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In der Arena von Antares

In der Arena von Antares

Titel: In der Arena von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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darunter. Ich spreizte die Beine und spürte das unglaubliche Gewicht, das immer mehr zuzunehmen schien, bis ich das Gefühl hatte, meine Füße würden in den Felsboden eindringen.
    Die Flüchtenden bedachten mich mit erschrockenen Blicken, doch sie zögerten nicht, sondern hasteten links und rechts an mir vorbei, während ich dastand wie der gute alte Atlas, der vom Gewicht Kregens niedergedrückt wurde.
    Ich spürte meine Muskeln knacken und beugte mich ein Stück – es ging nicht anders –, und die massive Platte rückte nach. Noch etwa zehn Menschen waren nicht in Sicherheit; ich hörte, wie eine rundliche dunkelhaarige Frau ihren Sohn und ihre Tochter zur Eile antrieb: »Kommt, Wincie und Marker! Der große Paktun hält die Tür auf!«
    Die Kinder schrien auf und krabbelten mir zwischen den Beinen hindurch. Meine Beinmuskeln verkrampften sich von der Anstrengung. Schweiß lief mir über den Körper, und meine Muskeln wölbten sich, meine Brust schmerzte, mein Rückgrat war krampfhaft gespannt. Ich wußte, daß ich das ungeheure Gewicht nicht mehr lange halten konnte. Doch noch waren fünf Menschen nicht in Sicherheit, dann noch drei, und schließlich stand noch ein Mann vor mir.
    Er machte aber keine Anstalten, zu fliehen, sondern beugte sich herab, um mich anzusehen.
    »Ich hätte so etwas nicht für möglich gehalten, mein Freund«, sagte er. Er war ein muskulöser junger Mann mit ehrlichen Augen, die grünfleckig wirkten. Seine blaue Tunika hatte er in einen Lestenledergürtel gestopft, an der ein kleiner gekrümmter, reich geschmückter Dolch hing. »Du mußt jetzt loslassen, sonst erwischen sie dich auch noch.«
    Über mir prallte ein Stux gegen die Schieferwand, und ich sagte: »Bei Vox! Rein mit dir, du Onker, und flieh!«
    Sein hübsches Gesicht rötete sich, und er duckte sich hindurch. Ein zweiter Stux verfehlte mich nur knapp.
    Ich mußte das monströse Ding nun loslassen und dabei irgendwie die Kraft und Geschicklichkeit aufbringen, mich rückwärts zu bewegen, so daß die Mauer herabpoltern und die Rhaclaws aussperren konnte. Ich atmete in heftigen Stößen, und Funken tanzten mir vor den Augen. Schweiß blendete mich. Ein dritter Stux streifte mich am Bein, und ich fluchte und versuchte die Hände fortzunehmen – dabei stellte ich fest, daß sie mir nicht mehr gehorchten!
    Ich vermochte meinen Körper nicht mehr zu bewegen!
    Der Druck war so stark, daß sich mein Körper nun verkrampft hatte. Ich konnte keinen Finger mehr rühren. Die gewaltige Schiefermauer hielt mich wie ein Schraubstock gefangen.
    Doch wenn ich nicht freikam, konnten die opazverfluchten Rhaclaws ihrerseits unter dem Hindernis hindurchkriechen und in den Fluchttunnel eindringen. Dann waren all meine Mühen vergeblich. Die Halblinge würden sich auf die entsetzten Flüchtlinge stürzen und sie niedermachen oder gefangennehmen. In diesen Sekunden kämpfte ich gegen meinen eigenen Körper.
    Da spürte ich eine Berührung am Rücken.
    Eine Stimme sagte: »Ich bin Mahmud nal Yrmcelt, Dummkopf, und das weißt du sicher. Es gefällt mir nicht, wenn man mich Onker nennt!« Wieder drückte sich sein Finger herausfordernd in meinen Rücken. »Aber ich will die Beleidigung überhört haben, denn du bist ein bemerkenswerter Mann. Jetzt laß mich einen Teil der Last übernehmen!«
    »Nein!« sagte ich keuchend. Wenn er noch lange so weiterredete, mochten uns die Rhaclaws noch überraschen. Sie kamen jetzt vorsichtig näher, und ich vermutete, daß sich ihre Augen noch nicht an das Dämmerlicht in der Höhle gewöhnt hatten. »Nein«, sagte ich. »Ich kann mich nicht bewegen. Du mußt mich stoßen!«
    »Aber dummer Freund! Dann fällst du doch den Rasts in die Hände!«
    »Es gibt keine andere Möglichkeit! Ziehen kannst du mich nicht – also stoß!«
    Irgendwo in der Dunkelheit hinter uns schrie eine Frau. Da zögerte er nicht länger. »Möge der Mächtige und Wohltätige Opaz dich beschützen, mögen die Unsichtbaren Zwillinge auf dich herablächeln ...« Mit diesen Worten setzte er mir den Fuß auf den Hintern und versetzte mir einen kräftigen Stoß.
    Gleichzeitig konzentrierte ich all meine Willenskräfte und zwang meinen Körper, zu gehorchen. Ich bekam die Hände frei, bewegte die Füße – und Mahmud nal Yrmcelts Tritt besorgte den Rest. Die Wand knallte mit dumpfem Laut herab, Schiefersplitter platzten von der unteren Kante ab und schwirrten durch die Luft.
    Noch während ich vorwärtstaumelte, wurde ich von rauhen Händen

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