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In den Fängen der Macht

In den Fängen der Macht

Titel: In den Fängen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Perry
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aber ich werde es lernen müssen, indem ich es einfach versuche«, erwiderte Monk und bemerkte, wie unwirsch er klang. Er hatte keine Alternative. Einen anderen konnte er nicht schicken, und der Ausdruck in Trace’ Augen verriet, dass er das wusste. Er widersprach nicht.
    »Dann erkläre ich Ihnen wohl besser einige der Gefahren und Gefühle, die Sie dabei erleben werden – zu Ihrer eigenen Sicherheit«, warnte er. »Am Fluss entlang muss es auch irgendwo Taucher geben, zur Bergung und um Kais und so weiter zu reparieren.«
    »Die gibt es auch«, nickte Monk. »Der Fährmann erzählte es mir. Ich habe bereits Erkundigungen eingezogen. Von Messrs. Heinke können wir uns sowohl Ausrüstung als auch ein paar Männer zur Unterstützung leihen. Sie sind Unterwasseringenieure, ihre Geschäftsräume liegen an der Great Portland Street.«
    »Sehr gut.« Trace nickte. »Dann halte ich mich bereit, wann Sie wollen.«
    »Morgen?«
    »Gewiss.«
    Monk hatte Hester von der Idee erzählt, die er auf dem Fluss gehabt hatte, und ihr den Plan erläutert, mit Philo Trace bei Blackwall Point in die Themse hinabzutauchen. Natürlich hatte sie ihn nach allen noch so winzigen Details gefragt, und er hatte ihr beteuert, dass seine Sicherheit gewährleistet sei, und ihr erläutert, was er zu finden hoffte.
    Am nächsten Nachmittag verließ er um zwei Uhr das Haus und sagte, er würde Philo Trace und die Männer von Messrs. Heinke am Fluss treffen. Er würde entweder zurückkehren, wenn er etwas entdeckt hatte, oder wenn die steigende Flut weitere Arbeit unmöglich machte. Damit musste sie zufrieden sein. Es schien keine Möglichkeit zu geben, dass sie ihn begleitete. Aus seinem Gesichtsausdruck schloss sie, dass sie nichts gewinnen würde, wenn sie ihn deswegen weiter bedrängt hätte.
    Monk fand das bevorstehende Abenteuer des Tauchens außergewöhnlich, aber auch erschreckend. Er traf Trace am Kai, wo sie mit allem ausgestattet werden sollten, was sie für das Wagnis brauchen würden. Bis zu diesem Moment hatte Monk sich darauf konzentriert, was er auf dem Grund des Flusses zu finden erwartete und welche Schlüsse er daraus ziehen würde, wenn sie Erfolg hatten. Doch nun übermannte ihn die Wirklichkeit dessen, was er im Begriff war, zu tun.
    »Geht es Ihnen gut?«, fragte Trace mit besorgtem Gesicht. Sie standen Seite an Seite auf den breiten Holzbohlen des Piers, sechs Meter unter ihnen war das graubraune undurchsichtige Wasser, glucksend und sanft wogend, es roch nach Salz, Schlamm und dem eigenartig säuerlichen Odeur der zurückweichenden Flut, die einen Bodensatz wimmelnden Lebens zurückließ. Das Wasser war so voller Schlamm, es hätte sowohl knietief als auch eine Meile tief sein können. Alles, was mehr als einen Fuß unter Wasser lag, war nicht mehr zu erkennen. Es war die Zeit, bevor die Ebbe ihren Tiefstand erreichte und die Flut zurückkehrte, also die beste Zeit zum Tauchen, wenn die Strömung am wenigsten Kraft hatte und das hereindrängende Salzwasser wenigstens eine Sichtweite von einem Fuß gewährleistete.
    Monk bemerkte, dass er zitterte.
    »Also, mein Herr!«, rief ein Mann mit grau meliertem Haar fröhlich. »Dann wollen wir mal mit Ihnen anfangen!« Er betrachtete Monk mit mäßiger Begeisterung von oben bis unten.
    »Wenigstens nicht zu fett. Mir sind sie zwar mager lieber, aber es wird schon gehen mit Ihnen.«
    Monk starrte ihn verständnislos an.
    »Fette Taucher sind nicht gut«, sagte der Mann und pfiff durch die Zähne. »Die halten in der Tiefe den Druck nicht aus. Ihre Gesundheit macht das nicht mit, die sind fertig. Also, runter mit den Kleidern. Wir haben keine Zeit, hier lange herumzustehen.«
    »Was?«
    »Runter mit den Kleidern«, wiederholte der Mann geduldig.
    »Sie haben doch wohl nicht gedacht, Sie würden voll bekleidet da runtertauchen, was? Wen hoffen Sie denn, da unten zu treffen? Eine Meerjungfrau?«
    Ein weiterer Mann war zur Unterstützung gekommen, und Monk sah zu Trace hinüber, der auch von einem gut gelaunten Mann entkleidet und wieder bekleidet wurde, der trotz des warmen Augusttages einen dicken Pullover trug.
    Gehorsam schlüpfte Monk aus seinen Kleidungsstücken und behielt nur die Unterwäsche an. Man reichte ihm zwei Paar lange wollene Strümpfe und ein dickes Hemd aus demselben Material, dann eine Kniebundhose aus Flanell, die dazu diente, die anderen Kleidungsstücke zusammenzuhalten. Monk wurde es heiß und er bekam kaum noch Luft. Ihm blieb keine Zeit, um sich die lächerliche

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