In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)
Haus reiten, um Dillon zu holen. Danach reiten wir zum Herrenhaus des Generals und erzählen ihm alles, und von dort aus gehen wir gleich zum Jockey Club. Ich möchte, dass das Komitee diese Unterlangen so schnell wie möglich bekommt.« Sein Gesicht verhärtete sich, und er griff nach der Peitsche.
Flick fragte sich, ob seine grimmige Eile wohl daher rührte, dass er schon so lange ein Teil dieses Geschäftes gewesen war, oder eher aus der Tatsache folgte, dass er Stratton noch nicht besiegt hatte. Das ungute Gefühl hatte sie nicht verlassen, seit Stratton sie am vergangenen Abend erwischt hatte – wie ein Geist schwebte er noch immer über ihr, wurde schwärzer und immer bedrängender. Als sie um eine Kurve bogen, blickte sie zurück, doch niemand folgte ihnen.
Am frühen Nachmittag fuhren sie durch Newmarket und von dort aus gleich zum Gestüt. Während Demon sich um Pferde für sie beide kümmerte, lief Flick nach oben und zog ihr Reitkleid an. In weniger als einer halben Stunde waren sie bereits wieder unterwegs und ritten auf die Lichtung hinter dem zerfallenen Haus.
»Wir sind es, Dillon«, rief Flick, als sie aus dem Sattel glitt. »Ich und Demon. Wir sind wieder da!«
Ihre Erregung klang aus ihrer Stimme. Dillon kam aus dem Schuppen und bemühte sich, den hoffnungsvollen Schimmer in seinen Augen vor ihnen zu verbergen.
Ein Blick von Demon genügte, um zu erkennen, dass Dillon sich verändert hatte. Irgendwo – irgendwie hatte er Rückgrat bekommen. Demon erwähnte jedoch nichts von seiner Beobachtung, sondern ging neben Flick zu dem Haus.
Noch bevor die beiden Dillon erreicht hatten, reckte sich dieser zu seiner vollen Größe auf. Demon hatte ihn noch nie so groß, so entschlossen gesehen. Dillon ballte die Hände zu Fäusten und sah Flick in die Augen. »Ich war beim General.«
Sie blinzelte und blieb vor ihm stehen. »Wirklich?«
»Ich habe ihm alles gesagt – habe ihm die ganze Geschichte erzählt, damit du nicht mehr für mich lügen musst. Ich hätte das von Anfang an tun sollen.«
Er sah Demon in die Augen. »Papa und ich haben uns entschieden, noch bis morgen zu warten, falls du etwas gefunden hast, aber wir werden trotzdem zum Komitee gehen.«
Demon nickte nur, seine Anerkennung war deutlich zu sehen.
»Wir haben wirklich etwas gefunden.« Flick fasste Dillon am Arm. »Wir haben erfahren, wer das Syndikat ist, und wir haben genügend Beweise, die wir dem Komitee vorlegen können!«
Demon legte ihr eine Hand auf den Rücken und schob sie ins Haus. »Unsere Entdeckungen erzählen wir lieber im Haus.«
Weder Dillon noch Flick widersprachen ihm, doch hätten sie es getan, hätte Demon ihnen erklärt, wer vielleicht alles mithören konnte. Er war nervös, seit er am vergangenen Abend in Strattons kalte Augen geblickt hatte.
Dass Stratton sie erkannt hatte, in dem Augenblick, als sie den Ballsaal betreten hatten, machte ihm Sorgen. Stratton war als kalt und distanziert bekannt. Er könnte sich als ein gefährlicher Gegner herausstellen. Hätte es eine Möglichkeit gegeben, Flick irgendwo in Sicherheit zu bringen, Demon hätte sie sofort ergriffen. Aber die gab es nicht. Und daher war es am sichersten, wenn er in ihrer Nähe blieb.
Im Haus wandte sich Dillon den beiden zu. »Ich habe einen ausführlichen Bericht über meine Rolle in der ganzen Sache geschrieben – nur die reinen Tatsachen.« Er sah grimmig entschlossen aus. »Es ist kein angenehmer Bericht, aber er ist wenigstens ehrlich.«
Flick lächelte. Sie legte Dillon eine Hand auf den Arm. »Wir haben Beweise für die Existenz des Syndikats.«
Dillon sah zuerst sie an und dann Demon, und der Ausdruck auf seinem Gesicht besagte, dass er kaum zu hoffen wagte. »Wer sind diese Leute?«
»Es sind nicht mehrere Leute – diese Überlegung war unser ursprünglicher Fehler. Es ist nur ein Einziger.« Kurz erklärte ihm Demon alles. »Ich muss es Stratton überlassen, seine Arbeit war beinahe vollkommen. Nur seine Gier und die Tatsache, dass er bei zu vielen Rennen betrogen hat, haben die ganze Sache auffällig werden lassen. Wenn er zufrieden gewesen wäre mit dem Geld aus einem oder zwei der größeren Rennen im Jahr …« Demon zuckte mit den Schultern. »Aber für Strattons Lebensstil ist mehr Geld nötig als nur das.«
Demon griff in seine Tasche und holte die Beweise hervor. »Das hier war der Schlüssel.« Er strich die Seiten auf dem Tisch glatt, die auch Flick noch nicht gesehen hatte. Zusammen mit Dillon beugte sie sich
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