In den Armen des Spions
Hecken«, sagte Demon, »was bedeutet, dass es ein Stück vor der Stelle sein muss, an der der Hinterhalt vermutlich sein wird. Und das ist gut so.«
Gareth stand auf und fasste Emily am Ärmel. Als sie ihn mit hochgezogenen Brauen anschaute, legte er eine Hand auf ihren Ellbogen und schob sie zum Sitz am Fenster.
Er blieb davor stehen, den Rücken dem Raum zugewandt, sie neben sich. Sein Gesicht fühlte sich wie versteinert an.
»Das kannst du nicht tun.« Er sprach mit gesenkter Stimme, aber selbst er konnte die Anspannung in seinem Tonfall hören. »Es ist viel zu gefährlich.«
Sie betrachtete ihn einen Augenblick mit schief gehaltenem Kopf, dann stellte sie ruhig fest:
»Ja, es liegt eine gewisse Gefahr darin, aber nur, weil wir nicht alles vorhersehen können. Andererseits ... es ist unsere beste Möglichkeit, und das weißt du auch.«
»Das mag schon sein, aber darum geht es hier nicht.« Er trat von einem Bein aufs andere. »Du weißt, was wir besprochen haben - bezüglich unserer Zukunft. Du weißt, wie viel du mir bedeutest ...«
Emily unterbrach ihn mit einer Hand auf seinem Arm, obwohl die Worte wie Musik in ihren Ohren klangen.
»Ich weiß, was wir besprochen haben. Vertrauen, Partnerschaft, alles miteinander teilen.« Sie wartete, bis er sie anschaute, und erwiderte seinen Blick. »Ich muss das hier tun, Gareth, für mich selbst, aber auch, um dir und den anderen zu helfen. Das musst du mich einfach tun lassen. Dieses Mal musst du unterstützen, nicht anführen. Du musst mich unterstützen, damit ich tun kann, wozu nur ich allein in der Lage bin.«
Seine Kiefermuskeln traten vor. Seine Augen wichen nicht von ihren.
»Ich habe es dir schon gesagt - unser gemeinsames Leben hat bereits begonnen. Wir haben bereits eine echte Lebenspartnerschaft angefangen, und hierbei ist es an dir, sie zu ehren.« Sie fasste seinen Arm und war nicht wirklich überrascht, dass seine Muskeln sich unter dem Stoff wie Stahl anfühlten. »Ehre ist das oberste Prinzip, nach dem du lebst. Und heute und hierin verlangt deine Ehre von dir, dass du mich sehenden Auges ein kalkuliertes Risiko eingehen lässt.«
»Es gefällt mir nicht, in eine ... Art Bewährungsprobe gezwungen zu werden.«
Sie neigte den Kopf.
»Mir ebenso wenig. Diese Situation habe ich mir nicht ausgesucht, aber die Schwarze Kobra und ihre Machenschaften haben uns an diesen Punkt gebracht. Unsere Reisen, all die Angriffe auf uns, all das Kämpfen und Entkommen - das alles bedeutet wenig, wenn wir es nicht zu Ende bringen und so viel wie möglich aus den Karten, die uns das Schicksal zugeteilt hat, herausschlagen.«
Sein Blick ruhte suchend in ihrem. Sie spürte, wie sein Widerstand wankte.
Sie verzog die Lippen und lehnte sich zu ihm vor. Ohne den Blickkontakt zu unterbrechen, murmelte sie:
»Du bist stark genug, das hier zu tun, und ich auch - und wir würden es uns beide nicht verzeihen, wenn wir es nicht wenigstens versuchen würden.«
Er schaute ihr noch einen Moment länger tief in die Augen, dann seufzte er. Mit zusammengekniffenen Lippen nickte er.
»In Ordnung.«
Sie kehrten an den Tisch zurück und erfuhren, dass die Stelle für ihren Auftritt bestimmt worden war - es war direkt nach der Abzweigung der Straße nach Glemsford und Clare, unmittelbar vor dem Streckenabschnitt, den Demon als perfekt für einen Angriff beschrieben hatte.
»Es ist wahrscheinlich«, sagte Demon, »dass sie sich in dem kleinen Wäldchen hier verbergen und damit ungehinderte Sicht auf Sie haben werden.«
Emily schaute auf die Karte, dann auf die Uhr auf dem Kaminsims. Dann blickte sie in die Gesichter um den Tisch.
»Die Zeit verrinnt, meine Herren - sollen wir anfangen?«
20
Sie fuhren schweigend los. Nachdem sie den Plan gehört hatten, hatten Bister und Mooktu Gareth angestarrt, als habe er den Verstand verloren, aber Mullins - der Emily am besten kannte - hatte genickt.
»Das ist jedenfalls einen Versuch wert«, hatte er erklärt und war dann auf seinen Platz geklettert.
Emily wünschte sich, die anderen hätten mehr Vertrauen in ihre Schauspielkünste, aber während die Kutsche stetig gen Norden rollte, Richtung Bury St. Edmunds, verbannte sie die Kleingläubigen entschlossen aus ihren Gedanken und konzentrierte sich stattdessen auf das, was sie tun musste.
Der Eindruck, den sie vermitteln musste, nicht mit Worten, sondern mit ihrem Tun, ihrer Körperhaltung, Mimik und Gestik.
Wenn es ihr gelang, würde sie einen entscheidenden Beitrag zum Erfolg
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