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In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)

In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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hinunter, dann streckte er einen Fuß vor und schaute auf die Lehmspuren an seinen Stiefeln. Er fluchte und gab sie frei. »So kann ich nicht zu ihm gehen«, erklärte er.
    Flick sah ihn mit unschuldigem Augenaufschlag an und hielt vorsorglich den Mund. Sie sagte auch dann nichts, als er sie wieder mit entschlossenem Blick betrachtete.
    Nach einem Augenblick nickte er. »Ich werde nach Hause reiten und mich umziehen – dann komme ich zurück.« Er hielt ihren Blick gefangen. »Und dann können wir uns mit dem General unterhalten.«
    Flick zog nur ein wenig die Augenbrauen hoch, doch sie sagte noch immer nichts.
    Er zögerte, dann nickte er knapp und verließ das Zimmer.
    Flick sah ihm nach. Sie ging zur Terrassentür und beobachtete, wie er über die Wiese eilte. Erst als er im Schatten der Bäume verschwunden war, wandte sie sich von der Tür ab, biss die Zähne zusammen, ballte die Hände zu Fäusten und stieß einen verärgerten Schrei aus.
    »Er ist unmöglich ! Das ist unmöglich.« Nach einem Augenblick holte sie tief Luft. »Er hat den Verstand verloren.«
    Mit diesen Worten machte sie sich daran, die Sache aufzuklären.
     
    Zwei Stunden später zügelte Demon seine Braunen vor Hillgate End. Unter seinen erfahrenen Händen blieb der Zweispänner genau vor der Treppe stehen. Er reichte dem Stallknecht, der herbeigelaufen kam, die Zügel, dann stieg er aus, zog die Handschuhe von den Händen und ging zum Haus.
    Er war perfekt mit einem blauen Rock und elfenbeinfarbener Hose gekleidet, dazu trug er eine elfenbeinfarbene Krawatte und ein Hemd, mit einer elegant blauschwarz gestreiften Weste. Seine Stiefel, ein anderes Paar, glänzten. Seine Erscheinung war genau so, wie sie seiner Meinung nach sein sollte, wenn man bedachte, was er vorhatte.
    Jacobs öffnete die Tür, nachdem Demon angeklopft hatte. Demon antwortete mit einem Nicken seines Kopfes auf seine Begrüßung und ging direkt zur Bibliothek. Er war ein wenig überrascht, dass er es bis zur Tür schaffte, ohne von Flick aufgehalten zu werden, denn er hatte erwartet, dass sie noch einen Versuch machen würde, ihn von seinen Plänen abzuhalten, und dass sie verhindern wollte, dass er sich auf dem Altar des Anstands opferte.
    Er öffnete die Tür der Bibliothek und trat ein; schnell ließ er die Blicke durch den Raum gleiten, auf der Suche nach dem Engel.
    Sie war nicht da.
    Der General saß wie immer an seinem Schreibtisch hinter einem riesigen Wälzer. Er blickte auf, als Demon das Zimmer betrat und die Tür hinter sich schloss, dann lächelte er ihn erfreut an.
    Demon trat näher und sah, dass die Augen seines Gönners blitzten. Innerlich fluchte er.
    Der General hob die Hand, noch ehe er etwas sagen konnte. »Ich weiß alles«, erklärte er.
    Demon blieb wie angewurzelt stehen. »Flick.« Seine Stimme klang ausdruckslos, langsam ballte er die linke Hand zur Faust.
    »Wie? Oh, ja – Felicity.« Der General lächelte und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, dann deutete er mit der Hand auf den anderen Stuhl neben dem Schreibtisch. Obwohl Demon zu diesem Stuhl ging, konnte er sich nicht hinsetzen – stattdessen schlenderte er zum Fenster dahinter.
    Der General lachte leise. »Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Es war vielleicht eine verzwickte Lage, aber Felicity hat sich die Mühe gemacht und alles richtig gestellt.«
    »Verstehe.« Demon beherrschte sich, sein Gesicht zeigte nichts von seinen Gefühlen, dann wandte er den Kopf. »Wie nett von ihr.« Selbst in seinen eigenen Ohren klang seine Stimme stahlhart. »Wie hat sie das denn geschafft?«
    »Nun ja -« Falls der General seine Anspannung bemerkt hatte, so zeigte er es nicht. Er schob seinen Stuhl zurück, um ihn besser ansehen zu können. »Sie ist natürlich gleich zu mir gekommen und hat mir alles erklärt, was geschehen ist – dass sie das dringende Bedürfnis hatte, etwas frische Luft zu schnappen, noch spät gestern Abend, und dass sie dann die Zeit vergessen hat und schließlich auf deinem Land endete.« Der selbstgefällige Gesichtsausdruck des Generals verschwand ein wenig. »Ich muss dir schon sagen, mein Junge, ich bin absolut nicht einverstanden damit, dass sie allein losgeritten ist, aber sie hat mir versprochen, dass sie das nicht noch einmal machen wird.« Sein Lächeln kehrte zurück. »Ein Gutes hat der kleine Schreck also doch gehabt, nicht wahr?«
    Demon antwortete nicht, doch der General lächelte und sprach schon weiter. »Glücklicherweise hast du sie diesmal entdeckt –

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