zu - ältere Einwohner der Stadt, aber auch eine wachsende Zahl Seeleute und andere, die vor ein paar Tagen noch zu der behelfsmäßigen kleinen Armee gehört hatten - Gareth zeigte zur Tür.
    »Wir gehen besser hinaus. Wir stellen uns dort auf, dann sage ich allen ganz genau, was wir tun müssen.«
    Tun müssen. Und zwar ganz genau so, wie er es sagte. Er brauchte diese Männer, aber wenn er sie nicht kontrollierte, würden weder er noch Emily England jemals Wiedersehen.

16
    An einen früher einmal eleganten Polsterstuhl in der Mitte eines staubigen, baufälligen Empfangssalons gefesselt starrte Emily mit großen Augen auf den alten Inder, bei dem ihre Häscher sie abgeliefert hatten. Er war in traditionelle indische Kleidung gewandet, Hose und Jacke aus dunklem Stoff, dazu eine bunte Webweste, Hut und Schal wegen der Kälte. So wirkte er fast freundlich, bis man ihm in die Augen schaute und das fanatische Licht in den dunklen Tiefen leuchten sah.
    Sie war sich nicht sicher, dass er ganz bei Verstand war.
    Er war jedoch unbestreitbar derjenige, der hier die Befehle gab. Die drei Männer, die sie hergebracht und dabei die ganze Zeit das Messer gegen ihre Seite gepresst hatten, hatten sich tief verneigt und

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