In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)
einen davon aus und öffnete die Haustür. Mit einer eleganten Verbeugung bedeutete er ihr, das Haus zu betreten, und als er ihren fragenden Blick sah, zog er nur anzüglich die Augenbrauen hoch.
Flick trat verwundert in die hübsche, rechteckige Eingangshalle. Dem Echo und dem Fehlen der Möbel nach zu urteilen, war das Haus leer. Sie wandte sich zu ihm um und sah Demon fragend an.
Demon machte eine einladende Handbewegung. »Sieh dich nur um.«
Und das tat sie auch. Sie begann mit den Empfangszimmern, die man von der Eingangshalle aus betrat, dann lief sie voller Erregung die Treppe hinauf. Die angenehme Atmosphäre des Hauses nahm sie gefangen und spiegelte sich wider in all den Zimmern, die luftig und groß waren. Durch die Fenster fiel die Morgensonne in die Räume. Das Schlafzimmer war riesig, auch die anderen Zimmer waren mehr als angemessen, und schließlich betrat sie die Kinderzimmer unter dem Dach.
»Oh! Das ist wundervoll!« Sie lief den Flur entlang, der zu den kleinen Schlafzimmern führte, dann warf sie einen Blick in das Zimmer des Kindermädchens. Ihr Herz war so voller Glück, dass es zu bersten drohte, als sie sich umwandte und Demon ansah, der elegant und verwegen an der Tür des Zimmers lehnte und sie beobachtete. Sie sah ihm in die Augen, und er lächelte. »Gefällt es dir?«
Flicks ganzes Herz lag in ihrem Blick. Sie lächelte strahlend. »Es ist wundervoll – perfekt!« Sie zügelte ihre Aufregung und fragte: »Wie viel kostet es? Könnten wir es vielleicht …?«
Er zog die Hand aus der Tasche und hielt ihr den Schlüssel hin. »Es gehört uns – hier werden wir leben, wenn wir in der Stadt sind.«
»Oh!« Flick flog in seine Arme, umarmte und küsste ihn – dann lief sie wieder davon. Eine weitere Erklärung brauchte sie nicht, dies hier würde ihr Zuhause sein – diese Kinderzimmer würden sie mit Kindern füllen. Nach den letzten Wochen wusste sie, wie viel ihm die Familie bedeutete: Sie war der Mittelpunkt für ihn, um den sich alles drehte. Selbst wenn er es noch nicht wusste, sie wusste es, und dies war seine wichtigste Erklärung – weitere Schwüre brauchte sie von ihm nicht. Dies hier – das Heim, die Familie -, es würde ihnen gehören.
Demon grinste breit und sah ihr zu. Er fand ihre Freude erfrischend, ihr Glück war ansteckend. Und während er ihr noch einmal durch das Haus folgte, musste er sich gestehen, dass er mittlerweile begreifen konnte, warum so viele Generationen seiner Ahnen Freude daran gehabt hatten, nachsichtig mit ihren Frauen zu sein.
Früher war das für ihn ein großes Geheimnis gewesen, doch jetzt hatte er es gelöst. Er, der nicht nur dem Namen nach, sondern auch von seiner Art her ein Dämon gewesen war, war von einem Engel erobert worden. Er hielt sie nicht länger für unschuldig und jung, in dem Sinn, dass sie weniger fähig wäre als er selbst. Nach der letzten Nacht wusste er, dass sie ihm in jeder Sache, bei jeder Herausforderung, ebenbürtig war. Sie war die Frau für ihn.
Und hier war er jetzt und folgte ihr. Sie führte – er folgte. Was er bei ihr gefunden hatte, hatte er noch nie bei einer anderen Frau gefunden – sie gehörte ihm, und er gehörte ihr, und so musste es auch sein. So einfach war das. Dies war die Liebe – das würde er nicht länger leugnen.
Als sie wieder im Salon angekommen waren, blieb sie stehen. »Wir müssen Möbel kaufen.«
Demon unterdrückte einen Schauer. Er ging zu ihr hinüber, legte einen Arm um ihre Taille, zog sie an sich und beobachtete einen Augeblick lang, wie ihre Augen aufleuchteten, dann küsste er sie.
Sie schmiegte sich in seine Arme. Der Kuss wurde eindringlicher, und alles, was sie sagen wollten, sagte dieser Kuss, sagten ihre Körper und ihre Herzen. Lange hielten sie einander so in den Armen, dann hob Demon den Kopf.
Die Beweise, die er in seiner Tasche trug, knisterten.
Er holte tief Luft, und seine Brust dehnte sich. Flick sah zu ihm auf. »Lass uns das hier nach Newmarket bringen.« Damit sie ihr neues Leben beginnen konnten.
Flick nickte. Sie lösten sich voneinander und eilten hinaus zu ihrer Kutsche.
Um zehn Uhr fuhren sie nach Norden, die Enge von London lag bereits weit hinter ihnen. Voller Freude holte Flick tief Luft, dann hielt sie ihr Gesicht in die Sonne. »Wir müssen zuerst nach Hillgate End – um dem General und Dillon Bescheid zu sagen.«
»Ich werde zu meinem Gestüt fahren. Dort können wir zunächst einmal dein Gepäck abstellen und dann zu dem kleinen
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