In den Klauen des Löwen
Sander und Gisela begannen die Farm in Kitumba wieder aufzubauen. Mike Harris half ihnen mit allen Arbeitern und Maschinen.
Corinna kehrte zurück nach Deutschland. Sie wurde Ärztin in Wuppertal und nahm sich vor, jedes Jahr zwei Monate nach Kitumba zu kommen.
Aber das Kreuz am Fluß fand sie nie mehr wieder. Der Wind hatte es weggerissen zum Fluß, und der Fluß hatte es bei Hochwasser mitgenommen in die Weite des afrikanischen Landes. Auch der Erdhügel war verweht, unter dem Thorwaldsen und Malanga gemeinsam liegen … aber was macht's?
Die wenigen Menschen, die wußten, wo sie lagen, standen ab und zu an dieser Stelle am Fluß, etwa dort, wo das Grab sein mußte, und wenn die Abenddämmerung über die Savanne kroch, sahen sie die Löwen zur Tränke ziehen, sahen, wie sie sich duckten und das Wasser schlürften, sich schüttelten und gähnend reckten, Könige dieses Landes, dessen Zauber einem auf der Zunge lag wie ein berauschendes Gewürz.
Und dann gingen die Löwen zurück über ihren alten Pfad, vorbei an dem Grab, und so wird es immer sein, Jahr um Jahr, ein kraftvolles, gewaltiges Leben, das über Gräber schreitet.
Afrika lebt. Auch heute. So wie damals. Und morgen.
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