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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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wir Wache halten.«
    Gareth sah ihn an und nickte.
    »Danke. Bitte richten Sie Seiner Exzellenz unseren Dank aus.«
    Der Hauptmann lächelte fast.
    Gareth öffnete das Tor und folgte Emily hindurch, dann drehte er sich noch einmal um. Der Hauptmann salutierte und entfernte sich. Gareth schloss das Tor und hörte seine Schritte auf dem Pflaster der stillen Gasse verhallen.
    Er folgte Emily über den schattigen Hof und suchte und fand Mullins in einer Ecke Wache stehen. Angesichts der späten Stunde waren alle anderen bestimmt längst im Bett. Der alte Soldat salutierte. Gareth hob antwortend eine Hand und ging weiter ins Haus.
    Erst würde er Emily sicher nach oben bringen, und dann, da er überhaupt nicht müde war, Mullins ablösen. Aber zuerst ...
    Er blieb in dem dämmerigen Licht stehen und schaute Emily an.
    »Sie haben Ihre Sache heute ausgezeichnet gemacht.«
    Der Notwendigkeit gehorchend, hatte er ihr die Führung überlassen. Es hatte ihm zwar nicht gefallen, er hatte es nicht gemocht, sich zurückzulehnen und zuzusehen, wie sie eine möglicherweise gefährliche diplomatische Gratwanderung bewältigen musste, aber sie hatte das Gleichgewicht gehalten und Haltung bewahrt, die ganze Zeit über.
    Als sie sich umdrehte und ihn mit großen Augen anschaute, fügte er hinzu:
    »Sie haben dem Bey genau das geliefert, was er wollte, ohne ihm Dinge zu verraten, die er nicht wissen muss.«
    Er sah, dass sie lächelte.
    »Mich hat die Herausforderung gereizt.« Langsam kam sie zu ihm. »Und es war hilfreich, dass sie dachten, wir seien Mann und Frau.«
    Sicher, aber für ihn war das überhaupt nicht hilfreich gewesen, nicht, als er hatte zuhören müssen, wie die anderen Männer ihn beglückwünschten, sich so eine wunderbare Frau geangelt zu haben.
    Denn sie war wunderbar - in vielerlei Hinsicht, nur eben nicht für ihn.
    Die Erinnerung hatte ihn abgelenkt; er fand wieder in die Gegenwart zurück und stellte fest, dass sie viel dichter vor ihm stand. Zu dicht. Sein Blut rann ein bisschen schneller durch seine Adern; seine Aufmerksamkeit ruhte auf ihr, blieb hängen, war gefesselt. Unwillig, sich zu lösen oder auch nur sie gehen zu lassen.
    Sie blieb ganz dicht vor ihm stehen, hob eine Hand, schloss ihre Finger um seine Rockaufschläge und stellte sich auf die Zehenspitzen, dann bot sie ihm ihren Mund zum Kuss.
    Ihre Blicke verfingen sich. Er war gefangen. Einen Moment lang breitete sich Schweigen zwischen ihnen aus, dann murmelte sie mit leiser Sirenenstimme und sanft geschwungenen Lippen:
    »Deine Lesart, dass meine Zuneigung für dich nur aus der Gefahr geborenes Verlangen sein soll ...« Ihr Blick senkte sich auf seine Lippen. Ihre Zunge kam hervor, mit der Spitze fuhr sie sich über die Unterlippe, dann hob sie den Blick zu seinen Augen. »Ist dir schon mal der Gedanke gekommen, dass du damit vielleicht falschliegen könntest?«
    Falsch? Sein Verstand brauchte einen Moment, abgelenkt von anderen Dingen, um zu verstehen, was sie da sagte. Versuchte zu begreifen, worauf sie hinauswollte und warum. Er runzelte die Stirn.
    Emily warf im Geiste die Hände in die Höhe und gab den Versuch auf, die Worte zu finden - die richtigen Worte, die ihm klarmachten, wie unzutreffend seine Deutung ihrer Beweggründe gewesen war. Immer noch war. Sie hatte immer schon daran geglaubt, dass Taten mehr sagten als Worte. Sie fuhr mit ihrer Hand über seine Brust und seine Schultern zu seinem Nacken, reckte sich, zog seinen Kopf nach unten und küsste ihn.
    Sie presste ihre Lippen auf seine, nicht überredend, sondern in zuversichtlicher Erwartung. Sie hatten den Abend damit verbracht, sich als Ehepaar auszugeben - und es war ihnen leichtgefallen, das glatt und überzeugend zu tun. Sicherlich, er musste jetzt doch sehen, dass es nur einen Weg gab, wie das sein konnte, nur einen Grund, weswegen sie diese Scharade so hingebungsvoll gespielt hatte.
    Sie küsste ihn, bewegte ihre Lippen auf seinen, und ließ alles, was sie wusste, was sie glaubte und was sie fühlte, in sich aufwallen und durch sich fließen. Um sie zu führen, sie zu befreien und ihn auch.
    Ihn zu verlocken.
    Sie teilte die Lippen und hieß ihn willkommen, genoss es, als er kam, als seine Hände sich um ihre Mitte schlossen und er die Führung in dem Kuss übernahm, ihr gab, wonach sie verlangte. Alles, was sie wollte.
    Ihn.
    In der Dunkelheit, in der Stille der Nacht.
    Der Kuss zog sich in die Länge, vertiefte sich, weitete sich, ihre Sinne streckten ihre Fühler aus,

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