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In der Arena von Antares

In der Arena von Antares

Titel: In der Arena von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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als einmal wandten sich sogar Migla gegen uns – die in der Wut des Kampfes lediglich zwei verhaßte Apim in uns sahen. Dann zuckten Turkos Muskeln, wenn er den großen Schild anhob, in dem zahlreiche Pfeile steckten. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit entfernte er die gegnerischen Geschosse.
    Einmal bohrte sich eine Lanze in seinen Schild. Ich weiß noch, wie ich Turko den Schild anheben sah, obwohl der Lanzenschaft eine schwere Last bildete. Einen Augenblick lang ließ das Getümmel ringsum nach. Staub und Blut und die Schreie der Verwundeten und Sterbenden bildeten den aufwühlenden Hintergrund für das tödliche Geschehen.
    Turko bückte sich und riß die Lanze aus seinem Schild ...
    Und dann weiß ich, wie ich zum nächtlichen Himmel emporblickte und die Zwillingsmonde umeinander kreisen sah. Turko lag reglos neben mir; Blut verklebte sein Haar. Er trug eine rote Binde um den Kopf, als Ried-Syple, und ich kannte auch den Grund.
    Überall ertönte das schreckliche Stöhnen von vielen hundert Verwundeten, Migla wie Apim.
    Von Zeit zu Zeit war ein schriller Schrei zu hören, der plötzlich erstarb. Canops waren unterwegs und suchten mit Laternen zwischen den Toten nach Überlebenden. Ich stellte fest, daß das Blut in meinem Haar getrocknet war. In meinem Gehirn dröhnten alle Glocken von Beng-Kishi, aber ich habe einen dicken Schädel und hatte außerdem im Taufteich des Zelph-Flusses im fernen Aphrasöe gebadet – so war ich in der Lage, mich aufzuraffen, Turko auf den Rücken zu heben und das Feld unserer Niederlage zu verlassen.
    Hier gab es nichts mehr zu tun; die Katastrophe war so umfassend, daß es für uns nur noch darum ging, die eigene Haut zu retten. In diesem Augenblick schwor ich mir, daß wir eines Tages zurückkehren und vollenden würden, was uns heute nicht gelungen war.
    »Ihr da drüben, Dom!« rief eine Stimme.
    Bewaffnete Canops mit Samphronöllampen und flackernden Fackeln. Wenn ich jetzt die Flucht ergriff, wurden Turko und ich von gut gezielten Pfeilen durchbohrt. Ich schleppte Turko zum Feuer. Zahlreiche Canops lagen auf Decken um die Feuerstelle, und ich erblickte Canopfrauen, die sich um die Verwundeten kümmerten. Der kühle Wind trieb den Rauch des Feuers davon.
    »Laß dich mal anschauen, Soldat!«
    Der Mann, ein Canop mit einem faltigen, ausgemergelten Gesicht und glühenden Augen, mußte Arzt sein. Innerhalb weniger Sekunden hatte er Turko mit Akupunkturnadeln gespickt und damit seinen Schmerz gebannt, während er den Riß an seinem Kopf versorgte. Meine eigene Wunde mußte nur gesäubert und bandagiert werden.
    »Ein schlimmer Riß, Soldat.« Der Arzt gab mich an eine Canopfrau weiter, ein junges Mädchen mit dunklem Haar und dunklen Augen, ein Wesen, das unter anderen Umständen sicher gern fröhlich war. Ihre langen schlanken Finger verbanden meinen Kopf. Wir waren Apim, Humanoide, und deshalb für sie Canops. Wir waren keine Migla, wir gehörten nicht zum Feind.
    Die Situation war also nicht ohne pikanten Beigeschmack.
    Turko atmete ruhiger. Wir trugen Rüstungsteile, die wir toten Canops abgenommen hatten, und hatten eine gute Chance, nicht entlarvt zu werden.
    Vorsichtig legte man uns auf Decken und reichte uns Brühe – Vosksuppe mit Zwiebeln – und ein eingerolltes Blatt voller Palines. Wir tranken und aßen begierig. Später gab es Wein, einfachen Armeewein, der erfrischend schmeckte.
    »Diese alten Cham-Gesichter«, sagte ein Soldat neben mir, der eine dicke Bandage um den Leib trug. »Sie haben mir den Bauch aufgeschlitzt. Aber sie tun mir leid!«
    »Sie tun dir leid?« Ich war ehrlich überrascht.
    »Na, schau dir doch die verrückten Onker an! Sie haben uns einfach so angegriffen!« Der Soldat bewegte sich und stöhnte schmerzerfüllt auf.
    »Schwester!« rief ich, und das Mädchen eilte herbei und kniete nieder. Ihre gelbe Tunika schimmerte warm im Feuerschein. Auf dem Schlachtfeld flackerten zahlreiche Feuer, die von Verwundeten umgeben waren.
    »Hast du wieder getrunken, Soldat?« fragte das Mädchen energisch.
    Er blinzelte ihr zu.
    »Du dummer Onker! Du hast einen Stich in den Bauch bekommen – kein Wein mehr, bis es der Arzt erlaubt! Verstanden?«
    Sie drehte eine der Nadeln, die in seinem Bauch steckten, und seine Schmerzen ließen wieder nach. Dann wurde sie zu einem anderen Verwundeten gerufen.
    »Ich verstehe deine Haltung nicht«, fuhr ich fort. »Die Migla hatten es doch auf ... äh ... uns abgesehen!«
    »Na, ist das ein Wunder? Was würdest du tun,

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