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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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ehemaligen Soldaten, der sie beschützte. Er kam in dem Gedränge nur langsam auf seinem Weg zu ihr voran. Unmittelbar vor dem Angriff hatte die Menge sich zwischen sie gedrängt und sie getrennt - dann war der Angreifer zwischen sie und Watson, ihren Reisemarschall, gekommen, der dicht hinter ihr ging.
    Ihre Leute waren bewaffnet, aber nachdem sie ihren Angreifer im Gewühl verloren hatten, kehrten sie nach und nach zu ihr zurück. Mullins erkannte in Hamilton den Soldaten, auch wenn er keine Uniform trug, und hob die Hand zu einem verkürzten Salut.
    »Danke, Sir. Wüsste nicht, was wir ohne Sie getan hätten. «
    Emily bemerkte, wie Hamiltons Lippen schmal wurden. Sie war froh, dass er nicht das Offensichtliche aussprach -ohne sein Einschreiten wäre sie nun tot.
    Der Rest ihrer kleinen Gesellschaft fand sich ein. Unaufgefordert nannte sie Namen und Aufgaben - Mullins, Watson, Watsons junger Neffe Jimmy und Dorcas, ihre durch und durch englische Kammerzofe.
    Hamilton nahm die Information mit einem Nicken zur Kenntnis, dann schaute er von ihr zu Watson.
    »Wo hatten Sie vor unterzukommen?«
    Hamilton und seine Leute - ein Offiziersbursche Mitte zwanzig, dem aber die Erfahrung ins Gesicht geschrieben stand, ein grimmiger paschtunischer Krieger und seine nicht minder grimmig wirkende Frau - geleiteten ihre Gesellschaft von den Kaianlagen. Ihr Gepäck wurde zusammen auf einen Holzkarren geladen und über die Straßen von Aden an den Rand des Diplomatenviertels zu dem ruhigen, eleganten Hotel gebracht, das ihr Onkel empfohlen hatte.
    Hamilton blieb auf der Straße vor dem Gebäude stehen und musterte es kurz, bevor er schlicht »Nein« sagte. Er blickte zu ihr, dann weiter zur Mullins.
    »Hier können Sie nicht bleiben. Es gibt viel zu viele Eingänge.«
    Es war ihr immer noch nicht gelungen, ihren Verstand so weit unter Kontrolle zu bringen, dass sie durchdenken konnte, welche Folgen sich aus dem Anschlag der fanatischen Sektenanhänger ergaben; daher blickte sie leicht verwirrt zu Mullins, nur um zu entdecken, dass er nickte.
    »Sie haben recht«, räumte Mullins ein. »Das ist eine tödliche Falle.« Er sah kurz zu ihr und fügte hinzu: »Unter den gegebenen Umständen.«
    Bevor sie widersprechen konnte, fuhr Hamilton schon, fort: »Für den Augenblick wenigstens fürchte ich, werden wir zusammenbleiben müssen.«
    Sie schaute ihn an.
    Er fing ihren Blick auf.
    »Wir müssen eine Unterkunft finden, die weitaus weniger ... offensichtlich ist.«
    An dem Haus im arabischen Viertel, in dem sich Emily kurz darauf untergebracht fand, gab es nichts auch nur im Geringsten Offensichtliches. Es befand sich nicht weit von den Hafenanlagen entfernt in einer Gegend, die auf der anderen Seite der Stadtteile lag, die die Europäer bevorzugten. Sie musste zugeben, dass das unscheinbare Gasthaus der letzte Ort wäre, wo jemand nach ihr suchen würde - nach der Nichte des Gouverneurs von Bombay.
    Hinter einer hohen Steinmauer an einer unbedeutenden Seitengasse gelegen war das schlichte Gebäude um einen zentralen Hof herum errichtet. Die Besitzer, eine arabische Familie, lebten im einen Flügel, sodass Aufenthaltsräume und weitere Zimmer in den übrigen Flügeln für Besucher zur Verfügung standen.
    Gegenwärtig waren ihre beiden Reisegruppen die einzigen Gäste. Aus dem zu schließen, was sie von den Verhandlungen mitbekommen hatte, hatte Hamilton das gesamte Haus für die Dauer ihres Aufenthaltes gemietet.
    Er hatte sie nicht gefragt, ja noch nicht einmal von seiner Absicht unterrichtet. Er hatte ihr überhaupt nichts gesagt, sondern sie und ihre Leute einfach mitgenommen und hier zusammen mit seinen Leuten untergebracht.
    Zugegeben, hier waren sie in Sicherheit. Oder wenigstens so weit sicher, wie es derzeit möglich war.
    Sie war ein wenig abgelenkt gewesen zu dem Zeitpunkt, weil die Bedeutung des Angriffs an den Docks schließlich doch zu ihr durchgedrungen war. Die Erkenntnis, dass sie um Haaresbreite dem Tode entronnen war, hatte sie ernüchtert und natürlich auch erschüttert, aber zudem Fragen aufgeworfen - Fragen, auf die sie keine Antwort hatte.
    Sie war sich jedoch ziemlich sicher, dass Hamilton sie ihr geben konnte. Sobald ihre Reisegruppe hier einquartiert war und sie selbst sich den Staub der Straßen abgewaschen hatte, begab sie sich zu dem Zimmer, das als Empfangs- und Privatsalon diente.
    Hamilton war allein dort und saß auf einem der langen mit Kissen übersäten Diwane. Er schaute auf, sah sie und stand

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