Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
Nachmittag wieder auszulaufen, um die Flut auszunutzen, damit sie uns durch den Kanal zurück aufs Rote Meer trägt. Wenn Sie also an Land gehen wollen, müssen Sie bis dahin wieder zurück sein.«
    Gareth nickte. Er schaute Emily an.
    »Zum Markt?«
    »Ja. Wir brauchen ebenfalls Vorräte.«
    »Der Basar hier liegt grob betrachtet in der Mitte der Insel.« Ayabad wies ihnen die Richtung. »Das ist die Hanafi-Moschee - wenn Sie daran Vorbeigehen, finden Sie ein Stück weiter die Verkaufsstände.«
    Gareth dankte ihm. Als der Schoner vertäut war und die Gangway ausgebracht, waren sie bereit. Nach einiger Diskussion hatte Gareth zugestimmt, dass Arnia und Dorcas selbst sehen mussten, was auf dem Markt erhältlich war. Er hatte versucht vorzuschlagen, dass Emily an Bord bleiben solle - unausgesprochen ließ er dabei das Wort »sicher« -, aber nachdem sie tagelang auf dem Schoner festgesessen hatte, war sie nicht bereit, auf die Gelegenheit zu verzichten, sich an Land die Beine zu vertreten.
    Oder dabei zu sein, wenn die Sektenanhänger erneut einen Angriff unternahmen.
    Am Ende ging die gesamte Reisegesellschaft bis auf Watson von Bord, der sich bereit erklärt hatte, auf ihr Gepäck aufzupassen. Sie gingen durch die schmalen Gassen, die hinter der Moschee noch schmaler wurden. Emily gab sich Mühe, nicht zu versuchen, überallhin zugleich zu schauen.
    Die anderen taten das ebenfalls. Der letzte Zusammenstoß mit den Fanatikern lag erst wenige Tage zurück; keiner von ihnen konnte sich vorstellen, dass sie aufgegeben hatten und heimgefahren waren.
    Einmal auf dem Basar angekommen, wuchs die Anspannung nur. Während Emily, Dorcas und Arnia um den Preis für Mehl und Trockenfleisch feilschten, standen Gareth und Mooktu neben ihnen, ihre Mienen streng und drohend, sodass kein Zweifel daran bestand, dass sie über sie wachten. Bister, Jimmy und Mullins hielten sich in der Nähe auf. Bister schien Jimmy zu erklären, wie man am besten in einer Menge untertauchte und wie man den besten Punkt fand, von dem man alles im Blick behalten konnte.
    Emily war froh, dass sie sich schließlich umdrehen konnte, um Gareth mitzuteilen, dass sie alles Notwendige erstanden hatten.
    Er nickte und gab den anderen ein Zeichen, dass sie nun wieder zum Schiff zurückkehren würden. Niemand schlug vor, noch ein wenig spazieren zu gehen und sich die Sehenswürdigkeiten anzuschauen.
    Gareth atmete erleichtert auf, als der Letzte von ihnen an ihm vorbei die Gangway hochgegangen war und sich alle wieder sicher an Bord befanden. Er drehte sich um und folgte ihnen. Wovon sie alle gehofft hatten, es würde eine angenehme Abwechslung sein, hatte sich als immer belastender werdende Anspannung entpuppt.
    Jetzt lag die Erwartung eines Angriffes beinahe greifbar in der Luft.
    Er trat auf das Deck des Schoners, blieb stehen und schaute noch einmal zurück auf die Stadt. Sie hatten keinen einzigen Anhänger der Schwarzen Kobra gesichtet. Das hieß aber keineswegs, dass keine dort waren.
    Was ihm Sorgen bereitete, war, dass seine Instinkte ihn warnten - und das ziemlich eindringlich.
    Dieselben Instinkte, die ihn in seiner langen Karriere mit häufigen und unvorhergesehenen Kämpfen am Leben erhalten hatten; er würde sie jetzt nicht einfach abtun. Aber nach Ayabads Auskunft würden sie erst wieder in Suez anlegen.
    Sobald sie von hier fort waren, stünden ihnen mehrere Tage voller Anspannung bevor, an denen sie sich auf die verschiedenen Willkommensszenarien, die die Schwarze Kobra ihnen dort bereiten könnte, vorbereiten mussten.
    Er schnitt insgeheim eine Grimasse, wandte sich ab und ging zu den anderen am Heck.
    Emily blieb mit den anderen an Deck und schaute zu, wie Suakin hinter ihnen immer kleiner wurde. Die Flut trug sie rasch durch den künstlich vertieften Kanal, der die Bucht mit dem Roten Meer verband.
    Als die Mündung ins Meer schon zu sehen war und die offene See sich davor erstreckte, verließ sie ihren Platz an der Reling und ging unter Deck.
    In der winzigen Kabine, die ihr zur Verfügung stand, setzte sie sich auf die Kante des in die leicht gekrümmte Außenwand eingelassenen Bettes und zog das ledergebundene Buch aus ihrer Tasche. Sie öffnete die Schnalle und bekam den dünnen Stift zu fassen, bevor er davonrollen konnte. Einen Moment lang las sie ihren letzten Eintrag, dann blätterte sie um und strich die frische Seite glatt. Den Stift zwischen den Fingern starrte sie ins Leere, während sie ihre Gedanken sammelte und ihre Eindrücke

Weitere Kostenlose Bücher