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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Mal gesehen, so viel steht fest.«
    Die Feier setzte sich während des Essens fort und ging noch bis weit in die Nacht. Emily fand sie ein bisschen übertrieben. Allerdings gab es kein Zechgelage. Cathcart hatte erzählt, dass es in der Karawane keinen Alkohol geben werde, kein Bier oder Wein, was Emily angesichts der Ausgelassenheit der Männer nur begrüßen konnte. Wenn es auch noch Ale gegeben hätte, hätte es Betrunkene gegeben, und dort draußen irgendwo waren schließlich noch mehr Männer der Schwarzen Kobra.
    Sie saß bei den älteren Frauen vor deren Zelt und betrachtete die Versammlung der Männer argwöhnisch. Sie rang darum, nicht die Stirn zu runzeln oder - schlimmer noch - zu schmollen.
    Wenn etwas gefeiert wurde, wollte sie dabei sein.
    Das war jedoch nicht die Sitte der Nomaden.
    Dann stand Gareth auf. Sie sah, dass Ali-Jehan etwas sagte, worauf Gareth antwortete. Als der Berberscheich sich aufzurichten begann, legte ihm Gareth eine Hand auf die Schulter und gab ihm eindeutig zu verstehen, er solle sich nicht bemühen - er, Gareth, werde sich darum kümmern, was auch immer es war.
    Emily folgte Gareth mit den Augen, als er Mullins und Watson zu sich winkte und zwei Wachen, dann führte er sie fort aus dem Zeltkreis.
    Wachposten? Emily hoffte das. Die Vorstellung, dass mehr Sektenanhänger in den Dünen auf der Lauer lagen, würde es nicht unbedingt leicht machen einzuschlafen. Keine der anderen Frauen, mit Ausnahme von vielleicht Arnia und Dorcas, begriffen, in welcher Gefahr sie schwebten.
    Aber wenn die anderen Männer, die Gareth begleiteten, Wache halten würden ...
    Sie wandte den Kopf und wartete, bis sie Anyas Blick auffing.
    »Ist es erlaubt, sich zwischen den Zelten die Beine zu vertreten? Meine sind ziemlich steif, nachdem ich den ganzen Tag im Sattel auf Dohas Rücken gesessen habe.«
    Anya zog die Brauen hoch, nickte dann aber.
    »Es ist erlaubt, aber bitte nicht trödeln, sonst müssen wir jemanden schicken, der nach Ihnen sucht.«
    Emily wartete nicht lange, sondern stand rasch auf. Als Dorcas sie fragend ansah, schüttelte sie den Kopf.
    »Ich werde nicht lange brauchen.«
    Sie schlang sich den Tschador über Kopf und Schultern, wie sie es bei den anderen Frauen im Lager gesehen hatte, und ging zu dem Durchgang zwischen zwei Zelten, dann trat sie in den mondbeschienenen Bereich dahinter.
    Ohne den großen Mond, der tief über dem Horizont hing, wäre die Nacht pechschwarz gewesen. Emily war dankbar, als sie um das Zelt herumging, sie hoffte ...
    »Wohin wollen Sie denn?«
    Gareth kam aus dem Schatten zwischen zwei Zelten, als Emily herumwirbelte und ihn ansah.
    »Oh, da sind Sie ja.« Sie lächelte.
    Er runzelte die Stirn.
    »Sie sollten nicht hier draußen sein. Es ist nicht sicher.«
    Er war auf dem Rückweg ins Lager gewesen, als er etwas gespürt hatte. Eine Bewegung vielleicht. Er hatte sich umgedreht und sie vorübergehen sehen. Das Mondlicht hatte ihr helles Haar und ihre helle Haut aufleuchten lassen.
    Sie hatte ihn wie ein Leuchtfeuer angezogen; er hatte auf dem Absatz kehrtgemacht und war zu ihr zurückgegangen.
    Ihre Augen ruhten suchend auf seinem Gesicht.
    »Ich dachte, Sie wollten Wachen postieren.«
    »Das habe ich auch getan.«
    »Dann sollte es doch sicher sein.«
    Er spürte, wie seine Lippen schmal wurden.
    »Möglicherweise.«
    Sie lächelte, als verstünde sie die widersprüchlichen Gefühle, die in ihm miteinander rangen. Gewährleiste ihre Sicherheit. Verführe sie.
    Er ermahnte sich, dass es ehrenwert wäre, sie auch vor sich selbst zu beschützen.
    Sie trat näher - dicht genug, dass er ihre verlockende Wärme fühlen konnte. Dicht genug, um ihm eine schmale Hand auf die Brust zu legen.
    Er machte einen Schritt zurück, zurück in den Schatten zwischen den Zelten.
    Sie folgte ihm, ohne ihre Hand von seiner Brust zu nehmen. Er fühlte die Berührung beinahe so deutlich, als gäbe es keinen Stoff dazwischen.
    »Ich habe das Gefecht von Dohas Rücken aus verfolgt. Es war ...« Ihre Augen verdunkelten sich, und sie brach mit einem vielsagenden Schauer ab. »Erschreckend.«
    »Erschreckend?« Dieser Schauer weckte in ihm den Wunsch, sie in seine Arme zu ziehen. Er ballte die Hände zu Fäusten, um sich davon abzuhalten.
    Sie nickte.
    »Schwerter, Krummsäbel und ungeschützte Körper - das ist keine gute Kombination.« Sie hob den Kopf und schaute ihm in die Augen. »Vor allem dann nicht, wenn die Körper Leuten gehören, die mir am Herzen liegen.«
    Er erstarrte.

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