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In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)

In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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zuzuwerfen. Sie war ein wenig errötet, doch dann zuckte sie mit den Schultern. »Das werden wir wohl nie wissen.«
    Er verkniff sich eine Antwort, während er sie eindringlich anschaute.
    Sie sah auf, begegnete seinem Blick und errötete noch mehr. Schnell richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder nach vorne. Nach einem Augenblick rutschte sie unruhig auf dem Sitz hin und her. »Also gut. Das mit dem Garten verstehe ich, aber warum passiert das – dass du so sehr erstarrst – auch jetzt? Du hast das auch gestern getan, auf der Heide, als ich ganz zufällig gegen dich gestoßen bin.« Fragend sah sie ihn an. »Du kannst mich doch nicht jedes Mal verführen wollen, wenn wir uns treffen.«
    O doch, das konnte er. Demon biss die Zähne zusammen und ließ die Braunen schneller laufen. »Verlangen ist wie eine Krankheit, wenn man sie erst einmal hat, dann wird sie bei jeder weiteren Begegnung nur noch schlimmer.«
    Er war sehr dankbar, als sie diese Bemerkung mit einem kleinen Brummen hinnahm. Sie sah eine Weile vor sich hin, dann fühlte er ihren nachdenklichen Blick erneut auf sich ruhen.
    »Ich werde nicht zerbrechen, musst du wissen. Ich werde keinen hysterischen Anfall bekommen oder …«
    »Sehr wahrscheinlich nicht.« Diese Worte sprach er so vorsichtig aus, wie er nur konnte.
    Wieder stieß sie ein unwilliges Geräusch aus. »Nun, ich verstehe das noch immer nicht. Wenn du mich sowieso heiraten willst …«
    Die Bedeutung ihrer Worte entging ihm nicht. Er konnte nicht anders, er musste ihr den Kopf zuwenden, und was er in ihren blitzenden blauen Augen las, waren Neugier und eine sehr deutliche Einladung …
    Er unterdrückte einen heftigen Fluch und richtete den Blick wieder auf die Straße vor ihnen. Wenn er ihr alles erklärte, machte das die Dinge nur noch schlimmer. Bis jetzt war es ihm gelungen, seine Dämonen zurückzuhalten – aber was würde er tun, wenn sie die Peitsche nahm?
    O nein, nein, nein, nein, nein. Er wusste, wer er war und wer sie war, und eigentlich waren sie meilenweit voneinander entfernt. Sie würde Jahre brauchen – mindestens jedoch sechs intensive Monate -, um auch nur in die Nähe der sexuellen Erfahrung zu kommen, die er besaß. Aber er konnte sich vorstellen, was sie dachte und welchen Weg ihre unschuldigen Gedanken gegangen waren. Er musste sie davon abbringen und jegliche Gedanken daran aus ihrem Kopf vertreiben, sich Hals über Kopf in diese Erfahrungen zu stürzen. So durfte das einfach nicht geschehen. Wenigstens nicht mit ihm.
    Doch leider hatte sie bis jetzt keinerlei Vorsicht ihm gegenüber gezeigt, und das gefiel ihm gar nicht. Irgendwie sah sie ihn nicht länger als einen Onkel, sondern eher als jemanden, der ihr ebenbürtig war. Und das war ein genauso großer Fehler. Seine Kieferknochen schmerzten, so fest hatte er die Zähne zusammengebissen, und auch der Rest seines Körpers tat ihm weh. Genau wie sein Verstand. »So wird das nicht geschehen.« Die Anstrengung, ihr diese Dinge zu erklären, erschöpfte ihn.
    »Oh?«
    Dieses Oh hatte sie zu einer regelrechten Kunst entwickelt – dieses Wort drängte ihn ständig zu einer Erklärung.
    »Verlangen führt zu körperlicher Verführung, aber in deinem Fall – in unserem Fall – bedeutet das ein schnelles, übereiltes, verbotenes Schäferstündchen in einem Garten oder sonst wo.«
    Er wartete auf ihr Oh , doch stattdessen fragte sie: »Warum nicht?«
    Weil er sie dazu bringen würde, sein ganz eigener gefallener Engel zu werden. Diesen Gedanken schob er schnell wieder zur Seite. »Weil …« Er kämpfte um die Worte, dann blinzelte er, und hätte er sich nicht auf seine Pferde konzentrieren müssen, hätte er resigniert beide Hände gehoben. Doch er biss die Zähne zusammen und griff nach der Peitsche. »Weil du unschuldig bist und etwas Besseres verdient hast. Und auch ich weiß das.« O ja – auch das beeinflusste sein Ego. »Ich werde dich verführen, so, wie du es verdient hast – langsam . Die Unschuld ist nicht etwas, das man wie einen alten Schuh beiseite werfen sollte. Sie hat auch einen körperlichen Wert – einen leidenschaftlichen Wert.«
    Die Falten auf seiner Stirn wurden noch tiefer, als er auf die Ohren seines Leitpferdes blickte. »Unschuld sollte nicht beschmutzt werden, man darf sie nicht gedankenlos zerstören. Sie sollte blühen. Das weiß ich.« Die letzten Worte waren für ihn nicht nur eine Bestätigung, sondern auch eine Art Erleuchtung. »Und um die Unschuld aufblühen zu lassen, braucht man

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