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In den Fängen der Macht

In den Fängen der Macht

Titel: In den Fängen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Perry
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Geld für Ihren Unterhalt in Amerika bereitgestellt. Ich weiß nicht, wie lange Sie brauchen, um Ihre Aufgabe auszuführen, aber der Betrag sollte für einen Monat ausreichen. Mehr kann ich in so kurzer Zeit nicht aufbringen. Die Angelegenheiten meines Mannes sind natürlich noch nicht geregelt. Ich habe einige meiner Schmuckstücke verkauft.«
    »Ein Monat sollte mehr als genug sein«, sagte er eilig.
    »Ich hoffe, wir finden sie früher. Entweder wird sie erpicht sein darauf, nach Hause zurückzukehren, wenn sie sich der Dinge nicht bewusst war, die Breeland auf dem Gewissen hat, oder wenn er sie gegen ihren Willen festhält. Ist das nicht der Fall, müssen wir sie so schnell wie möglich zur Rückkehr bewegen, für den Fall, dass Breeland einen Weg findet, es uns zu erschweren. Aber wie die Umstände auch sein mögen, dieser Betrag scheint mir angemessen zu sein.«
    »Gut.« Sie reichte ein dickes Bündel Banknoten über den Schreibtisch. Sie war nicht im Geringsten zögerlich, als ob es ihr niemals in den Sinn gekommen wäre, dass er etwas anderes als ehrenhaft sein könnte.
    »Ich sollte Ihnen dafür eine Quittung ausstellen, Mrs. Alberton«, sagte er unverzüglich.
    »Oh! Oh, ja, natürlich.« Sie nahm ein Blatt Papier und einen Federhalter zur Hand, tauchte ihn in ein Tintenfass und schrieb, sodann reichte sie ihm das Blatt zur Unterschrift.
    Er unterschrieb und gab es ihr zurück.
    Sie schob das Papier in die oberste Schreibtischschublade, ohne einen Blick darauf zu werfen. Er hätte irgendetwas darauf schreiben können.
    Es klopfte an der Tür, und einen Augenblick später öffnete sie sich.
    »Ja, bitte?«, rief sie und runzelte die Stirn.
    »Mr. Trace ist hier«, verkündete der Butler mit besorgter Miene. »Er will unbedingt mit Mr. Monk sprechen.«
    Ihre Stirn glättete sich. Die Erwähnung von Mr. Trace’ Namen schien ihr nicht unangenehm zu sein. »Bitten Sie ihn herein«, forderte sie ihn auf und wandte sich an Monk.
    »Ich nehme an, Sie haben nichts dagegen einzuwenden?«
    »Natürlich nicht.« Es erweckte seine Neugier, dass Trace immer noch mit dem Hause Alberton in Kontakt stand, da doch die Waffen verschwunden waren und er sich dieser Tatsache bewusst sein musste.
    Einen Moment später trat Trace ein und nickte Monk flüchtig zu. Seine ganze Aufmerksamkeit galt Judith. Die Sorge auf seinem Gesicht war zu offenbar, um geheuchelt zu sein. Er fragte sie nicht nach ihrem Befinden, brachte auch sein Mitgefühl nicht zum Ausdruck, aber es war offen in seinem Gesicht geschrieben, einem Gesicht mit dunklen Augen und einer sonderbaren Asymmetrie. Monk erschrak. Als Trace sprach, waren es normale Worte, nichts weiter als die üblichen Formalitäten, die jedermann geäußert hätte.
    »Guten Morgen, Mrs. Alberton. Es tut mir sehr Leid, dass ich bei Ihnen eindringe, gerade jetzt. Aber es ist äußerst wichtig für mich, Mr. Monk nicht zu verpassen. Mr. Casbolt erzählte mir von Ihrer Absicht, ihn zu verpflichten, Breeland zu verfolgen, und ich trage mich mit derselben Absicht.« Dieses Mal warf er einen kurzen Blick auf Monk, als ob er sich versichern wollte, dass dieser die Aufgabe übernommen hatte. Offensichtlich stellte ihn das, was er in Monks Gesicht las, zufrieden.
    Judith war überrascht. »Wirklich? Ich möchte, dass Mr. Monk reist, aber nicht so sehr, um die Verfolgung Breelands aufzunehmen, sondern eher, um meine Tochter zurückzubringen. Aber natürlich wäre es höchst erstrebenswert, wenn er auch Breelands habhaft werden könnte.«
    »Ich werde ihm in jeder Weise behilflich sein«, sagte Trace entschlossen, und in seiner Stimme lag tiefstes Mitgefühl. »Breeland verdient den Strang, aber selbstverständlich ist das weit weniger wichtig, als Miss Alberton vor ihm und vor weiterem Kummer zu retten.« Er stand dort, schlank und aufrecht, knetete verlegen seine Hände, als ob er nicht wüsste, was er mit ihnen tun sollte. Er suchte ihre Gesellschaft, und doch fühlte er sich nicht wohl dabei.
    Es war genau in diesem Augenblick, als Monk, der die innere Anspannung bemerkte, die Ernsthaftigkeit in seinem Gesicht und den aufgeregten Ton in seiner Stimme vernahm, erkannte, dass Trace in Judith verliebt war. Möglicherweise hatte sein Angebot rein gar nichts mit den Gewehren zu tun.
    Monk war nicht sicher, ob es ihm recht war, von Trace begleitet zu werden. Lieber hätte er völlig selbstständig gehandelt. Er war daran gewöhnt, allein zu arbeiten, oder höchstens mit einem Mitarbeiter, den er gut

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