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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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ihre Aufmerksamkeit wieder der Kapitänskabine zu und stellte fest, dass der Kapitän und Gareth sich die Hände schüttelten.
    Beide lächelten das gleiche Lächeln.
    Beide sahen wie Piraten aus.
    Sie erhob sich, wie Gareth es ebenfalls tat, dann verabschiedeten sie sich vom Kapitän, der sich sehr elegant verneigte. Sie machte sich im Geiste eine Notiz, auf jeden Fall alles zu vermeiden, was Ayabad als Ermutigung betrachten könnte. Sie hielt ihn für einen Frauenheld, der zweifellos in jedem Hafen am Roten Meer ein Liebchen hatte.
    Als die Tür sich hinter ihnen geschlossen hatte, lächelte Gareth sie an.
    »Ausgezeichnet.« Er bedeutete ihr, zur Kajütentreppe zu gehen.
    Sie stieg vor ihm die Treppe hoch. Er blieb neben ihr, während sie über das Deck spazierten.
    »Das ging sehr gut.« Gareth schaute ihr ins Gesicht. »Ich wollte es möglichst vermeiden, meinen Auftrag zu erwähnen, und dabei waren Sie mir eine große Hilfe.« Er schaute nach vorne, passte seine Schritte ihren an. »Sie haben sich genau richtig verhalten, um Ayabads ritterliche Seite anzusprechen. Ich war mir sicher, dass er über eine verfügt. Er ist an und für sich ein Ehrenmann, was auch der Grund ist, weswegen ich mich in Mokka für ihn und sein Schiff entschieden habe.«
    Sie blieb an der Heckreling stehen, legte ihre Hände darauf und schaute auf die Wellen.
    Er stellte sich neben sie und schaute hinter sich den Schoner entlang. An diesem Morgen war als Erstes das Deck geschrubbt worden; es gab keinen Hinweis mehr auf den Kampf der vorigen Nacht. Seine Lippen verzogen sich.
    »Ich sollte Ihnen eigentlich Vorhaltungen machen, dass Sie gestern Abend unbegleitet an Deck waren, aber alle aus unserer Reisegruppe fühlen sich nun besser, weil der Angriff abgewehrt ist, von dem wir alle wussten, dass er kommen würde. Wir haben ein paar Kratzer und Schrammen davongetragen, aber niemand ist ernsthaft verletzt worden.«
    Er machte eine Pause und erinnerte sich wieder - fast zu lebhaft - an den Augenblick, als er vom Dach hinabgeschaut und gesehen hatte, wie ihr die Angreifer näher kamen, wie hilflos sie war, aber vollauf begriff, in welcher Gefahr sie schwebte ... doch er war da gewesen, er hatte sie gerettet, wofür sie sich dankbar gezeigt hatte.
    Und in der Mitte des Kampfes hatte sie ihn dann gerettet. Er blickte sie an, aber sie schaute immer noch aufs Meer hinaus.
    »Ich habe Ihnen noch gar nicht für Ihre Hilfe gestern Nacht gedankt. In der Tat muss ich Ihnen zu Ihrer Geistesgegenwart und Ihrem raschen Handeln gratulieren. Wenn Sie nicht gewesen wären, wäre ich am Ende ernsthaft verwundet worden.«
    Oder getötet, dachte Emily, als sie sich umdrehte, um ihn anzusehen.
    Sie blickte ihm in die Augen und wartete. Wenn er ihr danken wollte, hatte sie ihm gestern gezeigt, wie er das tun konnte.
    Mit offenem Mund hatte sie den Grund erfahren, warum er um ihre Anwesenheit zuvor gebeten hatte. Jedes Wort, das er danach geäußert hatte, hatte nur dazu beigetragen, ihre Empörung zu steigern, sie immer mehr zu reizen. Aber wenn er es wiedergutmachte, indem er ihr gegenüber angemessen seinen Dank zum Ausdruck brachte, war sie willens, über seine Arroganz hinwegzusehen.
    Daher wartete sie.
    Sein Blick glitt über ihr Gesicht zu ihren Augen.
    »Ich ... muss zugeben, dass ich, als ich vorgeschlagen habe, dass wir uns zusammentun, mir eher vorgestellt habe, dass meine Aufgabe wie die eines Kindermädchens sein würde, das für seinen Schützling verantwortlich ist. Aber Sie haben schon so viel beigetragen - so viel Nützliches - für das Wohlergehen unserer vereinten Gruppe, dass Sie ganz klar meinen Dank und meine Dankbarkeit verdienen.«
    Sie wartete. Und wartete.
    Er schien zu spüren, dass sie etwas von ihm erwartete, aber alles, was er tat, war unbehaglich von einem Fuß auf den anderen zu treten, bevor er sagte:
    »Ich bin überzeugt, andere ...«
    Andere? Es war eindeutig sinnlos. Sie warf mit einem kleinen Laut der Erbitterung die Hände in die Höhe, dann trat sie dichter zu ihm und nahm sein Gesicht zwischen ihre Hände, zog seinen Kopf nach unten und presste ihre Lippen auf seine.
    Zum zweiten Mal. Diesmal härter.
    Entschiedener und selbstsicherer.
    Aufrüttelnder.
    Herausfordernder.
    Sie spürte das leichte Kratzen seiner Bartstoppeln unter ihren Handflächen, spürte erneut die Härte seiner wie gemeißelten Wangenknochen, fuhr die Umrisse zart mit den Fingerspitzen nach, während sie die faszinierende Beschaffenheit seiner Lippen

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