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In den Faengen der Nacht

In den Faengen der Nacht

Titel: In den Faengen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Körper.
    Und es rettete ihr das Leben …
    Sie blickte hinunter auf ihre Brust und sah den kleinen schwarzen Flecken über ihrem Herzen – die Stelle, wo die menschlichen Seelen sich versammelten, um ihr Blut, das jetzt Daimon-Blut war, trinken zu können und ihren Apolliten-Körper vor dem Verfall zu retten. Und während sie zusah, stieß ihr Körper die Kugeln aus und heilte sich selbst.
    Ihr Herz raste. Sie schaute zu dem Daimon hinüber, dessen Blut noch immer aus seiner Wunde rann. Um einen Daimon zu töten gab es nur drei Wege: Sonnenlicht, ihnen ihr Daimonzeichen über dem Herzen zu durchbohren oder ihnen die Schlagader herauszureißen.
    Der Daimon war noch nicht ganz tot. Sobald sein Blut völlig aus seinem Körper herausgelaufen war, würde er sich in Staub verwandeln.
    Aber sie könnte Cael retten …
    Das wird er dir nie verzeihen.
    Vielleicht, doch wenn er starb, würde er ein Schatten werden und die Ewigkeit in der immerwährenden Hölle verbringen. Keine Gottheit würde dort sein, um ihm Milde anzubieten. Kein weiterer Handel mit Artemis, um sein Leben zurückzubekommen. Sein Leib würde zu Staub zerfallen, und er wäre ohne seine Seele gefangen. Für immer. Keine Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen. Keine Möglichkeit, um sich zu erholen oder in anderer Gestalt zurückzukehren.
    Nur ein ewiger Schmerz.
    Und am allerschlimmsten: Er wäre allein.
    »Verzeih mir, Cael«, flüsterte sie, presste ihre Lippen auf seine und küsste ihn zärtlich.
    Ohne einen weiteren Gedanken packte sie den Arm des Daimons und zog ihn zu sich. Sie ergriff ein Messer, das am Gürtel des Daimons steckte, und schlitzte sein Handgelenk auf. Sie zögerte. Das Blut von Dark-Huntern war giftig für Daimons, aber war das Blut von Daimons auch giftig für Dark-Hunter? Würde sie Cael töten, wenn sie ihn zu retten versuchte? Aber welche Wahl hatte sie? Wenn sie nichts tat, würde er auf jeden Fall sterben. Sie entschied, dass sie dieses Risiko eingehen musste, und hielt das Handgelenk des Daimons über Caels Lippen.
    Er war zu schwach, um sich wegzudrehen, und hatte keine andere Wahl, als das Blut in seinen Körper fließen zu lassen.
    Er riss seine Augen auf und schrie vor Schmerzen. Er krümmte sich auf dem Boden wie im Todeskampf.
    Amaranda zog sich zurück und ließ den Arm des Daimons fallen.
    Cael rollte sich auf die Seite, fluchte und zuckte, als ob etwas versuchte, ihn in Stücke zu reißen.
    »Nein«, flüsterte sie, voller Angst, dass sie ihn noch mehr verletzt hatte. Sie zog seinen Kopf in ihren Schoß und hielt ihn fest.
    Und dann sah sie es …
    Das Messer arbeitete sich seinen Weg heraus aus seinem Rücken. Langsam und schmerzhaft, einen Zentimeter nach dem anderen kroch es heraus, bis es klirrend auf dem Boden landete.
    Amaranda starrte es an und fühlte, wie Caels Atmung sich stabilisierte. Seine Umklammerung löste sich.
    Sie sah etwas, das nach den Gesetzen der Dark-Hunter nicht passieren konnte. Caels Augen hatten einen unnatürlichen Schatten von Bernstein mit schwarzen Streifen, die sie durchzogen.
    »Was hast du mit mir gemacht, Amaranda?«, fragte er.
    »Ich habe dich gerettet, Cael.« Aber noch während die Worte ihre Lippen verließen, wusste sie die Wahrheit. Sie hatte ihn nicht gerettet.
    Sie hatte sie alle beide in die Hölle verdammt.

17
    Ravyn lehnte sich gegen die Wand zurück und hatte die Augen geschlossen. Sein Kopf schmerzte vor Erschöpfung und Anspannung. Wie konnte man einem Amtsträger der Polizei eine Falle stellen, ohne dass man sich dabei die Finger verbrannte?
    Auch wenn sie ihn erwischen würden, wie konnten sie Susans Namen heraushalten? Um sich selbst machte er sich keine Sorgen. Er konnte für ein paar Jahrzehnte an einen fernen Platz auf dieser Welt versetzt werden und dann wieder hierherkommen. Aber sie …
    Er roch sie in der gleichen Sekunde, in der sie das Zimmer betrat. Er hielt die Augen geschlossen und genoss ihren Duft. Nichts war tröstlicher für ihn, nichts zarter. Ihre Schritte waren leise zu hören, als sie den Raum durchquerte und sich neben ihm hinkniete.
    Sie schob ihm das Haar aus der Stirn und setzte mit ihrer vorsichtigen Berührung seinen Körper in Brand. Und dann drückte sie ihre Lippen auf seine. Ravyn zischte bei ihrem Geschmack, als er den Kuss erwiderte.
    Aber als sie nach seinem Reißverschluss griff, fing er ihre Hand mit seiner ab und schob sie zur Seite.
    Er öffnete die Augen und sah, dass sie die Stirn runzelte. »Habe ich etwas falsch gemacht?«
    »Nein,

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